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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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vor allem, dass ich verheiratet bin.«
    Ich lachte freundlich über Mrs Templetons kleinen Witz.
    »Haha, der war gut«, sagte ich. »Na ja, dann hol ich mal meine Bücher, damit ich in den Unterricht kann.«
    »Mach das«, sagte Mrs Templeton.
    So einfach war es.
    Ich huschte durch die verwaisten Gänge, vorbei an Türen, durch die leiernde Lehrerstimmen drangen. »Alex a mis du sel dans le bol de Michel…« – »Wenn sich y fünfmal durch x teilen lässt, dann muss y…« – »Und daraufhin sagte der Kongress: ›Es kann nicht angehen, dass jedes Mal jemand ermordet wird, wenn Wahlen sind‹, worauf Alexander Hamilton sich…«
    Endlich stand ich vor dem Schließfach mit der Nummer 345. Ich drehte das Schloss einmal um und machte mich dann an die Arbeit.
    21 nach links.
    Rechts einmal ganz rum, bis zur 35.
    Ein Blick nach rechts und links, ob auch niemand kam (vor allem nicht Kurt Schraeder).
    Dann ein paar Ziffern nach links – 28…
    Die Tür sprang auf.
    Nichts drin.
    Okay, etwas war schon darin: schweinische Zeitschriften, Schulbücher, Aufkleber (»Go Roosters!« und »Blink 182 sind fürn Arsch«). Ein Briefumschlag. Eine Packung Kondome (mhm, nett). Und ein extrem unangenehmer, durchdringender Geruch.
    Nur keine Betty Ann. Keine Spur von Betty Ann.
    Aber so schnell würde ich nicht aufgeben. Ich schloss das Schließfach und schlich mich in die Bibliothek, wo ich mich bis zur Mittagspause versteckte. Die Bibliothekarin fragte nicht, warum ich nicht im Unterricht sei. Klar, ich bin ja die nette kleine Jenny Greenley.
    Allmählich begann ich zu glauben, dass es auch Vorteile hat, als Nettes-Mädchen-von-nebenan zu gelten.
    Als es endlich klingelte, saß ich als eine der Ersten in der Cafeteria.
    Und als Kurt und seine Kumpels reinschlenderten, lief ich sofort auf ihn zu.
    »Jen?«, rief Cara mir hinterher, als ich von unserem Tisch aufsprang. »Wo willst du hin?«
    »Bin gleich wieder da!«, sagte ich und eilte den Catwalk entlang zu Kurt, der in der Schlange stand und sich allem Anschein nach nicht zwischen Würstchen mit Paprikagemüse und Putenburger entscheiden konnte.
    »Kurt«, sprach ich ihn an. »Wo ist Betty Ann?«
    Kurt sah auf mich herunter. »Was? Ach du schon wieder. Was hast du nur mit der blöden Puppe?«
    »Wo ist sie, Kurt?«
    »Mach dich mal locker«, sagte Kurt. »Sie ist an einem sicheren Ort.«
    »Wo, Kurt?«
    Kurt sah von mir zu seinen Kumpels und dann wieder zu mir und lachte dümmlich. »Echt, was hast du für ein Problem?«, sagte er noch mal. »Wieso musst du mir die ganze Zeit auf den Sack gehen? Erst Cara Fettkuh und jetzt das. Mensch, Jen, man wird ja noch ein bisschen Spaß haben dürfen.«
    »Sag mir einfach, wo die Puppe ist, okay?«
    »Die Puppe ist okay«, sagte Kurt. »Ich hab sie irgendwo in meinem Zimmer. Und jetzt hör auf, dich in Sachen einzumischen, die dich nichts angehen, und lass mich in Ruhe mein Essen bestellen. Oder willst du dabei zuschauen?«
    Ich drehte mich um und ging den Catwalk entlang zu unserem Tisch zurück.
    »Was hast du denn von dem gewollt?«, fragte Geri Lynn, als ich mich setzte.
    »Nichts.« Ich biss in mein Tunfischsandwich und sah, dass Scott mich beobachtete. Als sich unsere Blicke trafen, guckte er weg.
    Plötzlich hatte ich keinen Hunger mehr.
    Ich saß ganz friedlich da, wunderte mich über meinen plötzlichen Appetitverlust (ich hatte nämlich eigentlich großen Hunger gehabt) und hörte mit halbem Ohr Cara und Kwang zu, die eine hitzige Diskussion über die Rose-McGowan- im Vergleich zu den Shannen-Doherty-Staffeln von »Charmed« führten, als mir jemand auf die Schulter klopfte. Ich drehte mich um und da stand Karen Sue Walters mit ungefähr der Hälfte der Sopransängerinnen der Troubadours im Schlepptau – allerdings ohne Trina, wie ich bemerkte.
    Was hatten die außerhalb des Chorsaals zu suchen?
    »Wir wollten uns nur bei dir bedanken«, sagte Karen Sue mit schriller, vor Sarkasmus triefender Stimme. »Und zwar dafür, dass du den Chor hängen lässt. Morgen, wenn wir in Bishop Luer den ersten Platz holen, denken wir an dich.«
    Ich schaute zu Steve hinüber und fragte mich, ob er etwas von diesem kleinen mittäglichen Überfall gewusst hatte, aber er guckte genauso verblüfft, wie mir zumute war.
    Also wandte ich mich an Karen Sue, um »Gern geschehen« zu sagen – die einzig passende Antwort auf so eine saublöde Anmache, aber ich kam nicht dazu.
    Weil Cara Schlosburg nämlich plötzlich ihren Stuhl zurückschob, aufstand und

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