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Jedi-Padawan 14 - Die Kraft der Verbundenheit

Jedi-Padawan 14 - Die Kraft der Verbundenheit

Titel: Jedi-Padawan 14 - Die Kraft der Verbundenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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damit drohen, sie umzubringen und es dann erst tun.«
    Die drei diskutierten weiter. Qui-Gon machte sich keine Sorgen. Die Tatsache, dass Tahl schwieg, sagte ihm etwas Wichtiges: Sie war nicht nur in den Kreis der Absoluten eingedrungen, sie hatte auch Macht erlangt.
    Wieder bewunderte Qui-Gon ihre Furchtlosigkeit. Und doch wuchs erneut seine Sorge um ihre Sicherheit. Sein Glaube an die Wahrheit der Vision wurde wieder größer. Jetzt sah er, dass die Vision tatsächlich wahr werden konnte, wenn Tahl weiter auf diesem gefährlichen Weg blieb.
    »T, Ihr habt noch nichts gesagt«, stellte schließlich einer der Männer fest.
    »Wir lassen sie frei«, erklärte Tahl.
    Die anderen riefen wild durcheinander.
    »Warum?«
    »Sie einfach gehen lassen?«
    »Das verstehe ich nicht!«
    Die drei verstummten so abrupt, dass Qui-Gon wusste, dass Tahl eine Geste gemacht haben musste. Das war die Art von Macht, die sie besaß.
    »Wieder einmal zieht Ihr eines nicht in Betracht, was uns in unserem Kampf fehlt«, sagte Tahl. »Öffentliche Unterstützung. Ohne sie kommen wir nicht an die Macht. Ich weiß, dass Ihr das nicht gern hört. Aber das Volk von Apsolon nimmt heutzutage an, ein Mitspracherecht bei der Regierung zu haben. Wir können ihnen diese Illusion lassen. Das ist nicht schwer. Aber noch brauchen wir ihre Unterstützung.«
    »Was hat das mit den Jedi zu tun?«, fragte jemand mit düsterer Stimme.
    »Die Jedi werden auf Apsolon noch immer respektiert. Das Volk glaubt, dass sie während der Übergangszeit zur neuen Regierung für die Einhaltung des Friedens verantwortlich waren. Sie sehen sie als neutrale ...«
    »Sie haben es unterstützt, dass wir zerschlagen wurden! Sie waren gegen uns!«
    »Ich rede nur vom äußeren Schein«, zischte Tahl. »Ihr dürft nie vergessen, dass das Auftreten immer wichtiger ist als die Realität. Wenn wir die Jedi töten und uns dazu bekennen, haben wir jede öffentliche Unterstützung verloren. Wir werden noch genug Zeit haben, unsere Feinde zu töten.«
    Einen Moment herrschte Ruhe. Qui-Gon spürte die Spannung im Raum. Er konnte sich den verächtlichen Blick nur vorstellen, den Tahl dem Sprecher zugeworfen hatte.
    Als sie weitersprach, tat sie es in einem erklärenden Ton und recht langsam, so als würde sie mit einem Kind sprechen, das noch nicht wusste, wie die Dinge vor sich gingen. »Erstens kann man einen Jedi nicht ungestraft töten. Es geht nicht ohne Konsequenzen. Es würde Ermittlungen geben. Ganz sicher eine durch ihren Orden und vielleicht eine von Seiten des Senats. Wenn wir jetzt an die Macht kommen, wollen wir die Unterstützung des Senats. Wir haben das schon oft besprochen. Dieses Mal werden wir klüger sein. Das Volk wird die Illusion haben, dass es eine gewisse Kontrolle hat. Zweitens, wenn man den Entschluss fasst, einen mächtigen Feind zu töten, dann tut man das immer, um etwas zu erreichen. Wenn wir die Jedi diskreditieren und dann töten, gewinnen wir. Wir können sie aber nicht diskreditieren, wenn wir sie nicht gehen lassen.«
    »Aber sie haben alles mitgehört, was wir gesagt haben! Wir haben frei geredet, weil wir davon ausgegangen waren, dass wir sie umbringen!«
    »Das macht keinen Unterschied«, sagte Tahl. »Wir kontrollieren die Situation. Wir haben auf unserer Welt mehr Macht als die Jedi. Seid doch nicht solche Feiglinge! Und jetzt lasst mich allein. Ich werde R holen lassen, um sie freizulassen.«
    Qui-Gon hörte, wie die drei Männer den Raum verließen. Dann hörte er neben sich das Rascheln von losgebundenem Stoff.
    »Danke«, sagte Obi-Wan leise.
    Dann kam Tahl langsam auf Qui-Gon zu. Doch anstatt ihm die Augenbinde abzunehmen, ging sie vor ihm in die Hocke.
    »Mein lieber Qui-Gon«, sagte sie. »Endlich sind wir ebenbürtig.«
    »Wohl kaum. Ihr wart mir immer überlegen.«
    »Schmeicheleien werden Euch nicht das Augenlicht wieder-geben.«
    »Ich brauche Euch nicht zu sehen. Es genügt mir zu wissen, dass Ihr in Sicherheit seid.«
    Tahl seufzte. Er spürte ihren warmen Atem an seiner Wange. Einen Moment später spürte er, wie ihre kühlen Finger seine Augenbinde abnahmen.
    Er blickte sie lange an. Sie war verkleidet. Ihre außergewöhnlichen, blau-golden gestreiften Augen waren jetzt dunkel. Ihre Haare waren kurz geschnitten und hatten die Farbe eines blassen Mondes. Sie standen in krassem Gegensatz zu ihrer dunklen Haut.
    Sie ließ ihr Gesicht ihm zugewandt, so als schaue sie ihn mit ihren übrigen Sinnen an. Er schaute in ihre gefärbten Augen

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