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Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc

Titel: Jeffery Deaver - Der Insektensammler1.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mulder43
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gebrannten Wangen liefen, tat, wie ihm geheißen.
    »Jesse!«, rief Lucy Kerr ganz in der Nähe.
    »Wo bist du? Wer hat da geschossen?«
    »Nein, nein, nein...«, stöhnte Sachs. Schaute wie gebannt auf das viele Blut, das aus dem zerschmetterten Schädel des toten De-puty quoll. Garrett Hanion blickte auf Jesses Leiche. Dann darüber hinweg - dorthin, wo sich Schritte näherten. Er legte den Arm um Sachs.
    »Wir müssen weg.« Als sie nicht antwortete, als sie nur benommen vor sich hin starrte - auf den toten Deputy, mit dem auch ihr Leben ruiniert war -, half Garrett ihr auf, ergriff dann ihre Hand und zog sie mit sich fort. Sie verschwanden im Wald.
VIERTER TEIL
    —————————

Hornissennest ... Vierunddreißig
    Was ist jetzt da draußen los?, fragte sich Lincoln Rhyme unruhig. Vor einer Stunde, um halb sechs Uhr morgens, hatte er endlich einen Anruf von einem ziemlich verschnupften Beamten aus dem Haus-und Grundsteueramt des Staates North Carolina erhalten. Der Mann war um halb zwei geweckt und damit beauftragt worden, festzustellen, ob für irgendein Grundstück, auf dem laut Eintragung ein McPherson-Wohnwagen stand, die fälligen Steuern nicht bezahlt worden waren. Rhyme hatte zuerst nachgeprüft, ob Garretts Eltern einen besessen hatten, und dann - als er erfahren hatte, dass dies nicht der Fall war - den Schluss gezogen, dass es sich um einen verlassenen Wohnwagen handeln musste, wenn ihn der Junge als Unterschlupf benutzte. Und wenn er verlassen war, hatte der Besitzer sicher auch die Steuern nicht gezahlt. Der stellvertretende Abteilungsleiter teilte ihm mit, dass es zwei in Frage kommende Grundstücke im Staat gebe. Das eine, drüben im Westen, nahe der Blue Ridge gelegen, sei unter Vorbehalt, wegen der zu tilgenden Steuerschuld, an ein Ehepaar verkauft worden, das derzeit dort wohne. Im anderen Fall handle es sich um ein Stück Land im Paquenoke County, das weder den Zeitaufwand noch die Kosten für eine Vollstreckung wert sei. Er hatte Rhyme die Adresse durchgegeben - demnach lag es an einem Landpostweg etwa eine halbe Meile vom Paquenoke entfernt. Planquadrat C-6 auf der Karte. Rhyme hatte Lucy und die anderen angerufen und sie dort hingeschickt. Sie wollten im ersten Tageslicht anrücken, den Wohnwagen umstellen und Garrett und Amelia zum Aufgeben überreden, falls sie sich darin aufhalten sollten. Rhyme hatte nichts mehr von ihnen gehört, seit sie den Wohnwagen entdeckt hatten und sich ihm langsam nähern wollten. Thom, der wenig erfreut darüber war, dass sein Boss so gut wie überhaupt nicht geschlafen hatte, schickte Ben aus dem Zimmer und führte dann das übliche Morgenzeremoniell durch. Die heiligen Handlungen: Blase und Darm entleeren, Zähne putzen, Blutdruck messen.
    »Er ist zu hoch«, sagte er, als er den Blutdruckmesser beiseite legte. Bei einem Querschnittsgelähmten kann zu hoher Blutdruck eine Dysregulation auslösen, und dies wiederum kann zu einem Schlaganfall führen. Doch Rhyme beachtete ihn gar nicht. Er stand unter Volldampf. Er wollte Amelia unbedingt finden. Er wollte Rhyme blickte auf. Jim Bell kam mit verstörter Miene durch die Tür. Ben, nicht minder aufgeregt, folgte ihm auf dem Fuß.
    »Was ist passiert?«, fragte Rhyme.
    »Ist sie unversehrt? Ist Amelia -«
    »Sie hat Jesse umgebracht«, sagte Bell im Flüsterton.
    »Hat ihm in den Kopf geschossen.« Thom erstarrte. Blickte zu Rhyme.
    »Er wollte Garrett gerade festnehmen«, fuhr der Sheriff fort.
    »Sie hat ihn erschossen. Sie sind abgehauen.«
    »Nein, das kann nicht sein«, flüsterte Rhyme.
    »Das muss ein Irrtum sein. Jemand anders hat es getan.« Doch Bell schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ned Spoto war dabei. Er hat alles gesehen... Ich sag ja gar nicht, dass sie's vorsätzlich gemacht hat - Ned wollte sie sich schnappen, und dabei ging ihre Waffe los -, aber ein Tötungsdelikt ist es trotzdem.« O mein Gott... Amelia... Polizistin der zweiten Generation, die Tochter des Streifenpolizisten. Und jetzt hatte sie einen Kollegen getötet. Das schlimmste Verbrechen, das ein Polizist begehen konnte.
    »Die Sache ist jetzt ein paar Nummern zu groß für uns. Ich muss die Staatspolizei einschalten.«
    »Moment mal, Jim«, sagte Rhyme mit eindringlicher Stimme.
    »Bitte... Sie ist nun verzweifelt, völlig verschreckt. Garrett auch. Wenn Sie jetzt die Staatspolizei hinzuziehen, werden noch mehr Menschen verletzt. Die werden sofort auf die beiden schießen.«
    »Na ja, allem Anschein nach sollten sie auch auf die

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