Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
dachte Violet, das war eine gute Idee. Sie konnten auch Kurse über die verschiedensten Messer anbieten. Welche man wofür benutzte und wie man sie pflegte. Daraufhin würden die Leute dann bestimmt Messer und Messerschärfer und Messerblöcke kaufen.
    Jenna zerschnitt die Zwiebel in zwei Hälften und schälte sie.
    „Schneiden Sie so.“ Sie demonstrierte, wie es ging. „Mit einem Winkel. Und dann drehen Sie die Zwiebel und schneiden Sie.“
    Die Zwiebelstückchen entstanden in einem unglaublichen Tempo. Jenna griff in den Würfelberg.
    „Ich habe mich schon immer gefragt, wie das geht“, flüsterteeine Frau ihrer Freundin zu. „Das ist echt clever. Wäre toll, wenn wir es ausprobieren könnten!“
    „Finde ich auch“, sagte ihre Freundin. „Ich will nicht zusehen, wie jemand kocht – ich will es selbst machen.“
    Violet war ganz ihrer Meinung. Doch Jenna schien wild entschlossen, die einzige Köchin in der Küche zu sein. Sie hatte großartige Ideen, was die Produkte in dem Laden betraf, doch leider konnte sie nicht sonderlich gut mit Kunden umgehen. Violet hoffte, dass Jennas Ersparnisse lang genug ausreichten, bis alle Fehler ausgebügelt waren.
    So ganz kam sie allerdings nicht dahinter, wo das Problem überhaupt lag. Jenna war sehr nett und ganz offensichtlich eine kluge Frau. Und trotzdem vollkommen ahnungslos. Gerade so, als ob sie eines Morgens die Augen aufgeschlagen und gesagt hätte: „Ich eröffne jetzt mal einen Laden.“ Dass sie überhaupt keine Werbung gemacht hatte, war an sich schon problematisch genug, schlimmer aber war ihr ungeschickter Umgang mit Menschen.
    Jenna warf die Zwiebelwürfel in die zischende Butter, um dann in Windeseile eine Knoblauchzehe zu schneiden. Daraufhin folgte das Hühnerfleisch.
    Sie erklärte gar nicht schlecht, was genau sie da machte, aber die kleine Zuschauermenge war nicht gefesselt. Einige rutschten unbehaglich auf ihren Stühlen. Andere lasen auf ihren Handys Nachrichten. Schließlich stand eine Frau auf und ging zur Tür.
    Violet folgte ihr. „Danke, dass Sie gekommen sind.“
    Die Frau nickte, blickte zu Jenna und dann wieder sie an. „Sie ist ganz offensichtlich eine wirklich gute Köchin, keine Frage, aber niemand will hier eine Predigt hören – außer sonntagmorgens in der Kirche. Ich hätte wirklich gerne mal selbst zugepackt.“
    Violet lächelte. „Das werde ich Jenna ausrichten.“
    Die Frau zog eine Visitenkarte aus der Jackentasche. „Ich arbeite um die Ecke in einer Bank, und ich würde gerne kochen lernen. Sobald sie etwas anbietet, was mir weiterhilft, rufen Siemich an. Dann komme ich wieder.“
    „Das werde ich. Danke.“
    Die Frau ging.
    Violet starrte ihr hinterher und fragte sich, wer sich noch alles verdrücken würde, bevor das Hühnchen auch nur halb fertig war.
    In diesem Moment ging die Tür auf, und Beth, Jennas Mutter, trat ein. Sie lächelte Violet an.
    „Hi“, sagte sie leise, dann schnupperte sie. „Egal, was es ist, es duftet köstlich.“
    „Garantiert schmeckt es auch so. Jenna ist eine hervorragende Köchin.“
    „Ich würde ja gern behaupten, dass sie das von mir hat, aber ich gehöre eher zur Auflauffraktion. Ich weiß noch, wie ich einmal was mit Hühnchen und Nudeln gemacht habe, da war Jenna acht oder neun. Ich habe alles reingeworfen, was mir in die Finger kam. Doch kurz bevor ich die Cracker zerbröseln und auf dem Auflauf verteilen konnte, warf mir Jenna einen sehr missbilligenden Blick zu und fragte, ob ich nicht mal was Richtiges kochen könnte.“
    Violet kicherte. „Das war bestimmt schlimm.“
    Beth grinste. „Ich glaube, danach habe ich eine Woche lang nichts mehr gekocht. Zum Glück grillt mein Ehemann außerordentlich gern, somit mussten wir nicht verhungern.“ Sie tätschelte ihre linke Hüfte. „Obwohl es mir nicht schaden könnte, ein paar Kilo abzunehmen. Jetzt, wo Jenna wieder in der Stadt ist, werde ich zweimal die Woche zu den Weight Watchers gehen müssen, wenn ich nicht will, dass ich mich zu der Größe eines Elefanten aufblase.“
    Während Beth sprach, warf sie ihrer Tochter liebevolle Blicke zu.
    Diese Familie hält wirklich zusammen, dachte Violet, und das war etwas, was sie selbst nun wirklich nicht kannte. Andererseits konnte man auch nichts vermissen, was man nie gehabt hatte.
    Beth ging hinüber zum Küchenbereich und sank auf einen Stuhl. In diesem Moment standen zwei weitere Frauen auf und gingen. Violet sah ihnen beunruhigt hinterher. Das war noch schlimmer, als gar

Weitere Kostenlose Bücher