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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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nicht hinstellen und sagen: Mr Hall, das war nicht meine Schuld, sondern Trinas. So was tut man nämlich nicht.
    Also sagte ich stattdessen: »Tut mir Leid, Mr Hall. Es wird nicht wieder passieren.« Obwohl ich wusste, dass es wieder passieren würde. Weil Trina den Hut nie mehr fangen würde.
    » Tut mir Leid reicht aber nicht«, brüllte Mr Hall. » Tut mir Leid macht es nicht wieder gut! Du hast dich das ganze Jahr hängen lassen, Jenny Greenley. Anscheinend ist der Chor für dich ein einziger großer Witz. Aber du wirst schon noch merken, dass die Clayton High Troubadours alles andere als ein Witz sind. Wir haben in den letzten fünf Jahren in Bishop Luers den ersten Platz geholt, und das wird dieses Jahr nicht anders sein, und zwar trotz deiner Bemühungen, unseren Auftritt zu sabotieren. Ich weiß nicht, ob dir dein kleines Abenteuer mit Luke Striker zu Kopf gestiegen ist, aber lass dir eines gesagt sein: Er ist der Star – nicht du . Und jetzt machst du entweder anständig mit oder du machst dich aus dem Staub. Die Entscheidung liegt bei dir.«
    Mr Hall griff wieder zu seinem Taktstock und klopfte auf das Dirigentenpult.
    »Okay, Herrschaften, dann fangen wir noch mal ganz von vorn an«, rief er. »Und hoffen, dass Ms Greenley uns von nun an mehr Höflichkeit zollt.«
    In der Vorwoche hätte ich wahrscheinlich noch klein beigegeben. Trina zuliebe, weil der Chor ihr Ding war. Ich war ja nur Komparsin, sie hatte den großen Soloauftritt. Nur weil sie mich dazu überredet hatte, war ich überhaupt hier.
    In der Vorwoche hätte ich wahrscheinlich gesagt: »Okay, Mr Hall. Tut mir Leid, Mr Hall. Ich werde sehr hart an mir arbeiten und die Choreografie lernen, Mr Hall.« Nur um keine Schwierigkeiten zu machen.
    Aber es war nun mal eine Woche später.
    Und ich hatte keine Lust mehr, keine Schwierigkeiten zu machen.
    Jetzt wollte ich das Richtige machen.
    Also stand ich auf, ging zu dem Haufen mit unseren Straßenklamotten rüber, wo auch meine Schultasche lag, und klaubte meine Sachen zusammen.
    »Äh, hallo, Jenny?« Mr Hall sah mich an. »Was hast du jetzt schon wieder vor?«
    Während ich die Stufen zur Tür hinaufging, warf ich einen Blick über die Schulter.
    »Sie haben doch gerade selbst gesagt, ich soll entweder mitmachen oder mich aus dem Staub machen.« Mein Herz hämmerte mir gegen die Rippen. Ich war einem Lehrer gegenüber noch nie ausfallend geworden. Noch nie. Nie. Nicht ein einziges Mal. Aber diesmal war es mir egal, ob ich bestraft wurde. Ich redete mir selbst ein, dass es mir schnurzpiepegal war.
    »Mach hier keine Szene. Also wirklich, das Theaterspielen überlässt du lieber Catrina Larssen.« Er sah Trina drohend an. »Zu dir passt das nicht, Jenny.« Er deutete auf den leeren Platz, an dem ich gesessen hatte. »Und jetzt setz dich wieder hin. Noch einmal von vorn, Herrschaften.«
    »Aber«, ich rührte mich nicht vom Fleck, »Sie haben gesagt, die Entscheidung läge bei mir.«
    »Das hier ist eine reguläre Unterrichtsstunde, Jenny«, sagte Mr Hall. »Du darfst den Raum nicht einfach verlassen.«
    Das stimmte. Man durfte nicht einfach mitten im Unterricht rausgehen. Nicht ohne offizielle Erlaubnis. Andernfalls bekam man einen Verweis oder, noch schlimmer, wurde zeitweilig vom Unterricht ausgeschlossen. Vielleicht konnte man sogar von der Schule geschmissen werden.Woher sollte ich das wissen? Ich war noch nie zuvor aus dem Unterricht rausgegangen. Ich war immer eine brave Schülerin gewesen. Das nette Mädchen von nebenan eben. Das Mädchen, das sich noch nie aus dem Staub gemacht und die anderen hängen gelassen hatte.
    Mr Hall wusste das. Weshalb er wahrscheinlich auch hinzufügte: »Du kannst nicht einfach gehen.«
    Und weshalb ich wahrscheinlich antwortete: »Na, dann gucken Sie jetzt mal gut zu.«
    Und aus dem Raum ging.
    »Jenny!«, hörte ich Mr Hall brüllen. »Jenny Greenley! Du kommst sofort zurück!«
    Aber es war zu spät. Ich stand schon im Gang und ging auf direktem Weg ins Mädchenklo, wo ich mich mit zitternden Händen umzog.
    Und wisst ihr was? Nicht ein einziger meiner Mitschüler kam hinter mir her, um zu gucken, ob auch alles in Ordnung war! Niemand bat Mr Hall, mal schnell nach mir sehen zu dürfen. Niemand kam auf die Idee, wie ich bei Cara, dass ich vielleicht eine Schulter zum Ausheulen brauchen könnte.
    Niemand. Nicht ein Einziger.
    Noch nicht einmal Trina, die ja überhaupt an allem schuld war.
    Ich wusste, warum. Weil es nur einen einzigen Menschen an der Clayton

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