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Jenseits aller Tabus

Jenseits aller Tabus

Titel: Jenseits aller Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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frieren ja.«
    »Ich werde einfach mal kurz nach draußen gehen.« Lucille nutzte die Chance, Craigs Folter zu entkommen. Darauf bedacht, nicht breitbeinig zu gehen oder panisch davonzulaufen, bevor der Orgasmus sie überrollte, brachte sie ihr Geschirr in die Küche und entfloh durch den Seitenausgang in den Garten.
    Dort verlor Craig seine Macht und somit die Kontrolle über ihre Lust, die Mauern waren zu dick. Der Vibrator verstummte zwar, aber nicht das sehnsüchtige Pochen in ihrer Mitte. Einen kurzen Moment dachte Lucille ernsthaft darüber nach, sich selbst Erleichterung zu verschaffen, verwarf den Gedanken jedoch sogleich wieder. Sosehr sie das außergewöhnliche Spiel auch quälte, auf eine gewisse Weise genoss sie es. Immer wieder wurde ihre Lust angepeitscht, und sie hoffte, dass Craig Erbarmen mit ihr hatte und ihr einen Höhepunkt schenken würde, sobald Taylor Feierabend machte und Patrick sich in sein Kellerapartment zurückzog.
    Doch Erbarmen schien in Craig Bellamys Welt nicht vorzukommen.
    Selbst nachdem Taylor das Boot von Miles bestiegen hatte und von Patrick, Kenneth und seinem Kollegen nichts zu sehen war, hatte Craig kein Mitleid mit ihr. Immer wieder tauchte er urplötzlich auf und stimulierte sie, bis sie sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Zufrieden verschwand er jedes Mal und ließ Lucille mit ihrer Lust allein.
    Als es zu dämmern anfing, hielt sie es nicht mehr aus. Sie wollte den Umschnallvibrator nur noch loswerden. Nachdem sie zum zigsten Mal an diesem Nachmittag und Abend ihre Schenkel abgetrocknet hatte, machte sie sich auf den Weg zu Craig. Gleichsam geladen und erschöpft suchte sie ihn im Speisesaal, da er um halb acht eigentlich sein Dinner einnahm, doch dort fand sie ihn nicht, ebenso wenig wie im Salon.
    Als sie schon befürchtete, er könnte ausgegangen sein, ohne ihr Bescheid zu geben und sie zu erlösen, fand sie ihn in der Küche. Er saß am Arbeitsblock, der in der Mitte der Küche stand, und stellte gerade den Auflauf, den Taylor zubereitet hatte, unangetastet auf die Arbeitsplatte hinter ihm. Um sich zu erklären, rümpfte er nur die Nase und bestrich beschwingt ein Toast mit Erdnusscreme und Marmelade.
    Lucille konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, dabei hatte sie ihm eigentlich gehörig die Meinung sagen wollen. Doch da saß er vor ihr, dieser unverschämt gut aussehende Mann, und aß ein Brot mit Peanut Butter, nicht etwa im Speisesaal, sondern in der Küche, als gehörte er zum Personal. Andere reiche Männer ließen sich sogar ihre Brote von den Angestellten schmieren; mit Kaviar, nicht mit etwas so Gewöhnlichem wie Erdnusscreme.
    »Gibt es ein Problem?« Genüsslich biss er in seinen Toast.
    »Ich kann so nicht arbeiten. Morgen wird Patrick wissen wollen, was ich alles geschafft habe, aber ich komme nicht voran, weil«, sie räusperte sich, »ich ständig abgelenkt werde.«
    »Wer macht denn so was?«, fragte er unschuldig und schlang sein Röstbrot mit wenigen Bissen herunter, als wäre es das Köstlichste, das er jemals gegessen hatte.
    »Bitte, Craig.« Absichtlich nannte sie seinen Vornamen, und es zeigte Wirkung, denn seine Gesichtszüge wurden milder. »Darf ich den Vibrator jetzt abnehmen?«
    »Hm …« Er leckte seinen Zeigefinger und seinen Daumen ab und schraubte die Verschlüsse des Erdnussbutter- und des Marmeladenglases zu. »Unter Umständen könnte ich mich dazu durchringen, die Libelle schon zu diesem frühen Zeitpunkt wieder an mich zu nehmen.«
    »Früher Zeitpunkt?« Teufel, elender! Hatte er eine Ahnung, was in ihrem Schoß los war? Das Blut pulsierte hindurch wie Lava. Lucilles Beine zitterten. Sie schwitzte, am meisten aus ihrer feuchten Öffnung. Aber am schlimmsten fand sie die Erkenntnis, dass sie nicht einfach nur kommen wollte. Sie wünschte sich, durch Craig den Gipfel der Lust zu besteigen. Durch seine Hände, seinen Mund und seinen Schaft. »Herrgott noch mal.«
    Amüsiert schaute er sie an. »Ist es so schlimm?«
    Diese Frage war keineswegs so harmlos, wie sie klang, denn er meinte: Habe ich dich so sehr erregt? Bist du so berauscht vor Lust, dass du schon um Erleichterung bettelst? Bist du bereit, alles zu tun, damit ich die Libelle entferne?
    Verschnupft antwortete sie: »Ich kann mich noch sehr gut im Zaum halten.«
    » Du weißt, ich könnte das überprüfen.« Er griff in seine Hosentasche, holte die Fernbedienung heraus und legte sie provokativ neben seinen Teller.
    Ohne groß zu überlegen, schoss Lucille nach

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