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Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin

Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin

Titel: Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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»Ich weiß, dass ich Euren Schmerz nicht lindern kann. Aber ich verstehe ihn.«
    Lena ließ Micas Leichnam mit einem Schaudern los. »Ich würde den Leichnam gern einwickeln«, sagte sie. »Das ist hier so üblich.«
    Obi-Wan fand neben einem Frachtschiff eine Decke und Lena zeigte den Jedi die traditionelle Art, auf die man den Leichnam darin einwickelte.
    »Mica hat sich immer um mich gekümmert«, sagte Lena, als sie den Leichnam sanft auf dem Boden in das Tuch rollte. »Sie hat immer versucht, mich in die richtige Richtung zu leiten.«
    Die Drei standen einen Moment still da und nahmen schweigend Abschied. Dann gingen sie fort und ließen Mica in dem Meer aus orangefarbenem Licht zurück.
    »Der Park«, sagte Lena leise, als sie sich langsam von dem Leichnam entfernten. »Mica sagte, Ihr hättet ihn stundenlang durchsucht.«
    »Das haben wir«, sagte Qui-Gon. Lena hob die Schultern leicht an und ihr Blick klärte sich ein wenig. »Ich weiß, was Rutin mir mitteilen wollte«, sagte sie. »Wir müssen sofort zum Park gehen.«
    Qui-Gon war beeindruckt, wie schnell Lena ihre Aufmerksamkeit wieder der Beweissuche zuwenden konnte. Ihr Gesicht war voll tiefer Traurigkeit, doch sie ging aufrecht auf dem Weg zum Röhrenpark.
    Als sie dort waren, ging Lena geradewegs zu einem abgelegenen Teil des Parks. Es war noch immer dunkel, doch der Himmel war vollkommen wolkenlos und so leuchteten die beiden Monde in der Nacht. Ihr silberfarbenes Licht erhellte die Wege, Brücken und Bäche ein wenig.
    Qui-Gon suchte ständig die Umgebung ab. Doch er spürte nichts Gefährliches. Der Park schien ebenso friedlich zu sein, wie er es noch am Tag gewesen war. Aber es wäre nicht klug, weniger wachsam zu sein. Obi-Wan stand etwas weiter entfernt und hielt nach Passanten Ausschau.
    Lena blieb plötzlich neben einigen tropischen Bäumen stehen. Ein Bach plätscherte über glatte Steine in einen kleinen Teich.
    Lena setzte sich mit einem Seufzer hin. »Das war unser Lieblingsplatz«, sagte sie. »Ich erinnere noch, wie Rutin mich vor Jahren zum ersten Mal hierher brachte. Wir waren damals noch nicht verheiratet. Aber wir hatten so viele Pläne und Träume.« Einen Augenblick leuchtete in ihren Augen so etwas wie Freude auf. Doch es stiegen ihr wieder schnell Tränen hoch und sie brach schluchzend zusammen.
    »Es tut mir so Leid«, sagte sie. »Manchmal ist es mehr, als ich ertragen kann. Ich wünsche mir immer wieder, dass ich an seiner statt getötet worden wäre. Ich hätte mit Freuden mein Leben gegeben, um seines zu retten.«
    Qui-Gon nickte. »Ich wünsche mir auch oft, dass ich mein Leben hätte geben können, um ein anderes zu retten. Das Leben von jemandem, den ich sehr geliebt habe. Jetzt weiß ich, dass es oft schlimmer ist, zurückzubleiben. Ich hätte nie gewollt, dass sie die Einsamkeit und den Schmerz ertragen müsste, die ich ertragen muss.« Er berührte Lena sanft am Arm. »Rutin ließ diese Dinge für Euch zurück, weil er wusste, dass er vielleicht getötet werden würde. Er vertraute darauf, dass Ihr weitermachen würdet.«
    Mit einem Blick in Lenas Augen wusste Qui-Gon, dass sie ihn verstanden hatte. Er war erstaunt festzustellen, dass auch er sich ein wenig erleichtert fühlte. Seine Trauer über Tahls Tod war noch immer furchtbar schmerzhaft, doch er wusste plötzlich, dass er sie eines Tages ertragen würde. Tief in seinem Innern war er sicher, dass Tahl gewollt hätte, dass er sein Leben weiterführen würde. Ihm wurde plötzlich klar, dass sie missbilligt hätte, wie sehr er über ihren Tod trauerte. Er hatte es zugelassen, dass seine Trauer ihn von all jenen Menschen entfernt hatte, die versucht hatten, ihm zu helfen. Weil sein Schmerz so schwer wog, hatte er nie seinen Kopf gehoben, um zu erkennen, dass auch andere um Tahl trauerten. Obi-Wan. Yoda. Bant. Clee Rhara. Die Liste war lang.
    Tahls Gesicht erschien ihm in Gedanken. Er sah ihr ironisches Lächeln.
    »Wer von uns ist blind?«, fragte sie.
    »Danke, Qui-Gon«, sagte Lena leise und wischte sich die Augen trocken. »So schwer es auch ist, ohne Rutin zu leben -ich weiß, dass Ihr Recht habt.«
    Qui-Gon drückte kurz Lenas Hand. Dabei bemerkte er, dass sein Padawan gleichermaßen frustriert wie verwirrt dreinschaute. Qui-Gon hatte das Gefühl, einige Dinge erklären zu müssen. Aber jetzt war nicht die rechte Zeit, um alles zu besprechen. Sie mussten die Beweise finden und den Planeten verlassen.
    »Habt Ihr eine Idee, was die Hinweise in dem Paket bedeuten

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