jennissimo (German Edition)
passen.“
„Die sind wirklich hübsch“, sagte die Frau. Als sie Jenna entdeckte, fügte sie hinzu: „Hi. Wir haben gerade Ihre Cracker probiert. Fantastisch! Könnten wir das Rezept haben?“
„Ja, sicher. Das ist ein ganz leichter Aufstrich, den man aber auch als Füllung nehmen kann, für eine Tarte zum Beispiel. UndSie können alles Mögliche dazutun, was Sie gerade zu Hause haben.“
Die kleinere Frau lachte. „Was ich zu Hause habe, ist eine Flasche Weißwein und ein paar Fertiggerichte.“
Die Uhr am Backofen piepte. Jenna zog die Pilztörtchen heraus, und die beiden Frauen eilten herbei, nahmen sich eine Serviette und jonglierten darauf das heiße Gebäck, bis sie hineinbeißen konnten.
„Köstlich!“, sagte die Größere seufzend. „Das Rezept haben Sie nicht auch zufällig für uns?“
„Ich könnte es Ihnen aufschreiben, wenn Sie mögen.“
Die beiden Frauen wechselten einen Blick und wandten sich zum Gehen um. In diesem Moment platzte Violet mit dem leeren Tablett und sechs Leuten im Schlepptau herein.
„Ich weiß“, sagte sie gerade. „Aber wenn Sie glauben, die Cracker waren fantastisch, dann warten Sie mal, bis Sie die Pilztörtchen probiert haben! Im Ernst, die sind unglaublich. Noch haben wir die Rezepte nicht ausgedruckt, das haben wir vor lauter Aufregung ganz vergessen. Aber Ende der Woche werden die Rezeptkarten fertig sein. Und Jenna, die brillante Köchin und Ladenbesitzerin, wird einen ganzen Kurs über Vorspeisen anbieten. Also, kommen Sie auf jeden Fall wieder, holen Sie sich die Rezeptkarten und melden Sie sich für den Kochkurs an!“
Jenna fühlte sich alles andere als brillant. Früher – da hatte sie sich in der Küche immer gut gefühlt, ganz egal, was sonst in ihrem Leben los gewesen war. Doch jetzt wusste sie nicht mehr, was sie dort überhaupt zu suchen hatte.
Sie sah, wie die Kunden sich um die Törtchen scharten. Innerhalb kürzester Zeit war das Tablett leer geräumt. Sie hatte bereits ein weiteres Blech in den Ofen geschoben. Zumindest schmeckte ihnen das Essen. Das war immerhin etwas.
Während sie erklärte, wie man die Kruste richtig hinbekam, kassierte Violet einige Kunden ab. Die Idee mit den Rezeptkarten war sehr gut. Sie könnten ja vielleicht jede Woche andere Rezepte anbieten. Außerdem hatte Violet recht: Es war wichtig,dass die Kunden regelmäßig zurückkamen. Vielleicht konnte sie sich ein paar Rezepte ausdenken, für die man unterschiedliche Küchengeräte brauchte.
„Jenna? Bist du das?“
Sie drehte sich um und entdeckte zwei Frauen in ihrem Alter, die gerade in den Laden gekommen waren. Große, elegant gekleidete Frauen, perfekt geschminkt und frisiert. Kimberly war so dunkel, wie Caitlin hell war.
Jenna lächelte. „Was macht ihr beide denn hier?“
„Beth hat unsere Mütter angerufen.“ Kimberly eilte lächelnd auf Jenna zu, um sie zu umarmen. „Warum hast du uns nicht gesagt, dass du zurück bist? Dein eigener Laden! Das ist toll!“ Sie machte einen Schritt zurück. „Sieh dich an! Ganz die Chefköchin.“
Caitlin umarmte sie ebenfalls und hauchte zwei Küsse in die Luft. Ihr weißblondes Haar schwang kurz, um dann wieder perfekt um ihr Gesicht zu fallen.
„Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“ Caitlin legte ihre Hände mit den langen pink lackierten Fingernägeln auf Jennas Arm. „Wir haben das von Aaron gehört“, fügte sie mitfühlend hinzu. „Wie traurig! Aber wie es aussieht, geht es dir ganz prima. Der Laden ist umwerfend. Wirklich. Fantastisch.“
„Wir sollten uns bald treffen“, sagte Kimberly. „Wir rufen Jolene an und gehen alle zusammen aus. Wir vier. So wie früher in der Highschool.“
Jenna spürte Wärme in sich aufsteigen. „Das wäre schön.“ Es wäre toll, mit ihren alten Freundinnen abzuhängen, gerade so, als ob sie ein ganz normales Leben führte.
„Finde ich auch“, sagte Caitlin. „Das machen wir bald.“
„Wie wäre es, wenn wir abends zusammen essen gehen?“, fragte Jenna. „Diese Woche irgendwann?“
Die beiden Frauen wechselten einen Blick.
„Um Himmels willen!“, lachte Caitlin. „Wenn du meinen Terminkalender sehen könntest!“
„Und meinen erst!“, fügte Kimberly hinzu. „Ich dachte ja,wenn die Zwillinge erst mal in die Schule kommen, dann hätte ich endlich wieder mehr Zeit für mich. Von wegen! Eine ordentliche Haushälterin bei Laune zu halten, ist mehr oder weniger ein Vollzeitjob. Aber vielleicht könnten wir zusammen Kaffee trinken gehen. Du
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