Jedi-Padawan 18 - Die innere Bedrohung
erhobenes Kreuz. Beide Männer waren außer Atem und schwitzten von der Anstrengung. Das war kein leichter Trainingskampf gewesen.
Obi-Wan sah seinem Meister mit wachem Blick tief in die Augen. Es war klar, dass er den Kampf zwar nicht wirklich gewonnen hatte, doch er hatte seinen Standpunkt klargemacht. Zwischen ihnen hatte sich etwas geändert. Obi-Wan hatte einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Jedi-Ritter getan. Und Qui-Gon war bereiter als je zuvor, ihn gehen zu lassen.
Ohne ein Wort deaktivierten die Jedi ihre Lichtschwerter und gingen zurück in das Gebäude der Ruheständler.
»Du musst dich mit Grath treffen«, sagte Qui-Gon ruhig. »Die Schüler und Arbeiter müssen viel von einander lernen.«
Obi-Wan nickte. »Einverstanden«, sagte er. »So wie Ihr mir viel beibringen musstet. Ich danke Euch, Meister.«
Qui-Gon war stolz. Obi-Wan war ein guter Mensch und er würde ein hervorragender Jedi-Ritter werden. »Wir lernen voneinander, Padawan«, sagte er. »Aber vielen Dank.«
Obi-Wan nickte. »Ich glaube, ich sollte Grath sofort suchen«, sagte er. »Ich sehe jetzt, dass wir noch immer eine Chance haben, den Disput beizulegen und die beiden Seiten dazu zu bewegen, aufeinander zu hören. Aber wir haben nicht viel Zeit. Ich glaube allerdings, dass die Schüler und Erwachsenen tief in ihrem Innern dasselbe wollen.«
»Ja, tief in ihrem Innern«, stimmte Qui-Gon ihm zu.
Kapitel 18
Obi-Wan schlief in dieser Nacht tief und wachte mit einem klaren Kopf auf. Er wusste genau, was zu tun war und war darauf vorbereitet.
Nachdem er seine Jedi-Robe angezogen hatte, verließ er das Gebäude der Ruheständler, ging zur Wohnung der Ports und klopfte an die Tür. Es war, als hätte Grath auf der anderen Seite gestanden, denn die Tür ging sofort auf. Obi-Wan war überrascht, hinter Grath Nania zu sehen.
»Wir wollten gerade aufbrechen und zu dir gehen«, sagte Grath. Er sah ein wenig verschämt aus. »Ich bin froh, dass du gekommen bist.«
Grath ging zur Seite und Obi-Wan trat ein. Nania führte sie an den Tisch.
»Es tut mir Leid, Obi-Wan«, sagte Grath, als sie saßen. »Ich wusste, dass du ein Jedi bist, weil ich meinen Vater belauscht hatte. Ich hätte es dir sagen sollen. Aber ich dachte, du würdest uns vielleicht nicht mehr helfen wollen, wenn du wüsstest, dass wir über deine wahre Identität informiert waren. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob alle Freilinge die Hilfe eines Jedi akzeptiert hätten.«
Grath sprach ohne zu zögern und seine Worte schienen ehrlich gemeint zu sein. Obi-Wan konnte sehen, weshalb er der Anführer der Freilinge war.
»Ich habe euch ebenfalls angelogen«, gab Obi-Wan zu. »Ich weiß, es war unehrlich, euch zu verschweigen, dass ich ein Jedi bin. Aber ich dachte, es wäre die beste Möglichkeit, euren Planeten kennen zu lernen und herauszufinden, wie wir helfen könnten.«
Graths Miene hellte sich etwas auf. »Ich weiß«, sagte er. »Und ich glaube, dass ihr uns helfen könnt. Wir müssen uns bei unseren Eltern Gehör verschaffen. Sie sind nicht unsere Feinde. Du hast ja selbst gesehen, wie unser Verhältnis ist. Es wird immer schlechter. Wir müssen die Grundfesten neu aufbauen. Und du hast vielleicht die Möglichkeit, das zu schaffen.«
»Im Augenblick könnten beide Seiten ein Problem sein«, gab Nania zu bedenken. »Da die Erwachsenen uns verdächtigen, die Urheber der Sabotageakte zu sein, könnten sie uns feindlich gesinnt sein. Vor allem weil sie Vorzyd 5 beschuldigt haben. Wir haben viel Unfrieden gestiftet - und jetzt sind die Freilinge gespalten.«
»Ich habe Euch nicht bei den Erwachsenen verraten«, sagte Obi-Wan ernsthaft. Er wollte, dass Grath und Nania wussten, dass er sie niemals so verraten würde.
»Das wissen wir«, sagte Grath.
»Es war Flip«, fügte Nania hinzu. »Ich habe ihn und Tray darüber lachen hören, wie einfach es doch gewesen sei, den Rest der Gruppe an der Nase herumzuführen.« Sie berührte Obi-Wans Arm. »Wir wissen, dass du uns nur helfen wolltest, Obi-Wan«, sagte sie. »Das ist doch auch deine Aufgabe als Jedi, oder nicht?«
»Das stimmt«, gab Obi-Wan zurück.
»Aber es wird alles immer schlimmer«, sagte Grath und er sah aus, als wäre er geschlagen. »Wir haben alles bisher nur aus Spaß gemacht. Damit eben etwas geschieht.«
»Eine Zeit lang ging es gut und es war auch in Ordnung«, erklärte Nania. »Wir hatten unseren Spaß. Wir hatten an der Planung und Ausführung der Streiche lange zusammen gearbeitet. Und niemand
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