Jedi-Padawan 19 - Die schicksalhafte Täuschung
dies für jeden verständlich?«
Alle nickten.
Pi T'Egal drehte sich zu Vox Chun. »Ist Euch klar, dass Ihr den Tod Eures Sohnes nicht weiter anklagen könnt, wenn wir keine Schuld Dritter feststellen können?«
»Ja, das ist es«, sagte Vox Chun.
»Dann lasst uns beginnen. Erster Zeuge ist der Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn.«
Qui-Gon stand auf und ging zu einem Stuhl, der so auf dem Podest stand, dass er von allen Senatoren deutlich zu sehen war.
»Bitte informiert uns aus Eurer Sicht über die Umstände, die zum Tod von Bruck führten oder in irgendeiner Weise damit zu tun hatten.«
Qui-Gon begann, die Probleme zu erläutern, die in der betreffenden Zeit im Tempel aufgetreten waren. Außerdem erklärte er, dass es einen Eindringling auf dem Tempelgelände gegeben hatte.
»Wir wissen, dass Bruck Chun mit den Diebstählen zu tun hatte«, sagte er. »Er verschwand und wir wussten auch, dass eine noch mächtigere Person die Sicherheitseinrichtungen des Tempels unterlaufen hatte. Wir gingen davon aus, dass Bruck Chun diese Person in den Tempel geschmuggelt hatte.«
»Aber das wisst Ihr nicht mit Sicherheit«, unterbrach Sano Sauro ihn.
»Nein«, gab Qui-Gon kühl zurück. Er sah dem Anwalt dabei unbeeindruckt in die Augen. »Deshalb sagte ich >Wir gingen davon aus<.«
»Bitte fahrt fort, Qui-Gon«, sagte Pi T'Egal.
Qui-Gon berichtete von den vielen Sabotagefällen, einschließlich des Anschlags auf Yoda und der Sabotage eines horizontalen Turbolifts, der ein Dutzend kleine Kinder und ihren Lehrer in höchste Gefahr gebracht hatte. Dann erklärte er, wie sie erfahren hatten, dass ihr Gegenspieler sein ehemaliger Padawan Xanatos gewesen war. Xanatos war damals Vorsitzender der riesigen Firma Offworld gewesen, die überall in der Galaxis nach Rohstoffen schürfte. Die Jedi hatten Xanatos und Bruck vor dem Ratssaal gestellt, als sie durch einen Lüftungsschacht gesprungen waren.
»Ich habe Bruck das Lichtschwert aus der Hand geschlagen«, sagte Qui-Gon ruhig. »Xanatos hat sich Bruck gegriffen und das Lichtschwert an seine Kehle gehalten.«
Sano Sauro richtete sich leicht auf. »Also bedrohte Xanatos den Jungen? Bruck Chun war sein Gefangener, nicht sein Komplize?«
»Nein«, gab Qui-Gon zurück. »Xanatos verspürte niemandem gegenüber Loyalität. Er war bereit, Brucks Leben zu opfern, um selbst davonzukommen.«
»Das glaubt Ihr«, sagte Sano Sauro in einem eisig kalten Ton.
»Ja«, gab Qui-Gon zurück. »Aufgrund meiner umfangreichen Erfahrungen mit Xanatos weiß ich, wie er sich unter Druck verhält. Wie auch immer. Wir konnten ihn dazu bringen, Bruck loszulassen und wegzustoßen. Bruck holte sich sein Lichtschwert zurück. Xanatos wies ihn an, zu Bant zu gehen und sicherzustellen, dass sie tot war.«
Pi T'Egal lehnte sich wieder leicht nach vorn. »Hat er diese Worte benutzt?«
»Er sagte >Bring sie um<«, zitierte Qui-Gon Xanatos. »Genau diese Worte.«
»Habt Ihr Obi-Wan angewiesen, Bruck umzubringen?«, wollte Sano Sauro wissen.
Qui-Gon vergrub einen Augenblick lang seine Finger in den Armlehnen des Stuhles. Es war das einzige Anzeichen dafür, dass er Sano Sauros Beleidigung wahrgenommen hatte. »Nein. Jedi geben keine Anweisung zu töten. Ich wies ihn an, Bruck zu folgen und zu verhindern, dass er Bant tötet. Und das ist genau das, was er tat. Ich traure um den Verlust eines Lebens, aber ich bin stolz auf das, was mein Padawan getan hat.« Qui-Gon sah Obi-Wan voller Wärme an.
»Stolz?« Sano Sauro stand auf. »Stolz darauf, dass ein junger Jedi-Schüler tot ist?«
»Stolz darauf, dass Obi-Wan alles versucht hat, ihn zu retten«, sagte Qui-Gon voller Überzeugung. »Sogar dann noch, als Bruck sein Bestes gab, ihn zu töten. Ich bin stolz darauf, dass er in der Lage war, Mitgefühl und Gnade zu zeigen, obgleich ihn ein anderer bedrohte. Das ist die Art der Jedi.«
Sano Sauro setzte sich schnaubend wieder hin. »Habt ihr dieses ... Mitgefühl selbst gesehen, Qui-Gon?«
»Nein. Ich war in einen Kampf mit Xanatos verwickelt.«
»Dann können wir Euch also nur beim Wort nehmen.«
»Nein. Ihr müsst Obi-Wans Worten glauben. So wie ich es tue.«
Sano Sauro winkte ab. »Ich habe keine weiteren Fragen an diesen Zeugen«, sagte er.
Pi T'Egal sah sich unter den anderen Senatoren um. Keiner von ihnen hatte eine Frage. »Vielen Dank, Qui-Gon Jinn. Jetzt lasst uns Bant anhören.«
Qui-Gon ging zum Tisch zurück. Auf dem Weg dorthin warf er Bant einen aufmunternden Blick zu. Sie stand auf und kam nach
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