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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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legte ihren Arm um mich. »Gemein, oder? Dass ein Lehrer eine Schülerin anbrüllt, bloß weil sie ihre Hände nicht im Takt schütteln kann? Jen kann wirklich nichts dafür, dass sie tanztechnisch eher minderbegabt ist. Ihre Talente liegen auf anderen Gebieten.«
    Die Bibliothekarin starrte uns mit leicht geöffnetem Mund an. »Verstehe«, sagte sie dann. »Dann geht ihr jetzt am besten nach unten in die Cafeteria und… wir reden Montag noch einmal darüber, einverstanden?«
    »Vielen Dank!« Trina strahlte ihr breitestes Bühnenlächeln, das man immer bis in die letzte Zuschauerreihe sehen kann. »Bis Montag.«
    Ich war wirklich unheimlich froh, dass Trina und ich wieder Freundinnen waren.
    Besonders später am Nachmittag, als Scott und ich den langen Weg zum Parkplatz nicht allein antreten mussten. Scott hatte sich netterweise bereit erklärt, Trina nach der Theaterprobe mitzunehmen, weil sie und Steve ja nicht mehr zusammen waren und Steve außerdem in Bishop Luers beim Chorwettbewerb war.
    Trina war kein bisschen überrascht, als ich ihr erzählte, dass Scott mich schon die ganze Woche nach Hause gefahren hatte – als sei es das Normalste von der Welt und keine große Sache.
    Anscheinend kapierte sie nicht, dass es sehr wohl eine große Sache war. Eine sehr große. Weil zwischen Scott und Geri Schluss war. Und weil nur Scott und ich im Auto gesessen hatten. Allein.
    Aber wahrscheinlich wunderte sie sich nicht darüber, weil sie wusste, dass Scott und ich befreundet waren. Waren wir ja auch. Weshalb es total okay war, zu zweit allein in seinem Auto zu sitzen. Was es ja auch war.
    Wieso war ich dann erleichtert, dass Trina diesmal mitkam? Erleichtert und doch… auch ein kleines bisschen enttäuscht?
    Egal. Ich hatte es aufgegeben, meine Gefühle analysieren zu wollen. Sie waren mir in letzter Zeit irgendwie einfach über den Kopf gewachsen.
    Wir drei schlenderten gerade auf Scotts Auto zu und besprachen unsere Pläne für die Sommerferien – Trina fährt in ein Schauspielcamp, Scott macht ein Volontariat bei unserem Lokalblatt und ich werde babysitten (klar) –, als etwas völlig Unerwartetes geschah. Ein riesiger Bus bog auf den Parkplatz ein. Kein Schulbus, kein Greyhoundbus, sondern ein Reisebus. Er hielt hinter dem Schulgebäude und der Fahrer stellte den Motor ab.
    Trina blieb ruckartig stehen.
    »O mein Gott!« Sie starrte den Bus an. »Wieso sind die denn schon zurück? Die dürften noch gar nicht zurück sein, es sei denn, sie…«
    Die Bustüren gingen zischend auf. Ich hörte Mr Hall brüllen, niemand dürfe aussteigen, bis nicht alle ihre Sachen zusammengesucht hätten.
    »…sind nicht ins Finale gekommen«, beendete Trina ihren Satz.
    Einer der ersten Schüler, die – den Kleidersack mit seinem Smoking über eine Schulter geworfen – aus dem Bus stiegen, war Trinas Exfreund Steve. Weil er in der Hosentasche nach seinen Autoschlüsseln wühlte, sah er nicht sofort, dass Trina auf dem Parkplatz stand und ihn anstarrte.
    Scott und ich schauten stumm zu, wie Trina etwas sehr Überraschendes tat. Vor allem wenn man bedenkt, dass zwischen ihr und Steve Schluss war und sie mir gerade noch erzählt hatte, wie unglaublich wütend sie auf ihn sei, weil er nur ein paar Tage vor dem wichtigsten Ball des Schuljahrs mit ihr Schluss gemacht habe. Wobei sie natürlich nur dadurch erkannt hätte, dass Steve ihr Seelenverwandter sei und dass sie niemanden je so lieben würde wie ihn. Noch nicht einmal Luke Striker.
    Und zwar tat sie Folgendes: Sie sagte laut seinen Namen.
    Sonst nichts. Nur seinen Namen.
    Laut. Ihre Stimme hallte über den ganzen Parkplatz. Weil sie ja jeden Abend zu Hause so fleißig ihr Stimmvolumen trainiert hat.
    Steve sah auf und erstarrte. Trina war eindeutig der letzte Mensch, den er zu sehen erwartet hatte.
    Und den er hatte sehen wollen.
    »Na toll«, sagte er. Steves Stimme ist auch nicht die leiseste. Klar. Darf sie ja auch nicht sein, wenn er neben ihr Hauptrollen spielen will. Die Clayton-High-Theater-AG hat nicht das Geld, um Headsets mit Mikros dran zu kaufen. » Da bist du also.«
    »Steve«, sagte Trina noch einmal. Aber Steve unterbrach sie.
    »O nein!« Er hielt eine Hand hoch – die mit den Autoschlüsseln –, um sie daran zu hindern, auf ihn zuzugehen. »Nein! Hast du eine Ahnung, was ich in den letzten zehn Stunden durchgemacht hab? Ich musste um sechs Uhr morgens in diesen Bus steigen. Um SECHS UHR, Trina. Zusammen mit einer Horde von Sopranistinnen, die ›Auf der

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