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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mund aufriß, wollte keine Luft in ihre Lunge eindringen. Selbst als sie sich im Bett aufsetzte, die Hand an ihrer verletzten Kehle, konnte sie noch immer nicht atmen.
    Sich rasch in die Richtung drehend, aus der sie das Geräusch eines schweren, dumpfen Aufpralls vernahm, sah sie den Schatten von Mike, der mit dem Mann kämpfte, der sie zu töten versucht hatte. Mike war größer als der Mann, stärker, und als er dem Maskierten die Faust ins Gesicht knallte, hatte der keine Chance, diesen Schlag zu überstehen. Er fiel mit einem Poltern zu Boden, und Mike war in der nächsten Sekunde bei ihr und legte die Arme um sie.
    »Atme, Baby«, befahl er ihr. »Atme, verdammt nochmal!«
    Sie auf den Rücken schlagend, hielt er sie fest, während sie nach Luft rang. Milses starke Arme hielten sie an den Schultern und schüttelten sie immer wieder, während seine Augen sich in die ihren bohrten. Es war so, als würde er sie mit seinem Willen dazu zwingen, das zu tun, was sie nicht fertigbrachte. Doch sie entdeckte in sich durchaus den Wunsch, zu atmen, wenn auch aus keinem anderen Grund, als das zu tun, was er von ihr verlangte. Nach einer Ewigkeit, wie es ihr vorkam, drang die Luft in schmerzlichen, kurzen Stößen in ihre Lunge vor.
    Sie in seine Arme ziehend, ihren Kopf auf seiner nackten Schulter, streichelte er ihr den Rücken. Er legte eine Hand auf ihren Kopf, stützte ihn, während sie um jeden Atemzug kämpfte und sich ihre Brust in kurzen, krampfartigen Bewegungen hob und senkte.
    Als sie spürte, wie Mike sich wegdrehte, weil er wieder ein lautes Poltern vernahm, wußte sie, ohne erst hinsehen zu müssen, daß der Eindringling das Bewußtsein wiedererlangt hatte und vom Balkon gesprungen war.
    »Ich hoffe, er bricht sich seinen verdammten Hals«, flüsterte Mike, aber sie hörten beide, wie der Mann unten durch den Garten rannte. Zweifellos war er von einem Balkon zum nächsten gesprungen, hatte so den Garten erreicht und kletterte nun über den Zaun.
    Sie immer noch festhaltend, griff Mike nach dem Telefon auf ihrem Nachttisch und drückte auf einige Knöpfe. »Blair«, sprach er dann in die Muschel, »ich brauche dich. Nein. Strangulation. Komm bitte rasch.« Er legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    »Mike«, versuchte Samantha zu sagen, aber er bedeutete ihr, zu schweigen, und hielt sie wieder an seiner Schulter.
    Er spürte, wie sie zitterte, spürte die Angst in ihr, als sie sich an ihn klammerte, sich an ihn klammerte wie ein verängstigtes Kind an seinen Vater, während er beruhigend auf sie einredete, ihren Rücken rieb und ihr Haar streichelte. Als sie immer noch nicht aufhören wollte zu zittern, schob er sich neben sie ins Bett, legte die Arme um sie, so daß ihre Arme zwischen ihrem Körper und seiner Brust festgekeilt waren. Er schob ein Bein über sie, als wollte er sie in einen Kokon einhüllen, in dem sie sich sicher fühlen konnte.
    »Ich bin hier, Baby«, flüsterte er und runzelte im Dunkeln die Stirn, weil sie offenbar noch näher an ihn heranzukriechen versuchte.
    Ein verwundeter Vogel, hatte sie gesagt. Sie sagte, daß sie nicht zu seinen verwundeten Vögeln gehörte, und er war sicher, daß sie dieses idiotische Zeug von Daphne aufgeschnappt haben mußte. Wenn Mike eine Vorliebe für >verwundete Vögel< gehabt hätte, wäre er leidenschaftlich in Daphne verliebt gewesen.
    Samantha faszinierte ihn, hatte ihn schon fasziniert, ehe er sie überhaupt gekannt hatte.
    Nachdem er den Zeitungsausschnitt von Sam und Maxie unter den Habseligkeiten seines Onkels Mike entdeckte und Dave Elliots Adresse ausfindig gemacht hatte, hatte Mike einige Zeit mit Dave verbracht. Mike wollte nicht in Louisville bleiben, aber Dave und er hatten Gefallen aneinander gefunden. Dave war einsam gewesen, was Mike nicht verwunderte, da dessen einzige Tochter so weit von ihm entfernt im Westen lebte und dort, wie Dave ihm versicherte, glücklich verheiratet sei. Vielleicht war auch Dave ein bißchen einsam gewesen seit dem Tod von Onkel Mike. Gemeinsam hatten die beiden Männer dann den Plan verwirklicht, daß sie beide in Mikes Stadthaus in New York wohnen sollten, wo Dave seine Zeit nach seiner Pensionierung damit verbringen wollte, nach seiner Mutter zu forschen und Mike bei dessen Biographie von Doc zu helfen. Mike war von der Idee sehr angetan gewesen, jemanden in seiner Nähe zu haben, der ihm bei seinen Recherchen helfen würde.
    Nachdem Dave dann Mikes Schwester damit beauftragt hatte, das Apartment so

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