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Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft

Titel: Jedi-Padawan 20 - Die dunkle Gefolgschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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ständig langsam hin und her. Abgesehen von seinem hohen Alter und dem kleinen schwarzen Gerät, das eines seiner Augen bedeckte, sah Murk Lundi dem Jedi-Meister Yarael Poof ähnlich. Er gehörte derselben Rasse an und hatte die dieselbe imposante Erscheinung. Doch etwas unterschied Dr. Lundi stark von Yarael Poof; es war allerdings etwas, das Obi-Wan noch nicht genau definieren konnte.
    Auf der anderen Seite des Raumes stand Qui-Gon und beobachtete den Professor ebenfalls konzentriert mit fast zusammengekniffenen Augen. War ihm noch etwas anderes aufgefallen? Obi-Wan zog in Erwägung, seinen Meister per Comlink für einen Gedankenaustausch zu kontaktieren. Doch im selben Augenblick hob Dr. Lundi ein paar seiner Arme und gab somit das Zeichen, dass die Vorlesung beginnen würde.
    Viel schneller als Obi-Wan es sich hatte vorstellen können, nahmen die zahlreichen Studenten Platz und im Saal wurde es still. Der Vorlesungssaal war riesengroß und doch war jeder Platz belegt. Einfach jeder Platz - ob zum Stehen, Sitzen oder Anlehnen - war von Studenten besetzt und mindestens ein Dutzend Hovercams nahmen jedes Wort des Professors für diejenigen auf, die nicht mehr in den Saal gepasst hatten.
    Obi-Wan sah sich in der Menge um. Nicht nur die Zahl der Zuhörer war beeindruckend, sondern auch der Umstand, wie aufmerksam jeder einzelne Student der Vorlesung folgte. Auch nachdem die erste halbe Stunde vorbei war, hörten alle noch konzentriert zu; niemand schien abgelenkt zu sein oder zu dösen. Obi-Wan hatte gehofft, ein paar Studenten zu sehen, die den Ausführungen des Professors besonders andächtig lauschten oder die sonst irgendwie verdächtig aussahen. Doch ihm wurde schnell klar, dass er selbst der Verdächtige war, da er sich doch während der Ausführungen des Professors so auffällig umsah.
    Vorne im Saal ging Dr. Lundi in dem schmalen Bereich auf und ab, den die Studenten nicht in Beschlag genommen hatten. Er machte mit seinen langen Beinen kleine Schritte und so schien sein Körper zu schweben, während er sprach. Immer wieder hielt er kurz inne und genoss offensichtlich seine Fähigkeit und seine Position, sein Publikum mit angehaltenem Atem auf seinen nächsten Satz warten zu lassen.
    Murk Lundi war nicht wie all die Lehrer, die Obi-Wan im Tempel gehabt hatte. Dort waren die Lehrer wie Partner beim Lernen; wie Führer, die einen dazu anhielten, die Dinge selbst zu entdecken und die einem nicht einfach nur die eigene Meinung vermitteln wollten.
    Obi-Wan mochte die Art des Unterrichts nicht, die er heute sah. Und doch, je länger er Dr. Lundi zuhörte, desto mehr wollte er wissen. Es dauerte nicht lange, da wartete auch er auf das nächste Wort des Professors.
    »Außer den Sith selbst hat noch kein anderes Wesen einen Sith-Holocron gesehen. Ja, es gibt Gerüchte. Es gibt auch Zeichnungen und Legenden und Mythen. Trotz allem gehen aber Wissenschaftler davon aus, dass sich die Sith in einem solch hohen Maße schützen wollten, dass sie den Holocron selbst zerstörten, ehe er in die Hände von Unwürdigen hätte fallen können. Wir reden hier immerhin von Wesen, die ihre eigenen Meister umbrachten, wenn sie alles von ihnen gelernt hatten, was es zu lernen gab.« Lundi schwieg einen Augenblick und sah seine Studenten lächelnd an. »Sollte ich mir etwa Sorgen über den Tag der Abschlussprüfung machen?« Dann fuhr er fort.
    »Ein paar Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Sith keine Holocrons benutzt haben und dass sie nicht so dumm gewesen wären, so viel Macht in einem Kristall zu speichern, den ich in meiner Hand halten könnte.« Der Professor hielt kurz inne und sah eine seiner ausgestreckten Handflächen an. »Mehr Macht, als sie die Galaxis seit langer, langer Zeit gesehen hat«, sagte er nachdenklich.
    »Wie auch immer, wenn ich im Verlauf meiner lebenslangen Studien eines gelernt habe, dann dies: Jeder Mythos beruht auf einem kleinen Funken Wahrheit. Man muss nur tief genug graben, um diese Wahrheit zu finden. Aber sie ist da und wartet unter der Oberfläche darauf, entdeckt zu werden.«
    Obi-Wan war sich nicht sicher, wie viel Zeit vergangen war, bevor er die Augen schloss und sich zwang, seinen Verstand wieder auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Murk Lundi ließ die Sith realer erscheinen als jede Mitter-nachts-Geistergeschichte; doch deswegen war Obi-Wan nicht hier. Er musste sich konzentrieren.
    Nachdem er sich eine Weile hatte mitreißen lassen, verstand Obi-Wan, weshalb Murk Lundi

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