Jedi Padawan 17 - Die einzige Zeugin
rief sie und zog ein Data-pad aus der Tasche. »Als ich unterwegs war, ging ich an meinem Apartment vorbei, um nachzusehen, ob Zanita eine Nachricht hinterlassen hat. Sie hat mir das geschickt.«
Kapitel 13
Der Himmel über dem Lagerhaus hatte ein dunkles Grau angenommen. Qui-Gon schaute durch die Scheiben der Fenster, durch die man von draußen nicht hineinsehen konnte. Es war spät geworden und die Gassen wurden immer leerer.
»Ein Treffen mit Zanita birgt ein unnötiges Risiko«, sagte Qui-Gon, als er sich umdrehte und hin und her ging. Er hatte plötzlich das Gefühl, als wäre es das Beste, baldmöglichst den Planeten zu verlassen. »Wir haben den Hinweis von Rutin und sollten auch damit arbeiten. Daher müssen wir Eure Schwiegermutter nicht unbedingt erneut in Gefahr bringen.«
»Sie geht das Risiko ein, weil ich sie darum gebeten habe«, sagte Lena. »Ich kann sie jetzt nicht vergeblich warten lassen.«
Mit sorgenvoller Miene sah sich Qui-Gon die Nachricht auf dem Datapad noch einmal an.
TRANSPORT-LADESTATION, DOCK 12
22 UHR HEUTE ABEND
ALLEIN
FÜR RUTIN
»Ich hätte Zanita niemals hineinziehen dürfen«, sagte Lena. »Aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Wenn ich allein gehe, kann ich mit ihr reden und sie davon überzeugen, dass ich es mir anders überlegt habe. Ich werde ihr sagen, dass ich Angst habe und den Planeten verlassen möchte. Dann werden alle sicherer sein.«
Qui-Gon musste zugeben, dass das kein schlechter Plan war. Sie würden etwas Zeit gewinnen und vielleicht könnten sie sogar den Planeten leichter verlassen. Er nickte zustimmend.
»Aber wir werden Euch nicht allein gehen lassen«, sagte Obi-Wan. Mica schien nach diesen Worten erleichtert zu sein.
»Natürlich nicht«, stimmte Qui-Gon ein. »Es ist nicht sicher.«
»Aber es ist die einzige Möglichkeit, Zanita zu überzeugen«, sagte Lena. »Sie hat Euch auf dem Anwesen gesehen. Sie weiß mit Sicherheit, dass Ihr die Galaktische Republik repräsentiert. Ich werde sie kaum von meinem Sinneswandel überzeugen können, wenn ich in Begleitung zweier Jedi auftauche!«
»Wir sind zu Eurem Schutz hier«, sagte Qui-Gon. Und um sicherzugehen, dass Ihr das seid, was Ihr behauptet zu sein. Die Nachricht, dass Lena während ihres Alleingangs wieder in ihrem Apartment gewesen war, hatte Qui-Gons Misstrauen erneut geweckt. Sie hätte dort alles Mögliche tun können. Obwohl er die Aufrichtigkeit ihrer Trauer erkannte, würde er keineswegs die Möglichkeit ignorieren, dass sie vielleicht unter Druck gesetzt wurde - von wem auch immer.
»Ich fürchte, Ihr werdet uns nicht los, bevor wir nicht alle sicher in Coruscant sind«, sagte Obi-Wan grinsend. »Wir werden uns verstecken, aber wir werden Euch keinesfalls allein gehen lassen.«
Lena erwiderte Obi-Wans Lächeln. »In Ordnung«, sagte sie. »Wir sollten uns beeilen, damit wir als Erste dort ankommen. Es ist nicht weit weg.«
»Seid vorsichtig«, sagte Mica und nahm ihre Kusine in den Arm. »Ich werde da sein, falls du mich brauchst. Ich werde immer da sein, falls du mich brauchst.«
Lena strich ihrer Kusine über die Wange. »Ich bin gleich wieder zurück!«, versprach sie.
Qui-Gon, Obi-Wan und Lena verließen das Haus und gingen durch die dunklen Straßen, die nur gelegentlich vom Licht der beiden Monde erhellt wurden. Jetzt, wo das Tageslicht verschwunden war, schien Rian weniger einladend zu sein. Es schien, als würde erst die Dunkelheit die Lügen und den Verrat zum Vorschein bringen, die den Planeten beherrschten.
Als sich die Drei der Verladestation näherten, verschwanden Qui-Gon und Obi-Wan in der Dunkelheit. Lena bestand darauf, mitten auf der Straße unter dem Licht der Laternen zu gehen.
»Sie sollte etwas vorsichtiger sein«, murmelte Obi-Wan.
»Nein, Padawan«, sagte Qui-Gon. »Sie darf nicht den Eindruck erwecken, als müsste sie etwas verstecken. Außerdem wird sie so von unserer Gegenwart ablenken.«
Über Dock 12 lag eine bedrückende Stille. Niedrige Gebäude umrahmten ein riesiges Landefeld, auf dem große Transportschiffe mit Waren beladen wurden. Die Ränder des Feldes waren beinahe vollkommen dunkel.
Obi-Wan gab seinem Meister ein Zeichen und die Jedi sprangen geräuschlos auf ein flaches Dach. Nachdem sie sich bis zum Rand vorgearbeitet hatten, legte sich Qui-Gon neben seinen Padawan und die beiden beobachteten, wie Lena langsam in das orangefarbene Dreieck in der Mitte des Landefeldes ging. Von ihrem Platz konnten die Jedi alles überblicken und
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