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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch einen Zentimeter weiter, und ihre Knie würden sich berühren. Sofie wagte nicht sich zu bewegen.
    »Warum hast du Angst vor mir?«
    »Das fragst du? Nach der Szene heute Morgen?«
    »Sei nicht ungerecht. Du wolltest es heute Morgen genauso wie ich. Dass ich hinterher so hässliche Dinge gesagt habe, tut mir leid.«
    Sie blickte auf. Er wirkte aufrichtig. Aber sie hatte ihn vor langer Zeit für aufrichtig gehalten und sich in ihm getäuscht. »Wie soll es weitergehen, Edward?«
    Er sah sie unverwandt an. »Ich entschuldige mich für meinen Ausbruch. Aber es war mir ernst, als ich sagte, ich lasse nicht zu, dass du Henry Marten heiratest.«
    Sofie fuhr sich mit der Zunge über die spröden Lippen. »Das hast du mir deutlich zu verstehen gegeben.«
    »Liebst du ihn, Sofie?«
    Sie senkte die Lider und schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete sie leise. Es drängte sie, Edward ihre Liebe zu gestehen, sie wollte ihn um seine Liebe anflehen, wollte ihn anschreien und mit Fäusten auf ihn einhämmern.
    Warum? Warum kannst du mich nicht lieben?
    »Sofie, du wohnst hier in meiner Suite mit meinem Kind. Ich habe nicht die Absicht, ein Geheimnis daraus zu machen.«
    Ihr Kopf schnellte hoch. »Willst du es an die große Glocke hängen?«
    »Noch nicht.«
    »Aber du wirst es tun?«
    »Ja.«
    Bitterkeit stieg in ihr hoch - und Erleichterung. »Du willst mich also zur Ehe zwingen, habe ich recht?«
    »Ja.«
    Sie hob abwehrend die Hand. »Du musst keinen Zwang ausüben und keine üblen Tricks anwenden. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass ich so nicht leben kann. Ich werde dich heiraten, Edward.«
    Er riss die Augen auf, und der Unterkiefer fiel ihm herunter.
    »Überrascht dich das tatsächlich?« fragte sie und verdrängte ihre Trauer.
    »Ja, sehr. Du bist eine erstaunliche Frau, Sofie. Seit ich dich kennengelernt habe, sorgst du für eine Überraschung nach der anderen.«
    Sofie wandte den Blick von ihm ab. Er klang beinahe so, als wolle er ihr ein Kompliment machen, als bewundere er sie wegen ihrer Exzentrizität.
    »Softe?« Er hob ihr Kinn mit seiner großen, warmen Hand und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Sofie hörte auf zu atmen.
    »Ich werde dir ein guter Ehemann sein. Das verspreche ich.«
    Sofie atmete tief ein. Sie hätte ihn gern gefragt, ob er auch ein treuer Ehemann sein wollte. Doch damals im Delmonico hatte er ihr gesagt, er könne keiner Frau lange treu sein.
    Edward ließ die Hand sinken, doch sein zärtlicher Blick ruhte weiterhin auf ihr.
    Erwartete er, nach der Hochzeit in ihr Bett kommen zu können, wenn ihm danach zumute war? Oder sollte es eine reine Vernunftehe werden? Sein Blick ließ keinen Zweifel an seinen Absichten. Der Gedanke war ihr unerträglich, dass er gelegentlich zu ihr ins Bett schlüpfen würde, seine außerehelichen Liebschaften aber beizubehalten beabsichtigte. Sofie wandte das Gesicht zur Seite. Über dieses Thema musste sie unbedingt mit ihm sprechen, doch sie hatte nicht den Mut dazu, jetzt davon anzufangen. Vielleicht später - nach der Hochzeit.
    »Wann wollen wir heiraten?« fragte er.
    Sofie zögerte und hob unschlüssig die Schultern.
    Edward ergriff ihre Hand. Sofie zuckte zurück, als ihr klar wurde, Oaß er ihr den Diamantring an den Finger steckte. »Was machst du da?« entfuhr es ihr.
    »Dies ist mein Verlobungsgeschenk«, entgegnete er. Seine Augen blitzten beinahe so hart wie der Diamant an ihrem Finger.
    »Das ist nicht nötig, Edward«, murmelte sie verlegen.
    Er stand auf und schob die Hände in die Taschen. »Wie wär's mit Morgen?«
    Sofie sprang auf die Füße. »Nein!«
    Er lächelte schief. »Wann? Übermorgen? In einer Woche? Welchen Sinn hat es zu warten?« Sein bohrender Blick warnte sie davor, einen Rückzieher zu machen.
    Sie rang nach Luft. »W,... wie wäre es n... nach meiner Ausstellung?«
    »Wann, zum Teufel, ist die?«
    »Schon in zwei Wochen«, flüsterte sie tonlos.
    Er nickte knapp.
    Sofie konnte nicht mehr an sich halten. Sie brach in Tränen aus.
    Edward sah sie verständnislos an.
    »Es ... es t... tut mir leid«, stammelte sie, wobei sie das Gesicht mit den Händen bedeckte. »Ich w... weiß nicht wie wir zurechtkommen sollen.«
    Edward zog ihr die Hände vom Gesicht. »Wir schaffen es schon«, knirschte er zwischen den Zähnen.

    Sofie entwand ihm ihre Hände.
    Wortlos wandte Edward sich ab und verließ den Salon. Einen Augenblick später fiel die Tür zum Flur krachend ins Schloss, ähnlich einem Donnerschlag, der den

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