Jenny heftig in Noeten

gewählt wurde?« – und die Haustür aufgeschlossen hatte, bevor er wegfuhr. Er wollte sichergehen, dass ich heil nach Hause kam, obwohl es helllichter Tag war.
    Was hatte das zu bedeuten? Mal ganz im Ernst.
    Nachdem Scott und Geri jetzt nicht mehr zusammen waren, hätte ich schnell online gehen können, um Trina zu mailen. Omeingott , hätte ich schreiben können, gerade hat mich Scott zu Hause abgesetzt und gewartet, bis ich sicher im Haus war, und ist erst dann losgefahren. Was, glaubst du, hat das zu bedeuten ? Scott war ja jetzt solo.
    Nur konnte ich Trina natürlich nicht mailen, weil wir nicht miteinander sprachen.
    Außerdem wäre das auch komisch gewesen. Weil ich Scott ja nicht als meinen zukünftigen Freund sehe.
    Oder?
    Oder sollte ich das etwa?
    Aber mir blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, weil das Telefon klingelte, sobald ich das Haus betreten hatte.
    Im ersten Moment war ich fast sicher, sie wäre es. Trina, meine ich. Dass sie anrief, um zu sagen, wie Leid es ihr tat, was im Chor passiert war, und dass sie mich um Verzeihung bitten wollte.
    Aber es war nicht Trina. Es war Karen Sue Walters.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie von mir wollen könnte – sie hatte mich noch nie zu Hause angerufen.
    Wie sich herausstellte, wollte sie sich nach mir erkundigen. Sie machte Witze über Mr Halls cholerische Anfälle und sagte: »Wir sind eben Schauspieler, wir können nicht anders.« Dann sagte sie noch, sie hoffte, wir würden uns morgen in der Probe sehen.
    »Das glaub ich nicht«, sagte ich nach einer kurzen Denkpause. Was war eigentlich los? Es war schon merkwürdig, dass Karen Sue sich jetzt – Stunden später – besorgt nach mir erkundigte.Als ich aus dem Chorsaal gestürmt war, hatte sie nicht sonderlich besorgt gewirkt.
    »Ich glaub nicht, dass ich für den Musicalchor geeignet bin«, fuhr ich fort. »Du sagst es ja selbst… ihr seid Schauspieler. Ich nicht.«
    Danach veränderte sich Karen Sues Stimme. Ob mir eigentlich bewusst sei, dass ich alle hängen ließe? Nicht nur sie und den Chor, sondern die gesamte Schule. Der Sieg der Troubadours in Bishop Luers bedeute unheimlich viel für das Ansehen der Schule.
    Erst da begriff ich, weshalb sie angerufen hatte. Nicht weil sie sich um mich sorgte. Natürlich nicht – schließlich war sie mir auch nicht hinterhergelaufen, als ich aus dem Chorsaal gestürmt war.
    Sondern weil sie niemanden gefunden hatten, der Trina den Hut zuwarf.
    Also sagte ich Karen Sue, wenn sie mich bei der Chorprobe sehen wolle, müsse sie meinen kalten, leblosen Leichnam in den Saal schleifen und auf der Treppe ablegen.
    Dann legte ich auf, um nicht in Versuchung zu geraten, mich auch noch dafür zu entschuldigen.
    Karen Sue war nicht die einzige Troubadourin, die an diesem Abend noch anrief. Auch ein paar andere Sopranistinnen meldeten sich. Trina natürlich nicht. Sie, die mich von Rechts wegen hätte anrufen müssen, weil sie an allem schuld war, meldete sich nicht. Dafür taten es ein paar andere.
    Ich sagte allen dasselbe wie Karen Sue. Nein, ich würde nicht wieder in den Chor kommen.
    Als das Telefon um elf Uhr erneut klingelte, brummte mein Vater (der wie meine Mutter keine Ahnung hatte, was passiert war… was mir auch lieber war): »Und ich hab immer gedacht, es wäre schlimm gewesen, als du und Trina noch miteinander gesprochen habt.«
    Aber diesmal war keiner von den Troubadours am Telefon.
    Es war Luke Striker.
    »Jen«, sagte er. »Hey. Hoffentlich warst du noch nicht im Bett.
    Hier in L. A. ist es erst neun. Ich hab den Zeitunterschied vergessen. Sind deine Eltern sauer?«
    Waren sie natürlich, aber nicht auf Luke. »Kein Problem«, versicherte ich ihm. Und fragte mich, weshalb er anrief. Um abzusagen? Den Frühlingsball, meine ich.
    Das klingt jetzt verrückt, ich weiß. Jedes andere amerikanische Mädchen hätte diesen Anruf gefürchtet. Den Anruf, bei dem Luke Striker sein Date absagen könnte.
    Und ich? Ich versuchte, meinen plötzlich rasenden Puls zu ignorieren. Wenn Luke absagte, wäre ich frei… frei, zu Kwangs Gegenparty zu gehen und dort meinen Spaß zu haben.
    Ich dachte gar nicht darüber nach, weshalb mir dieser Gedanke so verlockend erschien. Oder mit wem ich auf Kwangs Party Spaß haben wollte.
    Oder ob es möglicherweise etwas mit einer Frage zu tun haben könnte, die mir ein gewisser Jemand ein paar Stunden zuvor hatte stellen wollen.
    ObittesagdenFrühlingsballab … Bittebittebittesagihnab … AchkommLukesagihnab