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Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Titel: Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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schon«, sagte Obi-Wan mit einem leichten Schuldgefühl. »Wisst Ihr, was vorgefallen ist?«
    Dedra wandte sich ab und packte ihre Einkäufe aus. Es sah so aus, als würde sie für Omal eine Mahlzeit zubereiten. »Ich weiß nur, dass er seit Professor Lundis >kleiner Auszeit< vor zehn Jahren nicht mehr derselbe ist«, sagte sie.
    Dedra holte Gemüse aus der Tasche und begann, es zu waschen. Obi-Wan fiel auf, dass ihre Hände leicht zitterten; außerdem sah sie nur auf ihre Arbeit und nicht zu den Jedi.
    »Und das ist alles, was Ihr wisst?«, wollte Obi-Wan mit einem fragenden Blick wissen.
    Dedra seufzte und ließ die Hände in das Waschbecken sinken. »Nein, das ist nicht alles«, gab sie zu. Obi-Wan wartete geduldig, bis sie fortfuhr.
    »Omal folgte vor zehn Jahren Norval, einem anderen von Professor Lundis Star-Studenten, nach Kodai. Norval war völlig auf den Holocron fixiert und heimlich einer der Sekten beigetreten, die davon besessen waren, ihn zu bergen. Er dachte, dass der Professor sich auf die Suche danach machen würde und beschloss, ihm zu helfen. Omal wollte Norval davon abhalten, sich in Dr. Lundis Unternehmung einzumischen. Er dachte, dass die Macht, von der Dr. Lundi sprach, zu groß war, als dass Norval sie beherrschen könnte.«
    Dedra stellte das Wasser ab und drehte sich zu Obi-Wan um. »Ich weiß nicht, was passiert ist, aber es war offensichtlich auch zu viel für Omal«, flüsterte sie. »Und da Professor Lundi seitdem in einer Anstalt sitzt, gehe ich davon aus, dass es sogar für ihn zu viel war.«
    Obi-Wan schwieg einen Augenblick und dachte nach. »Was ist mit Norval geschehen?«, fragte er dann.
    Auf Dedras Gesicht erschien ein Ausdruck der Qual. »Ich weiß es nicht«, sagte sie traurig. »Aber ich kann ihm nur wünschen, dass er tot ist.«

Kapitel 16

    Anakins Augen weiteten sich. Es war furchtbar, so etwas zu sagen. Selbst als Sklave auf Tatooine hatte er sich niemals gewünscht, dass sein Leben ein Ende hatte. Der Tod erschien ihm so endgültig.
    »Wir wussten nicht, dass Norval Dr. Lundis Schriften ausführlich studiert hatte«, sagte Dedra, als sie die verständnislosen Gesichter der Jedi sah. »Er war süchtig nach Macht und wollte sie um jeden Preis erreichen. Die Lehren des Professors haben ihn verändert.«
    Anakin war sich nicht sicher, ob er verstand, was Dedra meinte. Er konnte aus eigener Erfahrung verstehen, wenn man etwas unbedingt erreichen wollte. Er hatte das Podrennen auf Tatooine gewinnen wollen. Er hatte seine Mutter Shmi befreien wollen. Er hatte ein Jedi werden wollen. Aber er fand nicht, dass ihn diese Wünsche irgendwie verändert hatten. Sie waren einfach ein Teil dessen, was ihn ausmachte.
    Einen Augenblick sagte niemand etwas. Anakin spürte, dass sein Meister über alles nachdachte und einen Platz für das soeben Gehörte in seinem Geist suchte.
    Plötzlich wurde die Stille in der Küche von Omals Stimme durchbrochen. Er murmelte etwas drüben im anderen Zimmer.
    Die Worte waren nicht zu verstehen, doch der Tonfall klang verzweifelt. Ein Ausdruck der Besorgnis huschte über Dedras Gesicht und sie ging in Richtung Wohnzimmer.
    »Ich werde nach ihm sehen«, sagte Anakin. Er ließ Obi-Wan und Dedra in der kleinen Küche zurück und ging ins Wohnzimmer. Omal saß noch immer auf dem Boden, doch sein Kopf war jetzt stark zu einer Seite gedreht. Tränen liefen sein Gesicht herab und seine Nase triefte.
    Anakin starrte Omal sehr lange an. Er tat ihm Leid und er wünschte, dass er etwas für ihn tun konnte. Wenn es stimmte, was sein Meister gesagt hatte, dann hatte sich Omal für immer und auf furchtbare Weise verändert.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Anakin sanft, als er wieder aus seinen Gedanken aufgewacht war. »Wir müssen nur Euer Gesicht sauber machen.« Er fand einen kleinen Fetzen relativ sauberen Stoffes und nahm ihn, um Omals Gesicht abzuwischen. Der sah ihn einen Moment dankbar an. Dann begannen seine Augen wild zu zucken und er wiegte sich wieder hin und her.
    Anakin beobachtete Omal noch eine Weile, doch es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Als er sich schließlich abwandte, spürte er das dringende Bedürfnis, mit der Mission fortzufahren. Er musste wissen, was Omals Zerfall ausgelöst hatte - was den Rat der Jedi so in Alarmbereitschaft versetzte.
    Und er wollte es sofort wissen. Er wollte aus diesem Apartment verschwinden und weitermachen. Dedra hatte ihnen alles gesagt, was sie wusste. Sie konnte ihnen offensichtlich überhaupt nichts erzählen.

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