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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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und dann lächelten.
    Was gab es da bitte die Stirn zu runzeln? Das war nun mal das ganz normale Kommunikationsritual der Schönen und Beliebten. Das war doch bekannt. Vor jeder Kontaktaufnahme wird zunächst die Kleidung des Gegenübers abgecheckt, um sicherzustellen, dass alles den aktuellen Trendvorschriften entspricht. So ist das nun mal.
    Und dann wieder lachte sich Luke über Sachen tot, die kein bisschen lustig waren. Zum Beispiel wenn wir »All that Jazz« probten und Mr Hall mich ständig anschrie, ich solle gefälligst nicht schlafen, sondern Trina den Hut hinunterreichen. Das fand Luke urkomisch.
    Ich weiß ehrlich nicht, wieso. Es ist kein Spaß, von der obersten Sitzreihe bis nach ganz unten hetzen zu müssen, um Trina diesen blöden Hut zu reichen, bevor die Soprane mit ihrem Cancan (oder was auch immer sie da tanzten) anfangen. Irgendwann kam ich auf die schlaue Idee, ihr den Hut hinunterzuwerfen, so konnte sie ihn fangen und sich rechtzeitig bei Karen Sue Walters und den anderen einreihen.
    Ich bin zwar nicht die beste Werferin der Welt, aber dafür fängt Trina sehr gut – also war alles in Butter. Mr Hall brüllte jetzt ausnahmsweise nicht mehr mich, sondern die Baritone an.
    Nachdem Luke den ersten Schock über die barbarischen Gebräuche an modernen Highschools verdaut hatte, wirkte er entspannter. Selbst die Mittagspausen nahm er lockerer. Wozu sicherlich auch beitrug, dass er sich am zweiten Tag etwas Eigenes zu essen mitbrachte. Das hätte ihn allerdings beinahe verraten (dachte ich jedenfalls), weil es offensichtlich war, dass er es sich aus Indianapolis hatte einfliegen lassen. In Clayton gibt es nämlich keine japanischen Restaurants. Bei uns gibt es ja noch nicht mal einen Limousinen-Mietservice – wo soll da eine Sushi-Bar herkommen?
    Aber Luke erklärte (ziemlich souverän, wie ich fand), er hätte das Sushi selbst gemacht, und zwar mit Tunfisch von der Fischtheke im Supermarkt. Ich hätte mich zwar fast an meiner Cola Light verschluckt, aber Luke brachte die Lüge so glaubwürdig rüber, dass selbst Scott sie ihm abnahm. Die beiden fingen sogar an, über die Qualität einzelner Tunfischarten und die verschiedenen Gefrierverfahren zu reden. Ich verstand zwar kein Wort, war aber sehr froh, dass meine Freunde so nett zu dem Neuen waren.
    Bis mir wieder einfiel, dass Luke ja gar nicht »der Neue« war. Er war der ehemalige Kinderstar aus Der Himmel steh uns bei , der Exfreund von Angelique Tremaine, ein hinreißender Tarzan im Lendenschurz und ein heldenhafter, tragischer Lanzelot. Wahrscheinlich war es der Beweis für Lukes herausragendes schauspielerisches Talent, dass sogar ich begann, ihn für Lucas Smith, den neuen Schüler, zu halten. Auch am darauf folgenden Tag fiel er nicht aus der Rolle…
    …bis auf dieses eine Mal gleich nach der ersten Stunde, als er von Betty Ann Mulvaneys Entführung erfuhr.
    »Wieso bist du eigentlich in Latein?«, erkundigte er sich, als wir nach dem Unterricht zu meinem Schließfach trotteten. »Das ist doch eine tote Sprache, was bringt dir das?«
    »Trotzdem ist es nützlich«, gab ich ihm meine Standardantwort. Die Wahrheit sage ich ungern, weil sie sich etwas komisch anhört. »Vor allem für den Vokabelteil beim College-Einstufungstest.«
    »Dafür brauchst du doch kein Latein«, behauptete Luke mit einer Überzeugungskraft, die erschreckend war, dafür dass er mich seit gerade mal vierundzwanzig Stunden kannte. »Du arbeitest für die Schülerzeitung. Du hast keine Probleme mit Grammatik oder Wortschatz. Wieso bist du wirklich in dem Kurs?«
    Vielleicht lag es daran, dass er älter ist (okay, erst neunzehn, aber mental ist er älter als andere Neunzehnjährige, weil er immerhin schon ein eigenes Haus in den Hollywood Hills hat und mit einem einzigen Film ungefähr zehn Millionen Dollar mehr verdient als mein Vater in einem Jahr, von seinem Treue-Tattoo ganz zu schweigen), dass ich ihm die Wahrheit sagte.
    »Weil ich gehört hab, dass Mrs Mulvaney eine sehr gute Lehrerin sein soll.« Ich flüsterte, falls Courtney Deckard oder eine ihrer Freundinnen zufälligerweise in Hörweite sein sollten. »Des
    halb wollte ich zu ihr.«
    Luke verstand das besser, als ich gedacht hätte.
    »Ach so.« Er nickte. »Das ist wie beim Schauspielern. Wenn man einen Regisseur so richtig cool findet, spielt man alles für ihn – egal welche Rolle in egal welchem Film. Nur… sei nicht sauer, aber bis jetzt finde ich deine Mrs Mulvaney nicht so überwältigend. Ich hab

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