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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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mehr mit mir befreundet sein will. Das würde ich nicht aushalten. Hilfe! Was soll ich tun?
    Eine, die es leid ist, zu Hause zu hocken, während er mit anderen Tussen abhängt.
    Eine, die zu Hause hockt
    Liebe zu Hause Hockende,
    soll ich dir mal was verraten? Ihr seid schon jetzt nicht mehr »nur gute Freunde«. Man kann nicht mit jemandem gut befreundet sein, in den man heimlich verknallt ist. Du hast die Wahl: Entweder schlägst du ihn dir aus dem Kopf und beschließt, dass ihr einfach nicht füreinander geschaffen seid, oder du fragst ihn ganz direkt, warum er eigentlich ständig Dates mit allen möglichen Mädchen hat außer mit dir. Entweder murmelt er irgendetwas Unverständliches (dann weißt du, dass er kein Interesse an dir hat) oder er sagt: »Ich wäre nie darauf gekommen, dass du was von mir willst!« So oder so hast du deine Antwort.
    Annie

Vierzehn
    Gleich am nächsten Morgen bereitete ich die Betty-Ann-Befreiungsoperation vor. Es war aber auch höchste Zeit. Kurt und seine Kumpels hatten Mrs Mulvaney inzwischen eine zweite Lösegeldforderung geschickt, die noch weniger originell war als die erste. Diesmal hatten sie geschrieben: Entweder Sie geben ALLEN SCHÜLERN in ALL Ihren Kursen eine 1 oder Betty Anns Kopf landet auf der Müllkippe.
    Mrs Mulvaney war kreidebleich, als sie uns den Brief, der auf ihrem Pult gelegen hatte (genau an der Stelle, an der Betty Ann immer gesessen hatte), laut vorlas. Ihre Hände zitterten.
    Sie sagte nichts. Sie zerknüllte den Brief nur und warf ihn weg.
    Aber es war klar. Diesmal waren sie zu weit gegangen. Die Entführung von Betty Ann war kein Schülerstreich mehr, sondern ein Akt der Grausamkeit.
    Und das würde ich keine Sekunde länger mehr mit ansehen.
    In der vierten Stunde machte ich mich – statt in den Chor zu gehen – an die Umsetzung meines Plans. Sobald es zum Unterricht geklingelt hatte, ging ich ins Vorzimmer von Ms Kellogg. Ihre Sekretärin Mrs Templeton sah auf. »Hast du einen Termin mit Ms Kellogg?«, fragte sie erstaunt. »Du stehst gar nicht in ihrem Terminplan.«
    »Nein, nein«, sagte ich. »Ich wollte auch gar nicht zu Ms Kellogg, sondern zu Ihnen.«
    Mrs Templeton lächelte überrascht. »Zu mir ? Also ich wüsste gar nicht, womit ich dir helfen könnte, Jenny…«
    »Ach, mir ist was Blödes passiert.« Ich senkte meine Stimme, als wäre es mir peinlich. »Mir wäre es auch lieber, wenn das unter uns bliebe. Kann ich – kann ich Ihnen ein Geheimnis anvertrauen, Mrs Templeton?«
    Mrs Templeton, die Klatsch und Tratsch mehr liebt als jeder andere Mensch, den ich kenne, und wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben ein Geheimnis für sich behalten hat (weshalb mir Ms Kellogg auch dringend ans Herz gelegt hat, ihr nie zu verraten, dass ich Annie bin), beugte sich begierig vor.
    »Aber natürlich«, flüsterte sie.
    Also sagte ich es ihr.
    Natürlich nicht die Wahrheit – dass ich gerade wieder den Chor schwänzte, weil ich bei der letzten Probe aus dem Raum gestürmt war und auch nicht die Absicht hatte, jemals wieder zurückzukehren, oder dass ich Annie von »Fragt Annie« sei oder dass ich den unguten Verdacht hatte, möglicherweise in Scott Bennett verliebt zu sein.
    Nein, ich gestand ihr, ich hätte – wahrscheinlich durch die Aufregung über das bevorstehende Date mit Luke Striker und die ständige Belästigung durch die Paparazzi – die Zahlenkombination meines Schließfachs vergessen.
    Einfach so… vergessen.
    »Ist das alles?« Mrs Templeton sah enttäuscht aus. »Das lässt sich doch im Handumdrehen herausfinden.«
    Sie zerrte einen schweren Ordner hervor, in dem die Zahlenkombination jedes einzelnen Schließfachs in der ganzen Schule verzeichnet ist.
    »Welche Nummer hat dein Schließfach noch mal?«
    »345.« Ich nannte ihr, ohne zu zögern, die Nummer von Kurt Schraeders Schließfach.
    Natürlich kannte Mrs Templeton meine Schließfachnummer nicht. Sie konnte nicht wissen, dass ich sie frech belog. So was machen Nette-Mädchen-von-nebenan normalerweise ja nicht. Sie sagte: »Dann müsste deine Kombination eigentlich die 21/35/28 sein.«
    Ich notierte mir die Ziffern hastig. »Ja«, sagte ich und sah verblüfft auf den Zettel. »Wow. Na klar. Echt komisch, dass ich sie vergessen hab.«
    »Ach weißt du«, Mrs Templeton sah mich mitfühlend an. »Du hast ja auch eine Menge um die Ohren. Ich meine, dieser Luke Striker… Also wenn ich so engen Kontakt mit dem gehabt hätte wie du, hätte ich auch alles vergessen, was ich mal wusste…

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