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Jenny heftig in Noeten

Titel: Jenny heftig in Noeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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wie!
    Ich konnte es selbst nicht fassen, dass ich noch nicht zu Ms Kellogg gerufen worden war. Spätestens gestern musste Mr Hall doch meine Abwesenheit gemeldet haben. Hatte Ms K. es womöglich für ein Missverständnis gehalten? Weil die nette kleine Jenny Greenley doch niemals blaumachen würde.
    Tja, bald würde sie herausfinden, dass es kein Versehen war.
    Als die vierte Stunde heranrückte, hockte ich in der Schulbücherei – klar, wo hätte ich sonst hingehen sollen? – und ging noch einmal meine Mathehausaufgabe durch, als sich jemand neben mich setzte und »Hey« sagte. Ich drehte den Kopf und da stand Trina.
    »Was…?« Ich blinzelte an die tausend Mal, aber das Bild vor meinen Augen blieb das Gleiche. Es war Trina.
    Dabei war sie doch in Bishop Luers.
    Und redete nicht mehr mit mir.
    »Was machst du denn hier?«, brachte ich schließlich heraus. »Hast du den Bus verpasst?«
    »Nö.« Trina holte ihr Matheheft raus. »Ich bin auch ausgetreten.«
    »Du bist ausgetreten…« Mir blieb der Mund offen stehen. »Moment mal… du bist aus dem Chor ausgetreten?«
    Trina sah mich mitleidig an, als wäre ich etwas schwer von Begriff.
    »Klar«, sagte sie, »aus dem Chor. Was hast du bei Aufgabe sieben raus?«
    »Moment mal…« Ich hatte echte Probleme, das mental zu verarbeiten. Trina war die Einzige gewesen, von der ich Unterstützung gegen Mr Hall erwartet hatte, aber sie hatte mir jede Hilfe verweigert. An dem Tag, an dem ihr Hut in Jake Mancinis Tuba geflogen war, hatte sie kein Wort zu meiner Verteidigung gesagt.
    Und auch als die Sopranistinnen versucht hatten, mich in der Cafeteria fertig zu machen, hatte sie geschwiegen.
    Und jetzt saß sie hier neben mir, obwohl sie eigentlich in Bishop Luers auf der Bühne stehen und »All that Jazz« singen sollte?
    »Wie – du bist aus dem Chor ausgetreten?«, fragte ich so laut, dass die Bibliothekarin (die mich immer noch nicht gefragt hatte, weshalb ich die vierte Stunde jeden Tag statt im Unterricht in der Bibliothek verbrachte) von ihrem Tisch an der Ausleihe aufblickte. Also senkte ich meine Stimme etwas: »Aber was ist mit deinem Solo?«
    »Das kann Karen Sue übernehmen«, sagte Trina und wandte sich achselzuckend wieder ihrer Mathehausaufgabe zu.
    »Aber…« Ich konnte das alles echt nicht glauben. »Du liebst die Troubadours.«
    »Das war einmal«, sagte Trina. Als sie meinen Gesichtsausdruck sah, legte sie ihren Bleistift hin. »Okay. Hör mal, es tut mir Leid. Es tut mir Leid, dass ich auf der Veranda neulich so zickig reagiert hab. Und es tut mir Leid, dass ich dich bei der Sache mit dem Hut nicht verteidigt hab. Mr Hall hätte dich nicht so anbrüllen dürfen und ich hätte zusammen mit dir aufstehen und rausgehen müssen, nur… Na ja, ich war noch zu wütend auf dich.Aber je mehr ich darüber nachdachte,desto wütender wurde ich… und zwar auf mich selbst. Es war meine Schuld und nicht deine, dass der Hut in der Tuba gelandet ist. Und das ist noch nicht alles.« Trina holte tief Luft. »Mit Steve hattest du auch Recht.«
    Ich blinzelte. »Ja?« Jetzt traute ich meinen Ohren endgültig nicht mehr. »Im Ernst?«
    »Ja«, sagte Trina. »Steve ist ein total toller Freund, aber das hab ich erst kapiert, als er… als er mit mir Schluss gemacht hat. Wahnsinn, was?« Sie lachte leise. » Er hat mit mir Schluss gemacht. Und ich vermisse ihn. Fast so sehr…«, fügte sie hinzu, »wie dich. Du warst mir immer eine viel bessere Freundin als ich dir. Ich hab dich dazu überredet, in den Chor zu gehen, und es war unfair, dir das mit dem Tanzen nicht zu sagen. Ich hätte dich warnen oder mit dir üben sollen.«
    »Ist schon okay, Trina«, sagte ich bemüht cool – obwohl ich innerlich vor Freude Räder schlug. Ich hatte meine beste Freundin wieder. Ich hatte meine beste Freundin wieder! »Bei mir ist ohnehin Hopfen und Malz verloren.«
    »Ja, wahrscheinlich«, gab Trina zu. »Aber ich hätte es dir wenigstens anbieten können. Ich war… neidisch, weißt du.Wegen Luke Striker. Ich weiß, dass ihr nur befreundet seid, du hast es im Fernsehen ja oft genug gesagt, aber ich hab mich die ganze Zeit gefragt… wieso er nicht mit mir befreundet sein wollte.«
    Ich zuckte mit den Schultern. Die Wahrheit konnte ich ihr schlecht sagen… dass Luke nicht mit ihr befreundet sein wollte, weil er wusste, wie rettungslos sie in ihn verknallt war, und dass er mit mir befreundet war, weil er… na ja, mir wurde allmählich klar, dass er in mir so eine Art interessantes

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