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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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Dann blickte er wieder weg, nur um einen Herzschlag später erschrocken den Kopf erneut zu wenden. Es bewegte sich.
    „ Waldoran.“ rief er ängstlich, laut.
    „ Ruhe.“ zischte der Elf wütend. „Möchtest du uns erneut alle in Lebensgefahr bringen?“
    „ Sieh mal, der Berg. Er bewegt sich.“ Dante hatte Schwierigkeiten damit, seine Stimme unter Kontrolle zu halten.
    „ Das ist pure Einbildung. Der Geist spielt einem hier unten nicht selten Streiche.“
    Immer noch zitternd überprüfte Dante das Gestein erneut. Nichts. Er konnte keine Bewegung mehr erkennen. Trotz der eisigen Kälte schwitzte er und bemerkte dass auch Lannus‘ Stirn salzig schimmerte.
    Selbst Chorz fühlte sich in dieser Umgebung nicht wohl, obgleich er es in seiner Gefangenschaft häufig mit den schrecklichen Täuschungen Latenors zu tun gehabt hatte. Dieser Weg glich beinahe der Höhle, in welcher er solch qualvolle Monde verbrachte hatte, dachte der Stier wütend.
Verfluchter Elf! Und mein neuer Führer ist ebenfalls einer. . . Verbanne diese Gedanken, Chorz. Du weißt, dass es nicht so ist. Es ist bloß die Umgebung, bloß die Umgebung.
Dante sah, dass sich der Gesichtsausdruck des Stieres veränderte und befand, dass der Einzige dem diese Schlucht keine Schwierigkeiten bereitete, Waldoran war. Denn selbst Garandor zog ängstliche Grimassen, während er unruhig auf dem Rücken des Stieres vor- und zurückglitt.
    Zum enormen Glück Aller behielt Waldoran jedoch Recht und sie verließen den finstersten Teil des schwarzen Gebirges, als die Sonne am höchsten stand. Es verschwand urplötzlich und wich einer nichtssagenden Hügellandschaft, getüncht in ein blasses Grau, vollkommen ohne Gras und Leben. Nun befanden sie sich im Land des Feindes, im Westen der Insel Santúr.
    „ In welche Richtung müssen wir nun gehen, Waldoran?“ Lannus‘ Stimme klang müde und hatte all die Motivation des ersten gemeinsamen Weges verloren.
    Waldoran antwortete nicht. Er streckte lediglich seinen Arm aus und wies mit dem Zeigefinger in eine Richtung. Westen.
     

     

     

     

     

XLI
     

     

     

     

    Paradurs Augen loderten. Eine rostrote Flamme schien seine Pupillen verschlungen zu haben und es fiel Torabur schwer, in das Feuer zu blicken. Er hatte seine Hand binnen Augenblicken am Griff seiner Waffe, doch Paradur war flinker. Mit beiden Händen versuchte der General, den dicken Hals des Königs zu umschließen und ihm die kühle, steingefilterte Luft zu verwehren. Torabur wusste, dass er verloren war, wenn es Paradur gelang, ihn in sein Zimmer zu stoßen, weswegen der König seinem müden Körper die finalen Kraftreserven abverlangte, um sich mit seinem gesamten Gewicht gegen den verzauberten General zu werfen. Dieser stolperte nach hinten, hinaus in den Gang.
    Hier befanden sich einige Wachen, welche ihrem König unverzüglich zur Hilfe eilten. Während Paradur von seinem Herrscher weggezerrt wurde, verwandelten sich die Augen in das normale Blau zurück. Erschöpft lag der Offizier auf dem Boden.
    „ Paradur.“ stöhnte Torabur besorgt. „Wir müssen den Verräter finden.“
    „ Es tut mir Leid, Torabur. Ich konnte mich nicht wehren. Plötzlich, als ich an deiner Tür vorbei lief, kehrte dieser Drang dich zu ermorden wieder. Es tut mir Leid.“ Die Stimme des Taktikers wurde durch die Erschöpfung zu einem schwachen Wimmern.
    „ Torabur.“ Grimmdor hatte sich wohl in der Nähe befunden und stapfte nun mit klirrenden, eiligen Schritten auf die dichte Ansammlung zu.
    „ Es geht mir gut, Grimmdor“ sagte Torabur, sich dem monströsen Zwerg zuwendend. „Doch wir müssen herausfinden, wer hinter diesen Angriffen steckt.“
    „ Ich stimme dir zu, Torabur. Wir müssen den Verräter finden.“ Mit diesen Worten drehte sich der mächtige Offizier um und verschwand um eine Ecke.
    „ Merkwürdig, dieses Verhalten.“ murmelte Paradur gerade laut genug, dass Torabur die Worte vernahm.
    Der König blickte seinen General fragend an, woraufhin dieser zu einer Erklärung ansetzte.
    „ Ich habe bloß angemerkt, dass das Verhalten Grimmdors in letzter Zeit merkwürdig ist. Diesen Morgen bin ich ihm über den Weg gelaufen und er hat mich förmlich angefunkelt. Etwas stimmt da nicht.“ Paradur wirkte nachdenklich.
    „ Ich hoffe, du beschuldigst Grimmdor nicht der Angriffe.“ antwortete Torabur harsch.
    „ Nein, mein König, das würde ich niemals tun. Ich meine lediglich, dass es nicht schaden kann, ein Auge auf ihn zu haben.“
    Die Wachen

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