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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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seiner Methörner staubtrocken war. Er ließ sich mitsamt verdreckter Rüstung auf sein Bett fallen.
    Morgen würde er erneut in die Schlacht ziehen. An der Seite von Elfen, würde er gegen einen verräterischen Elfen kämpfen. Nicht einmal die Gedanken an das bevorstehende Gemetzel munterten Grimmdor auf und so fiel er in einen unruhigen Schlaf.
    Merkwürdige Träume in welchen Torabur zu den Feinden gewechselt hatte, überfielen seinen Geist. Nachdem der Krieg jedoch gewonnen war, wechselte Torabur wieder auf die Seite des Ostens, bis er Grimmdor hinterrücks erstach.
    Er schreckte hoch.
     

     

     

     

     

XLIV
     

     

     

     

    „ Garandor, Chorz. Mäßigt eure Schritte.“ Sobald sie den Staub betraten, waren sie blind.
    „ Ich bin hier.“ Die Antwort kam von links.
    Dante lief gemeinsam mit Lannus und Waldoran dicht beieinander. Sie hatten abgesprochen, dass sie jede paar Augenblicke etwas riefen, um zu zeigen, in welche Richtung sie sich bewegten. Außerdem hielten sie sich aneinander fest, bis auf Garandor, welcher, da er auf dem Stier ritt, Schwierigkeiten hatte, die anderen bei der Hand zu fassen und sich deswegen etwas weiter vorne befand.
    „ Wartet.“ rief Dante knapp, um nicht am Staub zu ersticken.
    „ Wir warten.“ rief der Stier durch sein Tuch gedämpft zurück.
    Wenige Herzschläge später schlossen Waldoran, Dante und Lannus zu ihren beiden Gefährten auf und der Elf band, vorsichtig tastend, ein dünnes Seil um Chorz' mächtigen Nacken, damit sie nicht erneut getrennt wurden.
    „ Bewegt euch mit äußerster Vorsicht und tastet den Boden vor euch ab; es können sich Schluchten vor uns auftun, welche wir nicht rechtzeitig erblicken würden.“ riet Waldoran seinen Begleitern.
    Er hatte den Staub bereits vor unzähligen Wintern durchquert und erwies sich als eine enorme Hilfe. Ohne ihn wäre Lannus bereits in einen Abgrund gestürzt.
    Dante fiel auf, dass die Temperatur plötzlich rapide anstieg. Anfangs vermutete er, dass es um bloße Einbildung handelte, doch als Waldoran meinte, dass etwas nicht stimme, packte ihn eine leichte Panik. Man konnte nichts erkennen. Selbst wenn sie ihre Augenbinden abnehmen sollten, würde der Staub sie umgehend blenden. Lediglich die feinen Partikel, die sich erbarmungslos auf der Haut ansiedelten, signalisierten ihnen, dass sich Schweiß bildete. Bald klebte der nasse, matschige Staub an ihren gesamten Körpern. Der Marsch verlangte ihnen unglaubliche Konzentration ab. Ein falscher Schritt konnte den sofortigen Tod bedeuten.
    „ Es ist nicht mehr weit.“ sagte Waldoran nach einer Weile, seine Stimme fern durch die dichte Umgebung.
    Für einen Augenblick hatte Lannus vergessen, wonach sie suchten, doch als es ihm schlagartig wieder einfiel, spürte er wie Angst und Neugier einen wechselseitigen Krieg in seiner Magengrube austrugen. Allmählich ließ die Stärke des Sturmes nach, was es ihnen ermöglichte, die Augenbinden abzunehmen und etwa zehn Schritte weit zu sehen. Sie fühlten sich sogleich sicherer.
    „ Das hier ist neu.“
    Dante, welcher neben Waldoran lief, blickte flüchtig in das schlanke Antlitz des Elfen und stellte erstaunt fest, dass Unbehagen winzige Fältchen in die Stirn der sonst makellosen Züge grub. Eine Neuheit die den jungen Menschenkrieger zutiefst beunruhigte.
    Der Staub zog sich mittlerweile so weit zurück, dass Dante und Lannus aufgehört hatten, ihre Hände nach vorne zu recken, um mögliche Hindernisse zu ertasten. Nun erkannten sie ebenfalls, wie der Untergrund aussah. Unzählige Schluchten verschiedener Größen und Tiefen schwärzten den grauen, trockenen Boden. Es war beinahe ein Wunder, dass sie nicht hineingestürzt waren.
    Urplötzlich erschien eine undeutliche Silhouette in der Ferne. Sie vermochten nicht zu sagen, ob sie nahe oder fern war, denn der Staub verwirrte, obgleich er nicht mehr undurchdringlich war, die Augen. Die Umrisse verdeutlichten sich mit jedem Schritt. Schwarz zeichnete sich eine kuppelartige, gewölbte Form gegen das Graubraun des Staubes ab.
    „ Ist es das?“ stellte Lannus die überflüssige Frage. „Das Objekt? Der Schlüssel zur Rettung des gesamten Osten Santúrs?“
    „ Das muss es sein. Die Macht ist umwerfend.“
    Ihre Schritte beschleunigten sich, wurden unvorsichtiger. Sie vergaßen die Furcht vor der Ungewissheit, sie vergaßen die Unzählbarkeit der Gefahren. Und sie erinnerten sich daran, dass es schon zu spät sein konnte. Zu spät, weil die Truppen Latenors bereits

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