Jedi Quest 09 - Wachablösung
weitergehen und dann umkehren, um nachzusehen«, schlug Anakin vor.
Sie gingen etwas schneller, gingen in Gassen und wieder hinaus und bewegten sich im Schatten der Gebäude. So nahe an der Sicherheitsmauer war alles recht heruntergekommen. Wasser lief den Rinnstein entlang und sammelte sich in Pfützen auf dem rissigen Asphalt. Alte Lagerhäuser sahen so aus, als wären sie dringend reparaturbedürftig. Hin und wieder hörten sie das Rascheln von Nagetieren.
Sie bogen um eine Ecke, und vor ihnen lag ein kurzer Häuserblock. Weiter vorn waren drei Gassen zu sehen, die in der Dunkelheit verschwanden. Perfekt.
Sie mussten sich nicht absprechen. Sie begannen zu laufen und rannten in die mittlere Gasse. Mit Hilfe ihrer Seilkatapulte kletterten sie auf das Dach eines Lagerhauses, von wo sie genau sehen konnten, wer sie verfolgte.
Und dort unten sahen sie einen Rominer, der sich vorsichtig bewegte und sich bei jedem Schritt umsah. Er kam ihnen bekannt vor.
»Das ist Hansel«, sagte Anakin. »Los.«
Er sprang auf einen breiten Fenstersims hinunter und dann auf die Straße, direkt vor Hansels Nase. Ferus folgte ihm einen Sekundenbruchteil später.
Hansel stieß einen spitzen Schrei aus und machte vor Schreck einen Satz rückwärts.
»Sucht Ihr uns?«, fragte Anakin.
Hansel versuchte, sein unfreiwilliges Zusammenzucken zu überspielen. Er hustete und strich seine Robe glatt. »Äh, eigentlich ja.« Er sah sie mit seinen goldenen Augen fragend an. »Ich hatte nicht erwartet, Euch hierher folgen zu müssen.«
»Wir machen nur eine kleine Besichtigungstour«, sagte Ferus.
»Lasst mich Euch beiden versichern«, sagte Hansel, »dass es hier bessere Dinge zu sehen gibt. Eine recht eigenwillige Wahl, die Ihr da getroffen habt.«
»Wir haben uns verlaufen«, sagte Anakin. »Was können wir für Euch tun?«
»Ich soll eine Einladung überbringen«, sagte Hansel. »An Slam und Valadon. Und natürlich an Euch beide. Der Große Regent Teda gibt morgen Abend einen Empfang und wünscht, dass Ihr alle anwesend seid. Alle werden da sein. Ihr werdet viele Euresgleichen treffen.«
»Wir nehmen die Einladung mit Vergnügen an«, sagte Ferus.
»Aber bitte versichert Euch, dass Ihr die Einladung an Valadon weitergebt«, sagte Hansel. »Teda wünscht ganz besonders, dass sie anwesend ist.«
»Sie würde einen solchen Anlass niemals versäumen«, sagte Anakin.
»Ich werde den Großen Regenten Teda davon in Kenntnis setzen«, sagte Hansel. »Und Ihr werdet jetzt zweifelsohne Eure. Besichtigungstour fortsetzen.«
Er verneigte sich und ging eilig davon.
»Eine Einladung hätte man auch zu unserer Villa schicken können«, sagte Ferus. »Er hat uns im Verdacht.«
»Er weiß nur nicht, weshalb er uns verdächtigen soll«, sagte Anakin. »Und bevor er es herausfindet, sind wir verschwunden. Na ja, ich glaube, wir sollten zurückgehen.«
»Ich glaube auch«, sagte Ferus. »Schwer einzuschätzen, wann wir genug wissen, findest du nicht? Wir hatten kein klares Ziel. Ich mag klare Ziele. Sonst habe ich das Gefühl, alles falsch zu verstehen.«
Anakin sah ihn überrascht an, als sie sich wieder auf den Weg machten. »Ich hätte nicht gedacht, dass du jemals glaubst, etwas falsch zu machen.«
»Ich weiß, dass viele Padawane das von mir denken. Du doch auch, oder? Das kommt daher, weil ich mir nichts anmerken lasse.«
Anakin schloss den Mund. Jedes Mal, wenn er dachte, eine normale Unterhaltung mit Ferus zu führen, lief er wieder in eine Falle, die Ferus ihm gestellt hatte. Er wollte ihn dazu bringen, eine Schwäche zuzugeben, damit er etwas gegen Anakin in der Hand hatte.
»Diese ganze Mission ist undeutlich definiert«, fuhr Ferus fort. Es war ihm nicht aufgefallen, dass Anakin neben ihm angespannt war. »Ich bin froh, wenn.«
Die Macht erbebte wieder. Doch dieses Mal war es zu spät. In ihre Unterhaltung vertieft und erleichtert ob der Erkenntnis, dass es nur Hansel gewesen war, der sie aufgespürt hatte, waren sie nachlässig geworden.
Ihre Angreifer kamen von hinten mit Luftgleitern. Sie benutzten Seile, um Anakin und Ferus von den Beinen zu reißen. Schwarze Kapuzen wurden über ihre Köpfe gezogen und zugeschnürt.
Anakin rollte sich von den Angreifern weg und kam auf die Beine. Es geschah alles in einer einzigen fließenden Bewegung. Er war jetzt zum Kampf bereit, allerdings ohne sein Lichtschwert zu entblößen. Die Kapuze war auf eine Weise festgemacht, die er nicht erkennen konnte. Doch das war kein Problem. Er hatte
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