Jedi Quest 09 - Wachablösung
Einfach.
Das war es aber nicht. Zwei Minuten später ging der Sicherheitsalarm los.
Kapitel 11
Obi-Wan konnte es einfach nicht glauben. Natürlich war er kein kriminelles Superhirn, doch er fühlte sich durchaus imstande, mit Hilfe der Macht eine Datei mit Sicherheitscodes aus einem bewachten Büro zu entwenden. Doch jetzt hatte er irgendeinen unsichtbaren Auslöser übersehen, von dem Joylins Informant nichts gewusst hatte.
Die Wachen würden jede Sekunde hereinstürzen. Obi-Wan verscheuchte die Unzufriedenheit mit sich selbst aus seinem Kopf. Sie lenkte ihn nur ab. Er hatte erst die Hälfte seiner Aufgabe erledigt. Alarm oder nicht, er musste es zu Ende bringen.
Er tippte das Passwort ein, das ihm Joylin gegeben hatte. Dann öffnete er ein mit Holz furniertes Schubfach an der Seite von Tedas Schreibtisch. Zu seiner Überraschung herrschte darin eine furchtbare Unordnung. Durafolien, Holobücher, Disks, leere Einwickelpapiere von irgendwelchen Süßigkeiten. Ein Teil der Süßigkeiten war geschmolzen und zu einer Masse zusammengelaufen, die die Durafolien miteinander verklebte.
»Nichts Schlimmeres als ein unordentlicher Diktator«, murmelte Obi-Wan. Er hob ein rotes Etui mit einer Disk darin hoch. Joylin hatte ihm gesagt, dass sich darauf die Sicherheitscodes befanden.
Der Alarm klingelte ihm in den Ohren, als er plötzlich eine Erschütterung in der Macht spürte und die ersten Wach-Droiden durch die Tür flogen. Er machte mit bereits aktiviertem Lichtschwert einen Satz über den Tisch hinweg und schlug sie nieder. Vier weitere kamen geflogen und erhellten den Raum mit ihrem Blasterfeuer. Obi-Wan lenkte das Feuer ab und lief auf die Tür zu. Doch noch bevor er sie erreichen konnte, raste eine Platte aus Durastahl herunter und blockierte seinen Fluchtweg. Über dem einzigen Fenster schoss ebenfalls eine Panzerplatte herunter. Offensichtlich sollte ein Eindringling mit den tödlichen Droiden im Innern gefangen werden.
Das Blasterfeuer drang unablässig auf ihn ein. Es folgte ihm in Zickzacklinien durch den Raum, um ihn zu treffen und ihn ins Jenseits zu befördern. Obi-Wan warf sich auf die Droiden, zog gleichzeitig Siris Lichtschwert und sprang mit Hilfe der Macht hoch, um die Maschinen niederzuschlagen. Als die Droiden rauchend zu seinen Füßen lagen, hörte er den Lärm von Wachen vor der Tür und dem verbarrikadierten Fenster.
Frage: Sollte er ein Loch in das Fenster oder die Türfüllung schneiden und hinausspringen, wo er genau ins Blasterfeuer laufen würde? Oder sollte er warten, bis sie hereinkamen?
Obi-Wan beschloss zu warten. Er würde ein paar Sekunden den Überraschungseffekt auf seiner Seite haben. Sie würden hereinkommen und erwarten, dass er tot oder schwer verwundet war.
Er stellte sich an einen Schrank, außerhalb der direkten Sichtlinie von Fenster und Tür. Er drückte sich gegen den Schrank. Aber zu seiner Überraschung bewegte sich dieser.
Er sprang zur Seite, als die Schranktür in die Wand glitt. Da stand Becka. Obi-Wan steckte schnell die Lichtschwerter weg.
Becka warf einen Blick auf die rauchenden Droiden-Trümmer. »Sterne und Planeten, seid Ihr gut.« Er winkte Obi-Wan zu sich. »Hier entlang.«
Obi-Wan zögerte.
»Wenn Ihr durch dieses Fenster springt, werdet Ihr der halben Sicherheitstruppe von Teda gegenüberstehen. Die andere Hälfte steht vor dieser Tür. Sie warten darauf, dass die Droiden Euch töten, bevor sie die Panzerplatte öffnen. Euch bleiben ungefähr zwölf Sekunden. Habt Ihr die Codes?«
»Ja.« Obi-Wan sprang in den geheimen Gang. »Ich schätze, Ihr seid mein Informant.«
»Ich arbeite mit Joylin zusammen. Wir werden im Korridor in der Nähe der Küche herauskommen. Bleibt einfach bei mir.«
»Ich muss meine Bande suchen.«
»Ich würde sagen, Ihr müsst zuerst einmal hier herauskommen, aber gut. Sie werden vielleicht das ganze Gelände hermetisch verriegeln, wenn sie herausfinden, dass der Raum leer ist.«
Becka führte ihn um mehrere Biegungen. Sie erreichten eine Tür, die gelb umrandet war. Becka drückte einen Knopf, und das Türblatt glitt zur Seite.
Obi-Wan fand sich in einer kleinen Kammer wieder, die voller Mäntel und Tücher hing.
Becka öffnete die Außentür einen Spalt. »Los.«
Obi-Wan schlich hinaus. Becka folgte ihm.
Die Menge war nervös. Obi-Wan konnte die Panik geradezu riechen. Die vielen Kriminellen fühlten sich zweifellos nicht besonders wohl, wenn ein Sicherheitsalarm losging. Doch dann brach der Alarm ab, und die
Weitere Kostenlose Bücher