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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Proviant mehr. Er kann diese Belagerung nicht aufrechterhalten.«
    »Du bist hier, um mir zu helfen, Cenaria zu retten?«, fragte sie ungläubig.
    »Ich werde Cenaria retten, mit Euch oder vor Euch. Gebt mir zwei Tage. Garuwashi weiß nicht, wie schlimm es in der Stadt steht. Er wird verhandeln.«
    Terah Graesin erholte sich bereits. »Er hat mich zurückgewiesen. Er hat geschworen, dass er niemals mit einer Frau verhandeln würde.« Das war etwas Neues für Kylar. Warum wollte Garuwashi nicht verhandeln?
    »Dann verhandelt er eben nicht mit Euch«, sagte Kylar, »sondern mit Gyre.«
    Ihre Augen flammten zornig auf. »Gyre? Du bist Logans Kreatur? Du bist der, der uns während des Staatsstreichs im Garten gerettet hat! Alles, was dich interessierte, war er. Du hast ihn gerettet, nicht wahr? Du hast ihn gerettet, und jetzt willst du, dass er den Ruhm erntet. Nach allem, was ich getan habe, um hierherzukommen, erwartest du von mir, dass ich Logan gewinnen lasse? Lieber würde ich sterben!« Sie erhob sich hochmütig und nahm sich ihre Robe von einem Stuhl. »Jetzt schlage ich vor -«
    Kylar stürzte sich auf sie. Bevor sie auch nur daran denken konnte zu schreien, stieß er sie aufs Bett, setzte sich rücklings auf sie, schlug ihr in den Solarplexus, um ihr den Atem zu rauben, und presste ihr eine Hand aufs Gesicht. Er nahm eine Haarnadel von ihrem Nachttisch und bohrte sie durch das Fleisch ihres Arms. Dann ließ er sie einen keuchenden Atemzug tun, um anschließend ihren Mund mit dem Ka’kari zu füllen, damit sie nicht schreien konnte.
    Außerstande, ihren Schrei hervorzubringen, strömte Luft aus ihrer Nase und bedeckte seine Hand mit Schnodder. Er bohrte die Haarnadel vor und zurück, dann griff er nach einer weiteren.

    Sie bäumte sich auf und versuchte, durch die Nase zu stöhnen, daher blockierte er auch ihre Nase mit dem Ka’kari.
    Ihre Augen traten aus den Höhlen, und die Adern an ihrem Hals erhoben sich unter der Haut, während sie vergeblich um Atem rang. Sie versuchte sich zu wehren, aber Kylar drückte ihre Arme mit den Knien auf die Matratze. Er hielt ihr die Haarnadel vor die Augen und berührte mit der Spitze ihre Stirn.
    Obwohl ihre Kehle noch immer krampf haft zuckte, erstarrte Terah Graesin. Kylar fuhr mit der Spitze der Haarnadel an ihrer Stirn hinunter, zwischen ihre Augen und dann über die empfindliche Haut eines Augenlids.
    Einen Moment lang konnte er nicht umhin, sich zu fragen, was Elene denken würde, wenn sie ihn hier sähe, ihn dies tun sähe. Das Grauen der Königin verursachte ihm Übelkeit, und doch behielt er das grausame Lächeln auf dem Gesicht bei. Er nahm die Nadel von ihrem Auge herunter, so dass sie das Antlitz des Urteils sehen konnte.
    »Ihr würdet lieber sterben?«, fragte der Nachtengel. »Wirklich?«

24
    Der Umstand, dass der Alabasterseraph immer größer wurde, je näher ihm der Kahn kam, beruhigte Elene keineswegs. Wenn Elene Vis Brief richtig verstanden hatte - das schien ihr jetzt so lange zurückzuliegen -, hatte Vi Kylar ohne seine Erlaubnis beringt, mit eben den Eheringen, die Kylar für sich selbst und Elene bestimmt hatte. Elene war noch niemals so lange so wütend gewesen.

    Sie wusste, dass es zerstörerisch war. Sie wusste, dass es sie bei lebendigem Leib auffressen würde. Nur wenige Wochen zuvor hatte sie einen Mann getötet, und damals hatte sie den Hass nicht verspürt, den sie jetzt verspürte.
    Elene wusste, dass sie ungehorsam war, indem sie an ihrem Groll festhielt, an ihrem gerechten Zorn. Aber es gab ihr ein Gefühl von Macht, die Frau zu hassen, die ihr Unrecht getan hatte. Vi verdiente Hass.
    Der Kahn legte an einem kleinen Kai an, der mit Magie gegen den Regen beschirmt war, und der Bootsmann deutete auf eine Schlange von Menschen. Elene gesellte sich zu den zwei Dutzend anderer Menschen, größtenteils Frauen, die gekommen waren, um in der Chantry ihre Bitten vorzutragen. Als sie eine Stunde später ihren Namen nannte und darum bat, Vi sprechen zu können, erinnerte die Schwester, der sie ihr Anliegen vortrug, sich eines Vermerks über sie und schickte eine Novizin mit einer Nachricht in das riesige Gebäude.
    Einige Minuten später erschien eine ältere Maya mit der faltigen Haut und den schlecht sitzenden Kleidern einer Frau, die zu schnell zu viel abgenommen hatte. »Hallo, Elene. Mein Name ist Schwester Ariel. Komm mit mir.«
    »Wohin bringt Ihr mich?«
    »Zu Uly und Vi. Das ist es doch, was du willst, nicht wahr?« Schwester Ariel drehte

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