Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft
kam. Sie durften keine Zeit verlieren.
Jocasta brauchte nicht lange, um zwei der drei Studenten ausfindig zu machen, die Lundi am nächsten gestanden hatten. Omal und Dedra lebten auf demselben Planeten. Obi-Wan gab dem Piloten Anweisung, den Kurs zu ändern. Schon am nächsten Tag waren sie an ihrem neuen Ziel angekommen und Obi-Wan und Anakin machten sich auf den Weg zu Omals Wohnort.
»Omal war einer von Dr. Lundis intelligentesten Studenten«, erklärte Obi-Wan Anakin auf dem Weg, nachdem sie Lundi in sicherer Verwahrung zurückgelassen hatten. »Er war einer seiner hingebungsvollsten Studenten. Ich habe große Hoffnung, dass er uns Informationen geben kann, die uns voranbringen.«
Die beiden Jedi gingen eine Treppe mit ausgetretenen Stufen zum ersten Stockwerk hoch. Bevor Obi-Wan an die schäbige Tür klopfte, sah er sich um und prägte sich den schnellsten Fluchtweg ein. Lundis Berühmtheit hatte in den letzten zehn Jahren sicher etwas abgenommen, doch das war keine Garantie dafür, dass seine ehemaligen Anhänger den Jedi freundlich gesinnt waren.
Als Omal die Tür öffnete, war Obi-Wan sofort klar, dass er weder eine Bedrohung war, noch dass er ihnen helfen konnte. Seine Kleidung war schmutzig und zerrissen. Seine Schultern hingen herunter und seine Augen zuckten ständig wie Pfeile hin und her, so als könnte er nicht ohne Schmerzen allzu lange denselben Punkt ansehen. Aber was das Wichtigste war: Es sah ganz danach aus, als wäre sein Verstand ebenso verworren wie Lundis. Obi-Wan konnte fast fühlen, wie die Gedanken in seinem Kopf umher hüpften, einander trafen und sich dabei zu Knoten verwickelten.
»Was wollt Ihr?«, fragte Omal. Als er die Roben der Jedi sah, begannen seine Hände zu zittern.
Traurigkeit und Angst überkamen Obi-Wan. Was war nur mit dem Jungen mit dem wachen Blick geschehen, den er zehn Jahre zuvor in Dr. Lundis Vorlesung gesehen hatte? Was hatte Lundi - oder vielleicht der Sith-Holocron - ihm angetan? Und was bedeutete das für die Mission?
»Wir wollen nur mit Euch reden, Omal«, sagte Obi-Wan leise. »Dürfen wir hereinkommen?«
Omal gab keine Antwort, doch er wandte sich von der offenen Tür ab. Er ging wankend in ein kleines Wohnzimmer und die Jedi folgten ihm. Überall lag Müll auf dem Boden und die
Möbel sahen aus, als würden sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Die Luft war abgestanden und roch faulig. Anakin wedelte kurz mit der Hand vor der Nase, doch Obi-Wan warf ihm einen Blick zu, auf den hin der Junge die Hand wieder sinken ließ.
Obi-Wan sah sich schnell um und wandte sich dann an Omal, der jetzt unbeholfen in der Mitte des schmutzigen Zimmers saß. Der Jedi musste sanft mit dem ehemaligen Studenten umgehen, das wusste er.
»Wir befinden uns auf einer wichtigen Mission«, begann er. »Wir versuchen, den Sith-Holocron zu bergen, damit er an einen sicheren Ort gebracht werden kann. Hat Professor Lundi das Artefakt Euch gegenüber noch einmal erwähnt?«
Bei der Erwähnung des Holocrons begann Omal leise zu stöhnen und sich hin und her zu wiegen. Obi-Wan wollte gerade eine weitere Frage stellen, als die Tür aufging und Dedra - eine weitere ehemalige Studentin von Lundi - mit einer Einkaufstasche hereinkam.
Obi-Wan stellte erleichtert fest, dass Dedra noch fast so aussah wie früher. Sie war zwar älter geworden und ihre Augen sahen müde aus, doch sie hatte sich offensichtlich ihre geistige Gesundheit bewahren können. Sie stützte die Tasche an der Hüfte ab und gab den Jedi ein Zeichen, in die Küche zu kommen.
»Wir sind gleich wieder da«, sagte Obi-Wan und entschuldigte sich und Anakin. Die beiden Jedi folgten Dedra in die kleine Küche.
»Ich bin Obi-Wan Kenobi«, sagte er. »Und das ist mein Padawan Anakin Skywalker.« Obwohl er Dedra bei Lundis Vorlesung gesehen hatte, hatten sie sich niemals richtig kennen gelernt.
»Euer Name ist nicht wichtig«, gab Dedra zurück. »Ich weiß, dass Ihr ein Jedi seid und ich gehe davon aus, dass Ihr auf der Suche nach dem Sith-Holocron seid.«
Obi-Wan nickte. »Wir wollen ihn an einen sicheren Ort bringen - für immer.«
Dedra blickte gequält drein. »Das wäre schön«, sagte sie. »Er hat schon so vielen unendlichen Schaden zugefügt.« Sie schaute zum Wohnzimmer. Obi-Wan wusste, dass sie nicht von der früheren Tyrannei der Sith sprach.
»Omals Geisteszustand schwankt sehr«, erklärte sie. »Man sollte in seiner Gegenwart lieber nicht den Sith-Holocron oder Lundi erwähnen.«
»Das dachte ich mir
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