Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft
HologrammMitteilungen empfangen, in denen dargestellt wird, wie die Sith an Macht gewinnen. Ein paar dieser Mitteilungen enthalten Bilder von brutal getöteten Jedi.«
Mace Windu räusperte sich. »Zunächst nahmen wir an, dass diese Mitteilungen das Werk einfacher Krimineller waren, die damit nur Aufmerksamkeit erregen wollten«, sagte er. »Aber angesichts des gefährlichen Charakters der Informationen in dem Holocron und des Umstands, dass die Sith zurückgekehrt sind, müssen wir diese Drohungen ernst nehmen.«
»Sofort etwas unternehmen wir müssen«, sagte Meister Yoda mit einem angedeuteten Nicken. »In die falschen Hände der Sith-Holocron nicht fallen darf. Den Sith einen solchen Sieg
gestatten wir nicht dürfen.«
Obi-Wan stand vor dem Halbkreis der Jedi-Meister und schloss kurz die Augen. Er spürte, wie sein Körper von Angst erfüllt wurde; er wollte, dass sie durch ihn hindurch floss. Aber das war alles andere als einfach.
Obi-Wan wusste, dass Anakin und er das ideale Jedi-Team für diese Mission waren. Immerhin war er besser vertraut mit Lundi, dem Holocron und Kodai als jeder andere lebende Jedi. Aber es war kein Auftrag, auf den er sich freute. Nein, er fühlte sich nicht einmal wohl damit. Ihm fehlte nicht nur die Hilfe und die Führung von Qui-Gon, sein Meister war auch noch durch die Hand eines Sith-Lords gestorben.
»Was ist los, Jedi?«, stieß Lundi hervor. »In Erinnerungen versunken?«
Obi-Wan wurde in die Gegenwart zurückkatapultiert. Etwas spritzte in sein Gesicht. Lundis Speichel.
»Ihr solltet vorsi...«, rief Anakin. Doch Obi-Wan hob schnell eine Hand, um seinen Padawan zum Schweigen zu bringen.
Er wischte sich ruhig mit dem Ärmel seiner Robe das Gesicht ab und sah wieder den Professor an. Er wollte keinen Hass oder Zorn zeigen. Und obwohl er sich wünschte, ohne dieses verrückte, böse Wesen die Mission durchführen zu können, wusste er doch, dass es nicht ging. Der sicherste Weg, jemanden von der Bergung des Sith-Holocrons abzuhalten, war, Lundis unendliches Wissen mitzunehmen - wie zerstückelt und bedrohlich es auch war.
Obi-Wan starrte in das sichtbare Auge des Quermianers und suchte nach einem Schimmer von Bedauern oder Klarheit. Eines von beidem hätte ihm wenigstens ein bisschen Hoffnung gegeben.
Aber Obi-Wan sah in Murk Lundis Blick nichts davon.
Kapitel 14
Anakin kam einen Schritt nach vorn und versuchte, dem Quermianer ins Auge zu schauen. Es war ein schwieriges Unterfangen, da der Kopf des Professors wie der eines Vogels hin und her zuckte. Anakin wusste, dass das ein Zeichen von Wahnsinn war. Als er noch ein Junge auf Tatooine gewesen war, hatte er bei ein paar Obdachlosen etwas Ähnliches gesehen.
Doch dies war anders. Anakin empfand ein Gefühl der Faszination, als er vor Lundis Zelle im psychiatrischen Hospital stand. Hier lag etwas Starkes in der Luft - etwas Mächtiges.
Anakin beobachtete, wie sich Lundis unbedecktes Auge zu einem dunklen Schlitz verengte, als er Obi-Wan ansah. Nackter Hass brannte darin. Er hatte noch nie zuvor gesehen, wie jemand Obi-Wan auf eine solche Art und Weise anblickte. Das war ein wenig beunruhigend. Natürlich zog Anakin beunruhigende und interessante Dinge jederzeit Langeweile vor. Heute hatte jemand für ihn diese Wahl getroffen.
Lundi zuckte plötzlich nach vorn und rammte seinen Kopf und den langen quermianischen Hals gegen die Gitterstäbe.
Anakin wich etwas zurück, als Lundi wieder über den Sith-Holocron zu lamentieren begann.
»Die Monde sind in Bewegung«, brabbelte er. Ein paar seiner gelenkigen Arme wirbelten durch die Luft. »Die Gezeiten ändern sich. Ich wusste, dass ihr nicht fern bleiben könntet. Niemand kann das. Sie kommen alle zu mir. Weinend. Flehend. Schreiend. >Lehrt es mich, Professor. Zeigt mir den Weg.< Sie glauben, ich habe versagt. Aber wir wissen es besser, nicht?« Er starrte Obi-Wan wieder an und fuhr fort, so als würde er mit sich selbst sprechen. »Natürlich wissen wir es besser. Wir wissen, dass ich nicht versagt habe. In meinen Händen habe ich sie gehalten, die Macht. Das ist etwas anderes als Versagen. Aber dann wurde ich beraubt! Beraubt von
Dieben auf einer Mission für den Frieden. Hier, Jedi. Nehmt ein Stück davon!«
Lundis viele Arme warfen unbeholfen sein Essen aus der Zelle. Es flog Obi-Wan ins Gesicht.
Anakin sah seinen Meister an und erwartete irgendeine Reaktion. Doch Obi-Wan zuckte nicht einmal zusammen. Er stand mit stoischer Ruhe vor Lundis Zelle.
»Wir brauchen
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