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Jenseits des Bösen

Jenseits des Bösen

Titel: Jenseits des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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Natur die Mutter immer die Plazenta aß. Sie hatte ihre gegessen und einen solchen Schock davongetragen, daß sie ihr Kind beinahe zur Waisen gemacht hätte, noch bevor es überhaupt das Gesicht seiner Mutter gesehen hatte.
    »Wahnsinn«, sagte sie und grinste von einem Ohr zum anderen. »Oder nicht?«
    Grillo mußte zustimmen.
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    »Ein herrlicher Wahnsinn«, fuhr sie fort. »Ich habe mein ganzes Leben lang dazu gehört, und es geht heute noch so wild zu wie immer. Mir wird ziemlich warm, sollen wir ein
    Weilchen nach draußen gehen?«
    »Gerne.«
    Sie nahm Grillos Arm. »Sie hören gut zu«, sagte sie, als sie in den Garten hinaus gingen. »Das ist in dieser Gesellschaft ungewöhnlich.«
    »Wirklich?« sagte Grillo.
    »Was sind Sie, Schriftsteller?«
    »Ja«, sagte er und war erleichtert, daß er die Frau nicht belügen mußte. Er mochte sie. »Kein nennenswertes
    Geschäft.«
    »Keiner von uns hat ein nennenswertes Geschäft«, sagte sie.
    »Seien wir ehrlich. Wir finden kein Heilmittel gegen den Krebs. Wir sind Parasiten, Süßer; nur Parasiten.«
    Sie zog Grillo zu der Lokomotivenfassade, die im Garten stand. »Sehen Sie sich das an, ja? Häßlich, finden Sie nicht auch?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwie sind sie schon faszinierend.«
    »Mein erster Mann hat amerikanische abstrakte Expressioni-sten gesammelt. Pollock, Rothko, Chilly und so weiter. Ich habe mich von ihm scheiden lassen.«
    »Wegen der Bilder?«
    »Wegen seiner Sammelleidenschaft, seiner unablässigen Sammelleidenschaft. Das ist eine Krankheit, Swift. Gegen Ende sagte ich zu ihm - Ethan, ich will nicht nur eines deiner Besitztümer sein. Sie gehen, oder ich gehe. Er entschied sich für die Sachen, die ihm keine Widerworte gaben. So ein Mann war er. Kultiviert, aber dumm.«
    Grillo lächelte.
    »Sie lachen mich aus«, schalt sie.
    »Überhaupt nicht. Ich bin bezaubert.«
    Sie strahlte über das Kompliment. »Sie kennen hier nieman-533
    den, oder?« bemerkte sie plötzlich.
    Diese Feststellung brachte ihn aus der Fassung.
    »Sie sind ein Eindringling. Ich habe Sie beobachtet, als Sie reingekommen sind. Sie haben die Gastgeberin angesehen, ob sie Sie möglicherweise wiedererkennt. Und ich dachte mir -
    endlich! - jemand, der keinen kennt und alle kennenlernen will, und ich, die jeden kennt und sich wünscht, es wäre nicht so.
    Eine Ehe, die im Himmel geschlossen worden ist. Und wie heißen Sie wirklich?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt...«
    »Beleidigen Sie mich nicht«, sagte sie.
    »Mein Name ist Grillo.«
    »Grillo.«
    »Nathan Grillo. Aber bitte... nur Grillo. Ich bin Journalist.«
    »Oh, wie langweilig. Ich dachte mir, vielleicht sind Sie ein Engel, der herabgestiegen ist, um über uns zu richten. Sie wissen schon... wie Sodom und Gomorrha. Weiß Gott, wir hätten es verdient.«
    »Sie mögen die Leute hier nicht sehr«, bemerkte Grillo.
    »O mein Bester, ich bin lieber hier als in Idaho, aber nur wegen des Wetters. Die Konversation ist beschissen.« Sie preßte sich dicht an ihn. »Sehen Sie jetzt nicht hin, aber wir bekommen Gesellschaft.«
    »Wie heißt er?« flüsterte Grillo.
    »Paul Lamar. Er war Buddys Partner.«
    »Komiker?«
    »Das behauptet sein Agent. Haben Sie einen seiner Filme gesehen?«
    »Nein.«
    »In Mein Kampf gibt'smehr zu lachen.«
    Grillo bemühte sich immer noch, seine Fassungslosigkeit zu verbergen, als Lamar sich an Eve wandte.
    »Du siehst bezaubernd aus«, sagte er. »Wie immer.« Er wandte sich an Grillo. »Und wer ist dein Freund?« fragte er.
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    Eve sah Grillo mit einem winzigen Lächeln im Gesicht an.
    »Mein sündiges Geheimnis«, sagte sie.
    Lamar richtete sein Lächeln wie einen Scheinwerfer auf Grillo. »Tut mir leid, ich habe Ihren Namen nicht verstanden.«
    »Geheimnisse sollten keinen Namen haben«, bemerkte Eve.
    »Das macht ihren Charme kaputt.«
    »Ich gebe mich geschlagen«, sagte Lamar. »Gestatte mir, meinen Fehler wieder auszumerzen und dich durchs Haus zu führen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich die Treppe schaffe, Süßer«, sagte Eve.
    »Aber dies war Buddys Palast. Er war außerordentlich stolz darauf.«
    »Nicht stolz genug, mich einmal einzuladen«, antwortete sie.
    »Es war seine Zuflucht«, sagte Lamar. »Darum hat er soviel Aufmerksamkeit darauf verwendet. Du solltest mitkommen und es dir seinetwegen ansehen. Ihr beide.«
    »Warum nicht?« sagte Grillo.
    Evelyn seufzte. »Diese Neugier«, sagte sie. »Also gut... geh voran.«
    Lamar gehorchte und führte sie ins Wohnzimmer zurück, wo

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