Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft
Eure Hilfe, Professor«, sagte er ruhig. »Um den Holocron zu bergen.«
Professor Lundi sah plötzlich auf. Er war sichtlich überrascht. Seine Augen weiteten sich und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, wobei zwei Reihen zerfallener Zähne zum Vorschein kamen. Er drückte wieder sein Gesicht gegen das Gitter und Anakin konnte seinen fauligen Atem riechen. »Endlich habt ihr Jedi den rechten Weg gefunden«, kicherte er.
Kapitel 15
Es kostete Obi-Wan nicht viel Zeit, um zu arrangieren, dass Lundi frei gelassen und in seine Obhut übergeben wurde. Bereits am späten Nachmittag befanden sich Obi-Wan, Anakin und der Professor auf einem Schiff nach Kodai.
Als sie es sich bequem gemacht hatten, versuchte Obi-Wan, sich mit Lundi zu unterhalten. Obwohl die Jedi wussten, dass der Holocron zum letzten Mal auf Kodai gesehen worden war, konnten sie nicht sicher sein, dass er sich noch dort befand. Doch Obi-Wan war überzeugt, dass Lundi weitere Informationen besaß, die sich auf der Suche nach dem altertümlichen Artefakt als hilfreich erweisen würden. Selbst wenn Lundi nicht vorhatte, den Jedi zu helfen, konnte vielleicht seinem nicht enden wollenden Wortschwall etwas zu entnehmen sein.
Obwohl er selten fröhlich war, schien Lundi nun glücklich zu sein, nicht mehr in Einzelhaft zu sein. Er wiegte sich in seinem Käfig hin und her und sah sich wie ein neugieriges Kind in dem Schiff um. Obi-Wan hoffte, dass dieser Tapetenwechsel Lundi kooperativer machen würde. Außerdem hoffte er, dass der Quermianer klar genug war, um Informationen zu liefern.
»Die Jedi sind nicht daran interessiert, den Holocron zur Verbreitung des Bösen zu benutzen«, sagte er. Er sah Lundi dabei direkt an. »Wir möchten ihn lieber bergen, damit er dauerhaft an einem sicheren Ort untergebracht werden kann.«
Lundis Augen glitzerten, dann lachte er. »Du bist nichts als ein ängstlicher Schwächling«, gackerte er. »Ein feiges Bübchen. Du hast dich überhaupt nicht verändert, und die Jedi auch nicht. Ich hätte es wissen müssen, dass die Jedi den Holocron nicht würden zähmen wollen. Sie haben nicht die Stärke, es zu versuchen.«
Obi-Wan sah aus dem Augenwinkel, wie Anakin auf die Beine sprang. »Beleidigt meinen Meister nicht!«, rief er. »Er weiß über Mut viel besser Bescheid als Ihr!«
»Es ist in Ordnung, Anakin«, sagte Obi-Wan ruhig und legte seinem Padawan eine Hand auf die Schulter. »Ich lasse solche Beleidigungen nicht an mich heran.«
Obi-Wan sah, wie Anakin sich umdrehte und sich in den Copilotensitz setzte. Neben ihm hantierte der Pilot nervös an den Kontrollen des Schiffes. Er war offensichtlich durch das Gebrüll des Professors beunruhigt. Doch Lundi war jetzt ungewöhnlich schweigsam. Er starrte durch die DurastahlGitter seines Käfigs hindurch die Jedi an und sagte kein Wort mehr.
Obi-Wan wälzte sich unruhig auf seiner Liege. Es war schon mehr als ein Tag vergangen, seitdem sie an Bord dieses Schiffes gekommen waren und vor beinahe ebenso langer Zeit hatte Lundi zum letzten Mal gesprochen. Obi-Wan war sich jetzt fast sicher, dass der Professor wusste, wer hinter dem Holocron her war - und dass er wusste, wie man vorher herankommen könnte. Doch die Versuche des Jedi, Informationen von Lundi zu erhalten, waren erfolglos geblieben. Er, Obi-Wan Kenobi, war in einem Willenskampf mit einem Verrückten gefangen und der Verrückte hatte die Oberhand.
Obi-Wan schloss die Augen und versuchte, sich zu entspannen. Auf der anderen Seite der Kabine lag Anakin. Der Junge schlief tief und der gleichmäßige Rhythmus seines Atems hallte in dem kleinen Raum von den Wänden wider. Obi-Wan reinigte seine Gedanken. Wenn er nicht etwas Ruhe fände, würde ihm das bei ihrer Ankunft auf Kodai zum Nachteil gereichen.
Als er gerade am Eindösen war, drang eine vertraute Stimme an sein Ohr.
Da waren noch andere, Padawan, sagte die Stimme. Obi-Wan atmete langsam aus. Es war Qui-Gons Stimme. Sein verstorbener Meister war stets da gewesen, um ihm zu helfen. Und er tat es noch immer - selbst im Tod.
Es waren noch andere an Lundis Suche nach dem Holocron beteiligt. Nimm Kontakt mit ihnen auf. Vielleicht hat Professor Lundi ihnen etwas gesagt, was dir jetzt helfen könnte.
Obi-Wan öffnete die Augen. Danke, Meister, dachte er und setzte sich auf. Er stand aus dem Bett auf und ging durch den Raum. Er wollte so schnell wie möglich Jocasta Nu kontaktieren. Sie hatten nur noch ein paar Tage, bevor auf Kodai die Ebbe
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