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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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dich? Ich war neunzehn. Ich bat meinen Vater um die Erlaubnis, um deine Hand anzuhalten. Er erklärte mir, dass deine Familie niemals ihre Zustimmung geben würde.«
    »Meine Mutter hat niemals etwas verhindert, das meine Familie hätte weiterbringen können. Das ist der Grund, warum ich nie verstanden habe, dass sie dich hasst. Sie hätte mich eigentlich dazu drängen müssen, einen Prinzen zu heiraten.«
    Solon senkte die Stimme. »Deine Mutter hat befürchtet, du könntest meine Schwester sein.«
    In schneller Folge huschten Gefühle über Kaedes Gesicht: Verwirrung, Ungläubigkeit, Begreifen, Überraschung, Abscheu und wieder Ungläubigkeit.
    »Kaede, ich möchte unsere Eltern nicht verleumden. Die Liaison war kurz - sie dauerte nur bis zur letzten unglückseligen Schwangerschaft meiner Mutter. Als sie und das Baby starben, nahm mein Vater dies als das Urteil der Götter gegen ihn. Zu dem Zeitpunkt war deine Mutter schwanger. Jahre später, als mein Vater mein Interesse an dir bemerkte, bat er einen grünen Magier her, der ihm sagen sollte, ob du seine Tochter warst. Als Gegenleistung für die Ermittlung deines wahren Vaters und das Stillschweigen des Magiers sollte ich meine Ausbildung bei den grünen Magiern machen. Weder sie noch mein Vater erwarteten, dass ich irgendein magisches Talent zeigen würde. Sie hofften
lediglich, einen sethischen Prinzen zum Freund zu haben. Wie sich herausstellte, war ich in der Heilkunst nicht besonders talentiert.« Obwohl er dort Dorian begegnet war, was sein Leben verändert hatte, und nicht nur auf gute Weise. »Wie dem auch sei, sie sagten meinem Vater, dass du definitiv nicht meine Schwester seist, aber deine Mutter hat Magi niemals vertraut. Ihre Ängste sagten ihr, dass du meinem Vater mehr ähneltest als deinem eigenen.«
    Kaedes Augen waren kühl. »Woher weiß ich, dass irgendetwas von all dem wahr ist?«
    »Ich würde nicht lügen, was meinen Vater betrifft. Er war ein großer Mann. Es hat mich verletzt, als er mir erzählte, er sei meiner Mutter untreu gewesen. Es hat auch ihn verletzt. Nach ihrem Tod hat er sich verändert. Fällt dir irgendetwas anderes ein, das den Taten deiner Mutter einen Sinn verleihen würde? Warum fragst du nicht sie?«
    »Warum bist du nicht zurückgekommen?«
    Solons Gesicht war ausgezehrt. »Ich war neunzehn, als ich es erfuhr. Du warst kaum sechzehn. Ich habe versucht, deiner Mutter zu versichern, dass die Magier die Wahrheit sagten. Sie dachte, ich würde sie bedrohen. Du warst jung, und ich wollte dich nicht gegen sie aufbringen, indem ich dir davon erzählte. Man bot mir eine weitere Ausbildung in Sho’cendi an, also tat ich es. Ich schrieb dir jede Woche, und da nie eine Antwort von dir kam, schickte ich einen Freund aus, der persönlich einen Brief überbringen sollte. Er wurde vom Gut deiner Familie geworfen und bekam erzählt, du seist versprochen und wolltest nie wieder von mir hören.«
    »Ich war niemals versprochen«, sagte Kaede.
    »Was ich erst später erfuhr. Damals wollte ich nach Hause zurückkehren, aber ein Prophet sagte mir, vor mir lägen zwei
Wege: ›Stürme spaltend, Stürme reitend, durch dein Wort - oder Schweigen - liegt ein Bruderkönig tot‹; wenn ich nach Hause käme, würde ich meinen Bruder töten. Wenn ich dagegen nach Cenaria ginge, würde ich den Süden vielleicht vor Khalidor retten.«
    »Also, hast du es getan?«, fragte Kaede.
    »Was?«
    »Hast du die Welt gerettet?« In ihrem Tonfall schwang ein Unterton tiefen Ärgers mit.
    »Nein«, antwortete Solon und schluckte. »Ich hielt vor einem Mann, der wie ein Bruder für mich war, einem Mann, der König geworden wäre, verborgen, dass ich ein Magier war. Als er es herausfand, entließ er mich. Am nächsten Tag wurde er von einem Meuchelmörder getötet, was ich hätte verhindern können, wäre ich dort gewesen.«
    »Also bist du wie ein geprügelter Hund auf der Suche nach Almosen nach Hause zurückgekehrt.«
    Solon bedachte Kaede mit einem sanften Blick, denn er sah Schmerz unter ihrem Ärger. »Ich bin nach Hause zurückkehrt, um die Dinge wiedergutzumachen. Ich habe keine Ahnung, was hier geschehen ist. Kein Sethi auf dem Festland ist bereit, darüber zu reden.«
    »Du hast den falschen Weg der Prophezeiung gewählt«, entgegnete Kaede. »Du hättest ihn töten sollen.«
    »Was?«
    Sie zog den Seidenumhang fester um sich und schaute aus Solons Fenster. »Dein Bruder war ein Gräuel. Er hat binnen eines Jahres all das Wohlwollen, das das Volk für

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