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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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tut, irrt sie sich niemals. Vor zwei Jahren träumte sie von Euch, Maestro, obwohl sie Euch niemals gesehen oder gehört hatte, und in der Tat, Ihr wart noch nicht nach Cenaria gekommen. Sie hat Euch perfekt beschrieben. Sie sagte, ein Lied ströme aus Eurem Mund wie ein Fluss. Der Fluss sei von dem reinsten, klarsten Wasser, das sie je gesehen habe. Sie sagte, ich hätte versucht, dem Fluss Einhalt zu gebieten, doch das Wasser habe mich überwältigt, und ich ertrank. In der nächsten Nacht träumte sie den gleichen Traum, aber diesmal habe ich versucht, Euch niederzustrecken, bevor Ihr singen konntet, doch das Lied war unaufhaltsam, und wieder ertrank ich. In der dritten Nacht schwamm ich. Ich denke, der Name Eures Flusses ist Wahrheit, Quoglee Mars, also frage ich noch einmal: Wisst Ihr, wer ich bin?«
    »Ihr seid der Shinga der Sa’kagé«, antwortete er leise.
    Obwohl sie darauf vorbereitet gewesen war, machte es ihr Angst, die Wahrheit laut ausgesprochen zu hören. Doch dies war der Grund, warum sie Quoglee Mars überhaupt in Dienst genommen hatte. Sie hatte ihn für ein Flötenstück bezahlt, dann hatte sie ihre Informanten veranlasst, ihm gegenüber Hinweise auf eine viel größere Geschichte fallen zu lassen, die Art von Geschichte, die zu erzählen Quoglee nicht widerstehen konnte. Aber der Mann war unglaublich klug, und das machte ihn gefährlich. »Wie habt Ihr es erfahren?«, fragte sie.
    »Jeder wusste, dass Ihr Jarls rechte Hand wart. Als er verschwand, gerieten die Aktivitäten der Sa’kagé auf keinem Feld
ins Stocken. Agons Hunde setzten das Training fort, die Nocta Hemata kam, und im Plith trieben keine Leichen von Opfern interner Machtkämpfe. Die Sa’kagé sind keine Organisation, die einen Kampf um Nachfolge aufschieben würde, nur weil Krieg ist. Ihr seid jetzt über einen Monat Shinga, nicht wahr?«
    Momma K atmete langsam aus. »Fünfzehn Jahre«, sagte sie. »Immer hinter Marionetten-Shingas. Shingas neigen nicht dazu, eines natürlichen Todes zu sterben.«
    »Also, was kauft Ihr? Ich schätze, Ihr wollt mehr als ein Flötenstück.«
    »Ich möchte, dass Ihr ein Lied über Terah Graesins Geheimnisse singt.«
    »Kennt Ihr diese Geheimnisse?«, fragte Quoglee.
    »Ja.«
    »Werdet Ihr mir davon erzählen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich meinen Lebensunterhalt mit Lügen verdient habe, und Ihr wisst das. Weil die Wahrheit Urteil genug ist. Weil Ihr berühmt dafür seid, die Wahrheit allein herauszufinden.«
    »Also, wenn Ihr den Fluss nicht eindämmen könnt, wollt Ihr ihn kanalisieren. Was schlagt Ihr vor, wie Ihr mich bezahlt?«
    »Ihr wollt mehr als Münzen?«, fragte sie, wobei sie die Antwort schon kannte.
    »Oh ja.«
    »Dann werde ich Euch geben, was Ihr Euch wünscht«, erklärte sie.
    »Ich will Eure Geschichte. Ihr werdet jede Frage beantworten, die ich stelle, und wenn Ihr in irgendeiner Einzelheit lügt, werde ich Eure Geschichte benutzen, um Euch im schlechtesten Licht dastehen zu lassen.«

    »Jetzt führt Ihr mich in Versuchung, doch einmal eine Prophezeiung auf die Probe zu stellen und dem Blutjungen ein Zeichen zu geben, den ich hinter diesem Vorhang postiert habe, damit er Euch tötet. Die Wahrheit einer Hure hat zu viele scharfe Kanten. Ich werde Euch meine Geschichte erzählen und mich nicht schonen, aber Ihr werdet von mir nicht die Geheimnisse der Männer erfahren, die ich mit meinem Wissen vernichten könnte. Das wäre mein Tod, und einige von ihnen verdienen etwas Besseres. Ich werde Euch mehr Wissen über die Sa’kagé geben, als Ihr jemals allein in Erfahrung bringen könntet, aber das ist alles. Und Ihr werdet die Geschichte für mindestens ein Jahr für Euch behalten. Ich habe vorher noch einige Dinge zu erledigen.«
    Quoglees Haut war grün geworden, was die Ähnlichkeit mit einem Frosch komplett machte. »Ihr habt nicht wirklich einen Blutjungen hinter diesem Vorhang stehen, oder?«, fragte er.
    »Natürlich nicht.« Quoglee war ein Feigling? Seltsam. »Haben wir eine Abmachung?«
    Er atmete tief ein, als versuche er, den Blutjungen zu riechen, und langsam fing er sich wieder. »Wenn Ihr mir sagt, warum Ihr das tut. Ich glaube nicht, dass der Traum irgendeiner Hure dahintersteckt.«
    Sie nickte. »Wenn Logan Gyre König wäre, könnte Jarls Traum von einem neuen Cenaria vielleicht wahr werden. Die Dinge müssten nicht so sein, wie sie es für meine Schwester und mich waren, als wir heranwuchsen, oder wie sie es jetzt für die Gilderatten

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