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Jenseits der Alpen - Kriminalroman

Jenseits der Alpen - Kriminalroman

Titel: Jenseits der Alpen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Sex gehabt«, sagte Lola. »Trotz kaputtem Kopf, abstehendem Arm und verkorkstem Bein.« Sie setzte sich im Bett auf. »Danke.«
    Ottakring half sich in seiner Verlegenheit mit einem Druck auf den Knopf der Stehlampe neben dem Bett aus der Patsche. Warmes Licht durchströmte das Zimmer.
    Sein dienstliches Hauptquartier hatte Joe aktuell in Rosenheim aufgeschlagen. Trotz seiner Lädierungen wäre er am liebsten jede Nacht nach München in seine Wohnung am Schwabinger Elisabethplatz gefahren. Die Verwaltung des Präsidiums erhob jedoch Einspruch. Für Fälle wie diesen hatte man eine Handvoll Unterkünfte im Rosenheimer Land zur Verfügung. Die möblierte Wohnung, die Ottakring daraufhin bezogen hatte, lag im Erdgeschoss eines Hauses im Inntal, hatte einen kleinen Garten und bot am Tag einen spektakulären Blick auf die schneebedeckten Berge. Lola besuchte ihn hier zum ersten Mal.
    »Wollen wir schlafen?«, fragte er. »Ich hab morgen wieder einen schweren Tag vor mir.«
    Lola schnurrte leise. »Bildest du dir vielleicht ein, ich hätte Urlaub? Ich muss morgen früh nach München zurück und sitze schon in der Redaktion, wenn du noch unter der Dusche stehst.«
    Trotz kleiner Reibereien verbrachten sie eine geruhsame Nacht.
    Um halb sechs befuhr Lola die Autobahn Richtung München. Ottakring drehte, als sie gefahren war, noch eine kurze Runde im Bett, um sieben Uhr war er in der Rosenheimer Direktion, um halb acht hatte er eine Besprechung anberaumt.
    Tom, Matthes und Ina waren die Ersten, um fünf vor halb erschienen Eberl und Galland.
    »Wo ist Werz?«, fragte Ottakring barsch.
    »Werz telefoniert«, bekam er zu hören.
    Bevor er sich unnötig aufregte, wollte er den Werz Werz sein lassen. Nach der vergangenen Nacht fühlte er sich gut. »Alle Anhalterinnen, alle Prostituierten, die –« Weiter kam er nicht.
    Werz betrat den Sitzungsraum. Er hatte einen hochroten Kopf und schnaubte wie ein wütender Eber. Seine dunklen Augen schossen tödliche Pfeile auf Ottakring ab.
    »Ich habe einen Anruf bekommen«, presste er heraus. »Aus Innsbruck. Sie haben mir doch aufgetragen, ich solle Bozen und Innsbruck … Aber jetzt rufen die mich aus Innsbruck an und sagen mir, dass Sie sich schon bei denen eingeschaltet haben. Das finde ich, das finde ich …« Werz suchte nach Worten. Bevor er jedoch eine Beleidigung ausstieß, fand er einen halbwegs passenden Ausdruck für seinen Zorn. »… unerhört. Ich werde den Auftrag …«
    Ottakring fühlte sich gezwungen einzugreifen. Er durfte keinen aus der Gruppe verlieren. Auch nicht Werz, der als problematisch bekannt war. Aber er war ein sehr erfahrener Ermittler und hielt die Verbindung zum LKA , was bei Auslandseinsätzen unbezahlbar war.
    »Ja«, sagte Ottakring und vergewisserte sich der Aufmerksamkeit auch der anderen. »Ich habe mit Oberleutnant Spurny in Innsbruck telefoniert, um Ihren Auftrag vorzubereiten. Damit Sie ein ungehindertes Entree haben.« Er erhob sich von dem Konferenzstuhl, auf dem er die ganze Zeit gesessen hatte, und stellte die Frage, die ihm seit dem Auftritt von Werz auf der Zunge gelegen hatte. »Was haben Sie mit den Innsbruckern besprochen? Wurden Sie angerufen, oder haben Sie sich selbst bei denen gemeldet? Gibt’s was Neues?«
    »Ja.« Werz kämpfte sichtlich um Fassung: Sollte er weiter in seiner Protesthaltung verharren, oder sollte er mitmachen? Er kaute eine Weile auf der Unterlippe, dann entschloss er sich wohl zu Letzterem. »Eine Innsbrucker Kommissarin rief mich an«, sagte er. »Ein weiblicher Leutnant. Sie hätten etwas gefunden, sagte sie, was möglicherweise zu unserem Selma-Fall passen könnte. Sie selbst hätten keine Verwendung dafür.«
    Alle Anwesenden im Raum waren hellwach.
    Werz biss sich weiter auf die Lippen. Er wirkte angespannt. Als ob er überlegte, sein Geheimnis preiszugeben.
    Ottakring zog die Augenbrauen hoch. Es war mucksmäuschenstill.
    Werz blies die Backen auf und ließ die Luft geräuschvoll wieder ab. Seine Schultern senkten sich, er entspannte.
    »Sie bieten uns eine Handtasche an«, sagte er so leise, dass er kaum zu verstehen war. »Eine Handtasche, die sie an einem Parkplatz bei Wörgl gefunden haben. Die Tasche wird nicht vermisst, sagen sie. Wenn wir Glück haben, könnte sie Selma gehört haben.« Dann erhob er die Stimme und sah Ottakring in die Augen. »Sie haben übrigens von sich aus angerufen.«
    Tom, der Rosenheimer, stieß Ina mit dem Ellenbogen an und verkniff sich ein Grinsen. Matthes beugte sich

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