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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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das Gefühl, sie… sie ist irgendwie gar nicht richtig da.«
    »Oh«, sagte ich. »Na ja. Stimmt schon. Sie ist in letzter Zeit wegen Betty Ann ein bisschen daneben.«
    Als Luke mich fragend ansah, erzählte ich ihm von Betty Ann. Vielleicht erzählte ich ein bisschen zu viel – dass Mrs Mulvaney anscheinend keine Kinder bekommen kann und dass Betty Ann für sie so eine Art Ersatzkind ist, hätte ich ihm wahrscheinlich nicht unbedingt sagen müssen. Aber ich machte mir einfach solche Sorgen wegen Kurt und seinen Kumpels. Ich glaube nämlich nicht, dass diese Idioten begreifen, wie sehr Mrs Mulvaney an Betty Ann hängt. Für sie ist sie nicht bloß eine Puppe oder irgendein Maskottchen, sondern… na ja, eben Familie.
    Luke davon zu erzählen, erwies sich allerdings als Fehler.
    »Entführt?« Er brüllte es fast, obwohl wir mitten im Gang standen. »Wieso das denn?«
    »Als Gag«, erklärte ich. »Das ist der alljährliche Streich der Abschlussklasse.«
    »Ah ja. Sehr witzig«, sagte er. »Und wann kriegt sie die Puppe zurück?«
    »Nach der Abschlussfeier, glaube ich.« Hoffte ich.
    Aber diese Antwort reichte ihm nicht.
    »Nach der Abschlussfeier?« Luke war entsetzt. »Weißt du, wer es war? Wer die Puppe hat?«
    »Na ja«, sagte ich. »Schon, ja.«
    »Dann sag ihnen, sie sollen sie zurückgeben«, sagte Luke. »Die sollen sich einen anderen Streich ausdenken. Einen, der wirklich witzig ist.«
    Natürlich war ich ganz seiner Meinung, aber was konnte ich schon ausrichten? Ich erklärte ihm, dass ich bloß eine kleine Elftklässlerin sei. Ich könne Kurt und Konsorten keine Vorschriften machen.
    Luke sah das anders.
    »Das stimmt nicht«, widersprach er. »Und das weißt du auch, Jen.«
    Ich erzählte Luke, was ich zu Kurt gesagt hatte – an dem Tag, an dem er Betty Ann in seinen Rucksack gestopft hatte. Dass ich ihn gefragt hatte, was er da macht. Und dass Kurt nur geantwortet hatte, ich solle mich abregen.
    Als Luke das hörte, schüttelte er den Kopf und sagte nichts mehr.
    Aber mir fiel auf, dass er danach sehr nett zu Mrs Mulvaney war. Er war zu allen nett (weshalb sich ja auch praktisch jedes Mädchen der Schule, und nicht nur Trina, noch vor dem Wochenende in ihn verliebte), aber zu Mrs Mulvaney war er ganz besonders nett. Er brachte ihr jeden Morgen einen großen Milchkaffee mit, hielt ihr die Tür auf und versuchte sogar, ein paar Verben zu konjugieren.
    Wenn es überhaupt jemanden gab, der Mrs Mulvaney noch aufheitern konnte (unser Artikel im Register hatte die Entführer nicht dazu bewegen können, sich zu stellen, und Kurts Lösegeldforderung » Entweder alle Zwölftklässler kriegen eine Eins in Latein oder Betty Ann beißt ins Gras« klang kaum nach harmlosem, lustigen Schülerstreich), dann Luke. Mrs M war richtig verknallt in ihn. Wenn sie lächelte, was selten genug vorkam, lag es meistens daran, dass er ins Zimmer trat.
    Und sie war nicht die Einzige, die gegen Lukes überwältigenden Charme nicht immun war. Trinas Verliebtheit steigerte sich von Tag zu Tag. Sie scheute nicht einmal davor zurück, ihn nach seiner Handynummer zu fragen – noch dazu vor dem armen Steve, der schwer schluckte, aber kein Wort sagte –, und beschwerte sich dann hinterher bitterlich bei mir, es sei jedes Mal nur die Mailbox dran gewesen.Alle elf Mal,die sie versucht hatte, ihn anzurufen.
    Aber Trina schöpfte keinen Verdacht. Dass sie ihn nicht erreichen konnte, machte ihn für sie nur noch interessanter.
    Auch um Geri Lynn war es geschehen. Sie rückte Luke nicht mehr von der Pelle… vor allem während des Mittagessens und der Redaktionssitzungen. Was mich eigentlich wunderte, weil sich die beiden – soweit ich das beobachten konnte – ohne Ende zofften. Geri Lynn redete ständig davon, welchen entscheidenden Einfluss Journalisten auf die Karriere eines Stars hätten, während Luke kein Hehl daraus machte, dass er Journalisten für hinterhältige, geldgierige Aasgeier hielt. Irgendwann wurde es Scott zu viel, und er schlug den beiden vor, das Thema für die Schülerzeitung in einer Pro-und-Kontra-Kolumne abzuhandeln. Geri Lynn übernahm natürlich die Rolle der Verteidigerin der Paparazzi und Luke war ihr Ankläger.
    Ehrlich gesagt war ich überrascht, als ich Lukes Artikel las. Er war nämlich richtig gut. Der Kerl war mir ein echtes Rätsel. Manchmal wirkte er so teilnahmslos, als würde ihn alles und jeder an der Clayton Highschool langweilen, und dann wieder schien er (wie im Fall Cara) plötzlich

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