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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sich vor Karen Sue aufbaute.
    Ich sage es mal so: Karen Sue Walters’ Statur ist auch nicht ohne, aber mit Caras imposanter Oberweite kann sie es nicht aufnehmen.
    »Wieso lasst ihr sie nicht in Ruhe?«, sagte Cara zu Karen Sue und ihrer Meute. »Meint ihr nicht, sie hat schon genug Stress, ohne dass ihr sie auch noch fertig macht?«
    Karen Sue war so überrumpelt, dass sie Cara ein paar Sekunden lang nur sprachlos anblinzelte. Dann hatte sie sich wohl wieder gefangen – sie lachte nämlich verächtlich auf und sagte: »Ja, klar! Als würde deine Meinung irgendwen interessieren, Cara Fettkuh .«
    Wenn sie gesagt hätte: »Hey, ich hab gerade eine Million im Lotto gewonnen!«, hätte es in der Cafeteria auch nicht stiller werden können.Alle ließen im selben Augenblick ihr Besteck fallen und sahen gespannt zu unserem Tisch rüber. Zu dem Tisch, der jahrelang eine Oase des Friedens in einem Meer voll Aufruhr und Terror gewesen war.
    Keine Ahnung, was sie erwarteten. Von mir, meine ich. Dass ich mich mit spitzen Fingernägeln auf Karen Sue stürzte? Ihnen als Mittagsunterhaltung eine kleine Prügelei in der Cafeteria lieferte?
    Leider musste ich sie enttäuschen.
    Ich konnte einen leisen Seufzer nicht unterdrücken. Als Luke mir seinen kleinen Vortrag darüber gehalten hatte, dass es an Leuten wie mir sei, soziale Veränderungen herbeizuführen, hatte er da auch nur die geringste Ahnung gehabt, wie unglaublich anstrengend das werden würde? Es gab so viel tun und es war kein Ende in Sicht.
    Ich wollte Karen Sue gerade sagen, was ich von Leuten halte, die sich auf das Niveau der Kurt Schraeders dieser Welt hinabbegeben, als ich erneut unterbrochen wurde.
    Diesmal von Scott Bennett.
    »Wisst ihr was?«, sagte er mit angeödeter Stimme und legte seine Serviette auf den Tisch. »Ihr nervt. Wir sitzen hier und genießen unser Mittagessen und ihr kommt an und versaut die ganze Stimmung.«
    »Wir leben in einem freien Land«, kreischte Karen Sue ihn mit schriller Stimme an.
    Doch in diesem Moment schob Kwang – der immerhin beeindruckende 113 Kilo schwer ist – seinen Stuhl zurück und erhob sich.
    »Ihr habt’s gehört«, sagte er. »Zieht Leine.«
    Die Soprane rissen die Augen auf und stoben wie die verschreckten Kaninchen nach allen Seiten davon.
    Und um uns herum wandten sich alle wieder dem zu, worin sie beim Auftritt der Zicken unterbrochen worden waren.
    Alle außer mir. Ich war einfach so gerührt über das, was meine Freunde – meine wahren Freunde – für mich getan hatten.
    »O Mann, Leute«, sagte ich und spürte, wie mir die Tränen kamen. »Das war ja so süß…«
    »O Gott«, Kwang sah mich entsetzt an. »Du fängst jetzt aber nicht an zu weinen, oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte Geri Lynn und reichte mir ein Taschentuch. »Sonst muss ich nämlich auch weinen und ich hab heute keine wasserfeste Wimperntusche drauf.«
    Darüber musste ich lachen. Meine Augen waren so voller Tränen, dass ich mein Tunfischsandwich nicht mehr erkennen konnte. Aber ich lachte trotzdem.
    »Wieso bist du eigentlich überhaupt in den bescheuerten Chor eingetreten?«, fragte Scott auf dem Heimweg von der Redaktionssitzung. Ich war nicht überrascht, als er mir wieder anbot, mich nach Hause zu fahren.
    Ich hatte Angst, aber ich war nicht überrascht.
    Und die Angst hatte ich nicht aus den Gründen, die man vielleicht vermuten würde. Ich hatte keine Angst, dass Scott mir in seinem Audi gleich seine Liebe gestehen würde, oder Ähnliches. Was während des Mittagessens passiert war, war einerseits toll und andererseits auch wieder nicht so toll gewesen. Nicht so toll war, dass Scott dermaßen für mich – oder eher für Cara – eingetreten war.
    Denn das war ein echter Freundschaftsbeweis.
    Und das Problem daran?
    Dass Scott wahrscheinlich nur freundschaftliche Gefühle für mich hatte.
    Luke zum Beispiel, der war für mich ein Freund. Mit ihm würde ich nie was anfangen wollen. Na ja, und wenn Scott mich als Freundin betrachtete – dann war das nicht so toll.
    Weil ich nämlich – wenn ich an meinen plötzlichen Appetitverlust und auch an die Schwitzhände dachte, die ich am Vortag in seinem Auto bekommen hatte – den vagen Verdacht hegte, ich könnte vielleicht mehr von ihm wollen als bloße Freundschaft.
    Daran gab ich Trina die Schuld, genau wie an der Troubadour-Tragödie. Hätte sie mir nicht vor Monaten diesen Floh ins Ohr gesetzt, wäre mir wahrscheinlich nie der Gedanke gekommen, dass Scott jetzt, wo mit Geri

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