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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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immer. Doch wie konnte er diese Liebe noch hegen und Lydias Körper mit solcher Hingabe genießen? War es möglich, eine Frau zu lieben und von einer anderen besessen zu sein? Er hasst e die Vergleiche, die seine Gedanken ihm immer wieder aufdrängten.
    Während Victorias Körper auf ihn wie kühler Alabaster gewirkt hatte, dachte er bei Lydias an Elfenbein mit geschmolzenen Goldeinsprengseln. Victoria war so tugendhaft gewesen, dass es ihn manchmal an den Rand seiner Geduld brachte. Sie hatte nie zugelassen, dass er sie ganz nackt sah. Lydia dagegen lag jetzt nackt neben ihm. In wunderschöner Nacktheit. Für sie existierte so ein Begriff wie Prüderie gar nicht. Sie hatte sich ihm großzügig hingegeben, ihm uneingeschränkten Zugang zu ihrem Körper gestattet, ihm erlaubt, was immer er tun wollte. Victoria wäre ohnmächtig geworden, wenn er sich in ihr bewegt hätte wie bei Lydia. Sie hätte still dagelegen und ihn geduldet, doch danach wäre sie gleich aus dem Bett gestiegen, um sich zu waschen, als hätte er etwas Unanständiges in ihrem Körper hinterlassen.
    Lydia hatte sich an ihn geklammert und ihn mit ihrem Körper ausgesogen, hatte sich mit ihm zusammen bewegt und dabei jene Töne von sich gegeben, die durch seinen ganzen Körper zu rinnen und seine Männlichkeit zu streicheln schienen. Nachdem es vorüber war, hatte sie beide Hände auf ihren Bauch gelegt und liebevoll daraufgedrückt, als schätze sie ganz besonders seine Essenz, die nun ein Teil von ihr geworden war.
    Es machte ihn hart, wenn er nur daran dachte. In dieser Angelegenheit marterten ihn allerhand Bedenken. Denn während er ihre sinnliche Natur bewunderte, schien sie ihn auch zu verfolgen. Wie war es möglich, dass sie eine solche Begabung zur körperlichen Liebe hatte, mit der sie ihn in Bereiche der Sinnlichkeit entführte, die selbst er mit all seinen Erfahrungen nicht gekannt hatte?
    Er betrachtete ihre Brüste. Sogar im Schlaf waren ihre Brustwarzen leicht erhaben. Ihr Bauch hob und senkte sich sanft mit jedem Atemzug, und er hätte am liebsten seinen Mund daraufgedrückt, seine Zunge in ihren Nabel getaucht. Allzu gerne wollte er seine Finger durch ihr seidiges Lockendelta streichen lassen.
    Wer bist du, Lydia... ?
    Er wusste nicht einmal ihren Nachnamen...
    Aber sie seinen schließlich auch nicht.
    Wie sie da im Morgenlicht lag, wurde ihm klar, dass er ihr ihre Vergangenheit vergeben konnte, wie sie ihn gebeten hatte. Hauptsache, sie wollte sie ganz aufrichtig vergessen. Wenn er je herausfand, dass sie ihn belogen hatte, als sie beteuerte, sie wolle sie hinter sich lassen wie er die seine, würde er ihr niemals mehr vergeben können.
    Eine Berührung versagte er sich, sonst hätte er nicht fortgehen können. Er zog die Hose an und schlich hinaus.
    Kurze Zeit später erwachte Lydia und tastete nach Ross. Das Bett neben ihr war leer und sie hörte ihn draußen herumwerkeln. Sie stand auf, sah nach dem schlafenden Lee und begann, sich in der Schüssel auf der Kommode zu waschen. Mit dem kühlen, feuchten Tuch tupfte sie über ihre Weiblichkeit. Ihre Wangen färbten sich dunkler, als sie daran dachte, wie Ross mit ihr umgegangen war und wie sie auf seine Liebkosungen reagiert hatte.
    Ob er sie jetzt verachtete?
    Was war mit ihr geschehen? Einen beängstigenden Moment lang hatte sie geglaubt, sie würde sterben, und doch hatte sie sich nie lebendiger gefühlt als in jenem Augenblick. Die Freude hatte sie überschwemmt wie ein Wasserfall. Es war ein überwältigendes Glück gewesen, von dem sie niemals auch nur eine Ahnung besessen hatte. Sie hatte sich gewünscht, es würde nie mehr vergehen, hatte ihre Glieder fest um Ross geschlossen und sich gewunden, um so viel als nur möglich von ihm in sich aufzunehmen.
    Mit beiden Händen auf ihrem Gesicht atmete sie tief durch, hoffte, sich nicht etwas erlaubt zu haben, was verheiratete Damen nicht taten.
    Zwar steckte sie ihr Haar zurück, ließ es aber frei über den Rücken hängen. Hatte Ross nicht zu ihr gesagt, dass er es hübsch fand, dass sie schön war? Als sie sich angezogen hatte, trat sie nach draußen. Bloß gut, dass Ross nicht in der Nähe war! Sie fühlte sich noch nicht bereit, ihm gegenüberzutreten, denn die Ereignisse der letzten Nacht waren ihr peinlich.
    Er erschien hinter ihr, als sie eine Tasse Kaffee eingo ss . »Guten Morgen«, sagte er leise.
    Sie drehte sich langsam um und hob zögernd den Blick zu ihm. Der Atem stockte ihr, als sie ihn im Sonnenlicht betrachtete. Er

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