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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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bis zum Frühjahr wahrscheinlich tot sein. Ihm gingen die Möglichkeiten aus. Die Dinge, die er für einfach gehalten hatte, hatten sich als furchtbar schwierig erwiesen.
    Mit zweihundert Vürdmeistern hatte Neph Dada die magischen Gewebe angegriffen, mit denen Jorsin Alkestes vor Hunderten
von Jahren den Schwarzen Hügel belegt hatte. Selbst mit vereinten Kräften hatten sie nur den ersten Zauber gebrochen: Jetzt war es möglich, innerhalb der Todeszone rund um die Kuppel des Schwarzen Hügels Vir zu benutzen. Zuvor wäre jeder sofort gestorben, der dort Vir eingesetzt hätte. Es war ein größerer Fortschritt, als ihn irgendjemand vor Neph gemacht hatte, aber für sich genommen bewirkte es gar nichts. All die Millionen Krul rund um den Schwarzen Hügel waren noch immer magisch versiegelt. Niemand konnte sie erwecken. Niemand konnte den Titanen erwecken, den Neph unter der mächtigen Kuppel des Schwarzen Hügels selbst gefunden hatte. Mit Curoch war Jorsin Alkestes allein mächtiger gewesen als Neph mit zweihundert Vürdmeistern.
    Nephs geringe Erfolge schienen überhaupt nichts zu bedeuten. Er hatte die Wilden im Frost aufgestört. Er hatte ihre Schamanen gelehrt, Krul zu erwecken, obwohl er sie bewusst nur unvollkommen unterwiesen hatte, für den Fall, dass er ihnen jemals selbst würde gegenübertreten müssen. Er hatte bei den Hochlandstämmen Gerüchte über die Schwäche des neuen Gottkönigs gestreut.
    Es würde genug sein, um den neuen Gottkönig abzulenken, aber nicht ausreichen, um es Neph zu ermöglichen, die Amtsketten selbst anzulegen. Die Ursuuls hatten stets behauptet, dass einzig sie in der Lage seien, einem Meister seine Vir zu nehmen. Diese Behauptung hatte bedeutet, dass die Meister und Vürdmeister niemals eine Bedrohung für einen wahren Ursuul dargestellt hatten - jeder magische Kampf hätte unverzüglich geendet. Neph war davon überzeugt gewesen, dass es eine Lüge war. Er hatte alles auf die Annahme gesetzt, dass er, sobald er Khali hielt, ganz einfach würde lernen können, jedem die Vir zu nehmen, dem er sie zu nehmen wünschte. Aber bisher war er nicht einmal in die Nähe seines Ziels gekommen.

    Wenn Neph nicht bald irgendeine Lösung fand, könnte jeden Tag ein beliebiger Edeling auftauchen und ihm, Neph, die Vir abnehmen.
    Es gab Auswege, aber keiner war wahrscheinlich. Wenn Neph Curoch irgendwie zurückholte, könnte er Jorsins Werk zerstören und jeden, der sich gegen ihn stellte, und das würde ihm sogar ohne die Krul oder die Fremden oder Khali gelingen. Wenn er den schwarzen Ka’kari stehlen konnte, könnte er ihn dazu benutzen, Jorsins Magie zu verschlingen und die Krul zu erwecken, und die Krul würden jeden zerquetschen, der sich gegen ihn wandte. Er könnte den schwarzen Ka’kari benutzen, um in Ezras Wald zu gehen und Curoch und alles andere dort zu stehlen. Seine letzte Hoffnung bestand darin, Khali selbst zu erwecken. Es war Khalis Wunsch gewesen, seit man ihr huldigte. Es war in jedes khalidorische Gebet gefasst: Khalivos ras en me. Khali, nimm in mir deine Heimat. Wenn Neph Khali einen Körper geben konnte, würde sie ihm alles geben. Neph bereitete die Magie vor und versuchte, einen geziemenden Wirt für Khali zu finden, falls er es tun musste, aber es war ein letztes Mittel. Khali würde ihn gewiss lehren, wie man dem Gottkönig die Vir verweigerte, falls Neph ihr eine Verkörperung ermöglichte. Aber wenn Khali einen Körper hatte, wenn sie ihm alles geben konnte, konnte sie ihm dann nicht auch alles nehmen?
    Neph richtete einen nachdenklichen Blick auf Eris. Er musste, wie immer bei diesen arroganten Kindern, die Lüge versiegeln. »Wenn es Curoch ist, Eris, werde ich Euch geben, was immer Ihr erbittet. Aber zwei Dinge solltet Ihr wissen. Ihr besitzt nicht die Macht, Curoch auch nur für einen Moment zu benutzen. Es wird Euch töten, wenn Ihr es versucht. Zweitens, ich werde Euch töten, wenn Ihr es versucht.« Seine Vir schlängelten sich an seinen Armen auf und ab, während er Eris mit einem winzigen Zauber
belegte. »Ich weiß, Ihr könnt diesen Zauber ungeschehen machen, aber eine meiner anderen Spioninnen in der Chantry wird Euch im Auge behalten. Wenn Ihr Euch daran zu schaffen macht, hat sie Anweisung, Euch zu töten. Keine Sorge, der Zauber ist so klein, dass er jeder bis auf die genaueste magische Untersuchung entgehen würde.«
    Eris erbleichte. Es würde natürlich ihr Tod sein, wenn irgendeine loyale Schwester diesen Zauber fand. Aber Neph hatte auch

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