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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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links und rechts, knapp über ihrem Kopf. »Sie müssen wachgerüttelt werden«, wiederholte er, diesmal mit fester Stimme, und plötzlich berührten seine Schenkel die ihren.
    »Dringend.«
    Sofie stand wie gelähmt. Sie spürte die sehnigen Muskeln seiner Beine, verlor sich in den Tiefen seiner Augen. Ihr Herz schlug wild. Sie fürchtete, er würde sie jeden Moment küssen. Sie musste ihn in seine Schranken verweisen.
    Verzweifelt suchte sie nach Worten. Ihr Kopf war wie leergefegt.
    »Ich werde Sie wachrütteln, Sofie«, murmelte er mit funkelnden Augen und kam noch näher, bis seine Brust ihren Busen berührte.
    Ihre Blicke verschmolzen, und etwas knisterte zwischen ihnen, das so stark und machtvoll war, dass Sofie jede Schicklichkeit vergaß und sämtliche Warnungen ihrer Mutter und alle guten Vorsätze in den Wind schlug. Ihr Herz schrie ein sehnsüchtiges Ja. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, er beugte den Kopf. Das Warten auf seinen Kuss war der wunderschönste und zugleich schmerzlichste Augenblick ihres Lebens.
    Flüssiges Feuer durchströmte ihre Adern, versengte sie, ließ ihre Leibesmitte schwellen in einem unbekannten, befremdlichen Sehnen. Ein leises Stöhnen entrang sich ihr, ehe sein Körper sie berührte. Sofie keuchte, als die Länge seiner harten Männlichkeit sich an ihren Leib presste.
    Sein Mund berührte ihre Lippen. Sofie entfuhr wieder ein Stöhnen. Seine Lippen strichen behutsam über die ihren.
    Sofie ballte die Fäuste, um sich nicht an seinen breiten Schultern festzukrallen. Ein Kribbeln durchrieselte sie bei der sanften, federleichten Berührung seiner Lippen, dem Druck seiner Lenden. Sie war erfüllt von einem brennenden Verlangen, einem süßen Sehnen, sich in seine Arme zu schmiegen, ihn zu streicheln, überall zu berühren, mit ihm auf den Boden zu sinken, ihr weiches, nacktes Fleisch an seine pulsierende Männlichkeit zu pressen. Sie wollte weinen vor Verlangen, stöhnen und jauchzen zugleich. Sie wollte schreien: ja! Nimm mich!
    jetzt! Und sie lechzte nach seinem Kuss, so wie er Hilary geküsst hatte. Mit offenem Mund, als trinke er vom Becher der Sinnlichkeit, ein Vorspiel zu dem, was danach kommen würde, wenn er sie mit seinem herrlichen, männlichen Körper nahm.
    Doch nichts dergleichen geschah. Nach der kurzen Berührung seiner Lippen erstarrte er.
    Sofies Augen waren geschlossen. Ihr Busen hob und senkte sich. Sie grub ihre Fingernägel in die Handflächen. Ihr Körper bebte vor Spannung.
    »Gütiger Himmel«, raunte er heiser.
    Sofie wagte es, die Augen zu öffnen und ihm ins Gesicht zu sehen. Sie erschrak über die animalische Lust, die sie darin las.
    »Gütiger Himmel!« wiederholte er und wich zurück.
    Sofie stand gegen die Wand gelehnt und rang nach Atem. Ihr Herz schlug wild und laut, dass sie glaubte, er müsse es hören. Er hatte sie geküsst. Ein flüchtiger Kuss, der nur wenige Sekunden gedauert hatte. Aber sie hatte es geduldet.
    Sie hatte es nicht nur geduldet, sie hatte sich vergessen, sich lüstern danach gesehnt, schockierende Fantasien auszuleben.
    Sofie schlug die Hände vor den Mund, Tränen brannten ihr in den Augen.
    »Verdammt«, stieß Edward hervor. Er hatte den Raum durchquert, stand mit dem Rücken zu ihr und fuhr sich hastig durch die Haare.
    Endlich wandte er sich um. Die Breite des Raums trennte sie voneinander. Er lächelte unsicher. »Ich hätte wahnsinnig gern ein Bild von Ihnen«, versuchte er zu scherzen.
    Sofie schluckte, konnte nicht antworten. Es entstand eine lange Pause, »Sofie? Fühlen Sie sich nicht wohl?« Er lächelte nicht mehr.
    Sie straffte die Schultern. Er durfte nicht sehen, wie aufgewühlt, wie außer sich sie war. Sie stand stocksteif, hoffte, er habe ihre feuchten Augen nicht gesehen, hoffte noch inständiger, er habe ihre verzehrende Sehnsucht, ihr Verlangen nicht bemerkt. »Natürlich fühle ich mich wohl«, brachte sie hervor.
    »Es tut mir leid«, murmelte er schuldbewusst und zögerte. »Sie sind sehr hübsch, Sofie, und ich ... ich habe mich vergessen. Können Sie mir verzeihen?«
    »Es gibt nichts zu verzeihen«, beeilte sie sich zu versichern, spürte, wie ihre Lippen bebten. Fand er sie wirklich hübsch? Aus welchem Grund hätte er sie sonst geküsst? Aber sie war nicht hübsch - und sie war verkrüppelt.
    »Nichts, Mr. Delanza«, setzte sie gepresst hinzu.
    »Sie sind zu gütig«, murmelte er und sah sie unverwandt an.
    Sofie senkte die Lider. Als sie seine Schritte hörte, spannte sich jeder Muskel in

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