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Jenseits des Bösen

Jenseits des Bösen

Titel: Jenseits des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Barker
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nicht so schwer herauszukriegen sein.«
    »Aber bei wem? Abernethy?«
    »Ich könnte bei ihm anfangen«, sagte Grillo. »Er ist ein gottesfürchtiger Mann. Behauptet er jedenfalls. Ist es wichtig?«
    »In unserer Lage ist alles wichtig«, sagte sie.
    »Ich kümmere mich darum«, sagte er, »wenn die Telefonlei-tungen noch funktionieren. Du willst einfach...«
    »Alles über Trinity wissen. Alles.«
    »Fakten, das mag ich«, sagte er. »Fakten.«
    Er ging die Treppe hinunter. Während er das tat, hörte Tesla Jaffe murmeln: »Sieh weg, Tommy. Sieh einfach weg...«
    Er hatte die Augen zugemacht. Jetzt fing er an zu zittern.
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    »Können Sie sie sehen?« fragte sie ihn.
    »Es ist so dunkel.«
    »Können Sie sie sehen?«
    »Ich kann etwas sehen, das sich bewegt. Etwas Riesiges. So riesig. Warum bewegst du dich nicht, Junge? Verschwinde, bevor sie dich sehen. Beweg dich!«
    Er riß plötzlich die Augen auf.
    »Genug!« sagte er.
    »Haben Sie ihn verloren?« fragte Tesla.
    »Ich sagte doch: Genug!«
    »Er ist doch nicht tot?«
    »Nein, er... reitet die Wellen.«
    »Er surft auf der Essenz?« sagte sie.
    »Er gibt sich größte Mühe.«
    »Und die Iad?«
    »Sind hinter ihm. Die Flut hat gewechselt. Sie kommen.«
    »Beschreiben Sie, was Sie gesehen haben«, sagte sie.
    »Wie schon gesagt. Sie sind riesig.«
    »Das ist alles?«
    »Wie wandelnde Berge. Berge, die mit Heuschrecken
    bedeckt sind. Oder mit Flöhen. Groß und klein. Ich weiß nicht.
    Es ergibt keinen Sinn.«
    »Wir müssen das Schisma schließen, so schnell wir können.
    Berge kann ich ertragen. Aber lassen wir die Flöhe weg, hm?«
    Als sie nach unten kamen, war Hotchkiss an der
    Eingangstür. Grillo hatte schon mit ihm über Trinity - die Dreieinigkeit - gesprochen, und er hatte einen besseren Vorschlag, als Abernethy anzurufen.
    »Im Einkaufszentrum ist ein Buchladen«, sagte er. »Soll ich dort die Dreieinigkeiten nachschlagen?«
    »Kann nicht schaden«, sagte Tesla. »Wenn Trinity Kissoon Angst gemacht hat, dann vielleicht auch seinen Meistern. Wo ist Grillo?«
    »Draußen, er sieht sich nach einem Auto um. Er fährt Sie 707
    den Hügel rauf. Sie gehen beide dorthin?« Er sah mit
    ekelerfülltem Gesichtsausdruck zu Jaffe.
    »Dorthin gehen wir«, sagte Tesla. »Und dort bleiben wir.
    Also wissen Sie, wo Sie uns finden können.«
    »Bis zum Ende?« sagte Hotchkiss, ohne den Blick von Jaffe abzuwenden.
    »Bis zum Ende.«

    Grillo hatte ein Auto gefunden und kurzgeschlossen, das auf dem Parkplatz des Motels stehengeblieben war.
    »Wo hast du das gelernt?« sagte sie zu ihm, während sie den Hügel emporfuhren. Der Jaff saß mit geschlossenen Augen zusammengesunken auf dem Rücksitz.
    »Damals, während meiner Zeit als seriöser Journalist, habe ich einen Artikel geschrieben...«
    »Über Autodiebe?«
    »Ganz recht. Ich habe ein paar Tricks der Branche gelernt und nie wieder vergessen. Ich bin eine Fundgrube nutzloser Informationen. Grillo hat immer wieder etwas Neues auf Lager.«
    »Aber nichts über Trinity?«
    »Du kommst immer wieder darauf zurück.«
    »Verzweiflung«, sagte sie. »Wir haben sonst keine Anhalts-punkte.«
    »Vielleicht hat es etwas damit zu tun, was D'Amour über den Erlöser gesagt hat.«
    »In letzter Minute ein Eingreifen von jemand ganz oben?«
    sagte Tesla. »Ich werde nicht den Atem anhalten und warten.«
    »Scheiße.«
    »Problem?«
    »Da oben.«
    Auf der Kreuzung, der sie sich näherten, hatte sich ein Riß aufgetan. Er ging über Straße und Gehweg. Es führte kein Weg daran vorbei den Hügel hinauf.
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    »Wir müssen einen anderen Weg versuchen«, sagte Grillo.
    Er legte den Rückwärtsgang ein, wendete und nahm nach drei Blocks eine Seitenstraße. Überall waren Anzeichen der zunehmenden Instabilität des Grove zu sehen. Laternenpfähle und Bäume waren umgestürzt, Gehwege aufgebrochen, Wasser floß aus gebrochenen Rohren.
    »Alles wird hochgehen«, sagte Tesla.
    »Wenn das nicht die Wahrheit ist.«
    Die nächste Straße, die er versuchte, führte ohne Hindernisse bis zum Hügel hinauf. Auf dem Weg dorthin sah Tesla ein zweites Auto, das vom Freeway-Zubringer kam. Es war kein Polizeiauto, es sei denn, die Polizei wäre auf neongelb bemalte Volkswagen umgestiegen.
    »Närrisch«, sagte sie.
    »Was?«
    »Jemand kommt in die Stadt zurück.«
    »Wahrscheinlich eine Plünderungsaktion«, sagte Grillo.
    »Leute, die mitnehmen, was sie können, solange sie es können.«
    »Ja.«
    Die Farbe des Autos, die so geschmacklos

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