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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass du dich in ihn verliebst, als ich sagte, du wirst von ihm hingerissen sein. Ich meinte damit doch nur, dass du ihn ebenso aufregend finden wirst wie wir alle.«
    »Ich bin nicht in ihn verliebt«, wehrte Sofie schroff ab, doch ihr Herz flatterte wie ein verängstigter Vogel. »Er ist nur ... so wahnsinnig attraktiv.« Sie sah ihn in der Umarmung mit Hilary, erinnerte sich an seine prachtvolle Männlichkeit.
    »Ja, er ist wahnsinnig attraktiv, aber völlig unakzeptabel - und sehr gefährlich.« Lisa umarmte sie nochmals. »Bei einem Mann wie ihm muss man auf alles gefaßt sein. Vielleicht will er dich verführen, Sofie«, warnte sie.
    Sofia schnappte nach Luft. Ihre Wangen glühten. »Jetzt redest du aber wirklich dummes Zeug«, entsetzte sie sich.
    »Er würde nie auf die Idee verfallen, mich zu verführen!«
    Lisa sah ihre Schwester lange an. »Manchmal bist du ein echtes Schaf«, meinte sie kopfschüttelnd. »Anscheinend hast du nicht bemerkt, wie er dich gestern abend ansah. Ich habe es sehr wohl bemerkt und bin froh, dass er heute abgereist ist.«
    Sofie sah ihre Schwester verwirrt an, während ihr Bilder von Edward durch den Kopf schwirrten, wie er sie in den Armen gehalten hatte.
    »Du wolltest mich sprechen, Mutter?« fragte Sofie.
    Suzanne sah erst von ihrem zierlichen französischen Sekretär auf, nachdem sie die Gästeliste für das letzte Wochenende in diesem Sommer beendet hatte. Dann studierte sie das traurige Gesicht ihrer Tochter. Ihr war aufgefallen, dass Sofie beim Mittagessen ungewöhnlich bleich und verschlossen war. »Ich finde, du solltest den Rest des Sommers hierbleiben.«
    Sofie richtete sich kerzengerade auf. »Ich muss zurück! «
    Suzanne legte den Federhalter beiseite. »Ich denke darüber nach, seit du gestern angekommen bist. Du entwickelst dich wirklich zum Sonderling, und einen schlechten Ruf eignet man sich schnell an und wird ihn nur schwer wieder los. Ich mache mir Sorgen um dich.« Sie sprach die Wahrheit.
    »Ich hatte vor, nur übers Wochenende zu bleiben«, entgegnete Sofie hilflos. »Ich habe Unterricht. «
    Suzanne seufzte. »Die Kunstakademie steht in drei Wochen noch am selben Platz, Sofie. Es ist doch keine Tragödie, wenn du ein paar Wochen fehlst.«
    »Mutter, ich muss nach Hause. Ich will den Unterricht nicht versäumen. «
    Suzanne erhob sich. Sie dachte an Edward Delanza, der trotz seiner Affäre mit der schönen Hilary mit Sofie geflirtet hatte. Suzanne erinnerte sich genau, wie er sie angesehen hatte. Und sie dachte an den jungen Anwalt, Annette Martens Vetter, der Sofie zunächst keinerlei Beachtung geschenkt hatte und plötzlich Interesse an ihr zu haben schien. Suzanne durfte Sofie nicht allein in die Stadt reisen lassen, allein der Gedanke versetzte sie in Panik.
    Hier in Newport konnte Suzanne sie im Auge behalten und dafür sorgen, dass nicht noch weitere Überraschungen passierten. »Sofie, Kind, du fehlst mir sehr. Mir liegt dein Wohl am Herzen, das weißt du. Die frische Luft hier würde dir guttun, und ich würde mich freuen, dich bei mir zu haben. Willst du mir den Gefallen nicht tun?«
    Sofie zögerte. »Es tut mir leid, Mutter«, sagte sie endlich. »Aber ich bin kein Kind mehr. Ich bin im Mai zwanzig geworden - eine erwachsene Frau. Und außerdem will ich mein Studium nicht vernachlässigen.«
    Suzannes Lippen wurden schmal. »Ich erinnere mich an deine Geburt, als wäre es gestern gewesen, Sofie. Auch mit zwanzig bist du noch längst keine erwachsene Frau. Oder hat Edward Delanza dir das eingeredet, als er dich küsste?«
    Sofie errötete erschrocken. »Er hat mich nicht geküsst.«
    »Na, da bin ich aber froh!« Suzanne trat an Sofie heran und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Es tut dir gut, dich ein paar Wochen in Newport zu erholen. Im Übrigen musst du lernen, ein wenig geselliger zu werden, Sofie. «
    Und ich kann auf dich aufpassen und dich beschützen, dachte sie bei sich und zwang sich zu einem Lächeln. »Wir können deine Malsachen schicken lassen. Wir können sogar eines der Gästezimmer vorübergehend in ein Atelier umgestalten. Ich erwarte ja gar nicht, dass du meinetwegen dein Studium vernachlässigst.«
    »Mutter, wenn ich dir nur begreiflich machen könnte, wie wichtig mir die Akademie ist!« rief Sofie verzweifelt.
    »Ich verstehe. Ich habe damals schon verstanden, als du ein verschlossenes Kind warst, das sich weigerte, an Geburtstagsfesten und anderen Kinderspielen teilzunehmen; ein Kind, das stundenlang in den Anblick

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