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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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vor mir verneigen.«
    »Aber eins dieser Dinge wird geschehen.«
    Ba’elzebaen lachte, wie man über ein altkluges Kind lachen würde. »Ich bin stärker als du.«
    »Es sind einzig der Wille und der Ruf, die zählen. Ich habe dich gerufen, und mein Wille ist unnachgiebig.« Der Blick der verblüffenden grünen Augen bohrte sich in seine eigenen, und Dorian brauchte nur daran zu denken, was mit Jenine geschehen würde, falls er diese Schlange nicht unter Kontrolle bekam. Er spürte, wie der Wille des Arkanghulus sich gegen den seinen erhob, höher und höher. Ba’elzebaen war so viel mehr als dieser Körper, der vor Dorian stand. Er war unsterblich, allmächtig, es gab nichts, was Dorian tun konnte, um ihn aufzuhalten. Es war hoffnungslos. Er sollte sich verneigen und um Gnade betteln.
    Dorian wusste, dass dies der Angriff des Arkanghulus war, und er klammerte sich an das, was er wusste. Der Arkanghulus würde gehorchen, würde sich verneigen, würde dienen. Ich bin Gottkönig. Ich bin unversöhnlich. Ich werde jeden vernichten, der mich herausfordert. Ich werde nicht dienen. Ich bin ein Gott.
    Ba’elzebaen entspannte sich, und die Angriffe hörten auf. »Also gut, Gottkönig, ich werde dir dienen.«
    »Wo ist mein Halbbruder Moburu?«

    »Er hat versucht, die Herrschaft über die zehn Stämme zu ergreifen. Er ist gescheitert. Nur ein einziger Stamm hat sich ihm angeschlossen, aber Moburu hat durchaus genug Knochen genommen, um eine Legion von Krul zu erwecken. Er ist auf dem Weg zum Schwarzen Hügel.« Eine Legion waren ungefähr zweitausend Krul. Es war nicht gut, aber es war weitaus besser, als Moburu an der Spitze dieser Armee gegenüberzutreten. »Aber es ist nicht Moburu, der dir Sorgen bereiten sollte.«
    »Neph«, sagte Dorian, der seinen Verdacht bestätigt fand.
    »Ja. Neph ist derjenige, der die Wilden gelehrt hat, Krul zu erwecken. Und das - all dies hier eingeschlossen - ist nur eine Ablenkung, um jeden Ursuul vom Schwarzen Hügel fernzuhalten.«
    »Was hat er vor?«
    »Sich zum Gottkönig zu machen, sei es, indem er einen Titanen erweckt, sei es, indem er Khali Fleisch gibt.«
    Gewiss beabsichtigte Neph Dada nicht, Khali selbst zu erwecken. Das wäre Wahnsinn gewesen. Wenn das, was Dorian von der Natur der Fremden gesehen hatte, der Wahrheit entsprach, würde man eine Katastrophe über ganz Midcyru herauf beschwören, wenn man ihrer Anführerin Fleisch gab. Die gute Neuigkeit war, dass niemand seit Roygaris Ursuul mächtig genug gewesen war, um Khali zu erwecken. Ein Titan dagegen war weitaus wahrscheinlicher und wahrhaft beängstigend genug. Wo stand ein Titan in der Hierarchie der Fremden? Zwei Ränge über Ba’elzebaen? Drei? Bei dem Gott.
    Aber all das war ein Thema für eine andere Gelegenheit. »Um die Krul der Wilden zu gewinnen, müssen wir den Schamanen zur Strecke bringen, der sie kontrolliert, richtig?«, fragte Wahnhoff. »Wer ist das?«
    Ba’elzebaen zeigte auf einen Wilden, der vollkommen mit Färberwaidtätowierungen
bedeckt war. Der Mann war von Dutzenden von Schilden umgeben, sowohl eigenen als auch den Schilden anderer Magi, aber als Ba’elzebaen eine Handbewegung machte, begannen die Schilde zu schmelzen. Wahnhoff schleuderte ein grünes, feuriges Wurfgeschoss nach dem Mann. Der Magier beobachtete es voller Verachtung, scheinbar noch geborgen in seinen Schilden - und es brannte ihm ein Loch in die Brust. Er starb mit einem schockierten Ausdruck auf dem Gesicht.
    Ba’elzebaen lächelte, und Dorian fiel etwas Merkwürdiges an der Art auf, wie sich die Haut an seinen Augenwinkeln kräuselte: Die Haut des Arkanghul bestand aus Tausenden winziger Schuppen. »Meister«, sagte Ba’elzebaen, »was sollen die Gefallenen jetzt tun?«
    »Sie sollen die Wilden töten. Bis Einbruch der Nacht sollen sie nicht fressen, und dann sollen sie die Knochen auf die Wagen laden. Wir werden sie vielleicht benötigen, um am Schwarzen Hügel weitere Krul zu erschaffen.«
    »Wie Ihr wünscht.« Ba’elzebaen verneigte sich. Als er sich wieder aufrichtete, erhoben sich von der Armee der Wilden bereits panische Schreie, weil die Krul in ihren eigenen Reihen sich gegen sie wandten.

74
    »Der Frühling ist nah«, sagte Elene.
    Vi trat zu ihr auf den Balkon. Sie schwitzte noch immer von ihren Übungen mit den vielen hundert Magae, die im Innenhof unter ihnen trainierten. Kylar hatte wieder einmal die Stadt verlassen,
um mit seinem Meister zu arbeiten, und Elene hatte um dieses Treffen gebeten. Vi versuchte,

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