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Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Jenseits des Karussells: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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sehr mochte. Ein höfliches Lächeln umspielte dessen Lippen. Sollte er Angst wegen seiner Gefangennahme haben, so zeigte er sie nicht. Seine Kleidung saß tadellos unzerknittert. Seine Augen versprühten sogar eine gewisse emotionale Wärme. Immer sah er harmlos und jung aus. Doch das war nichts als Blendwerk, denn er war weder das eine, noch das andere.
    „Ich werde also hier sterben?“, fragte Asko schlicht.
    Der Vampir zuckte die Achseln.
    „Ich weiß nicht, was die Macht vorhat. Ich weiß nur, dass ich gestört habe, als ich Sie suchen kam.“
    „Sie haben mich gesucht?“
    „Sophie und Ihre Gemahlin haben mich gebeten, etwas über Ihren Verbleib herauszufinden. Ich wollte ihnen gefällig sein.“
    „Sie haben Charly getroffen?“ Etwas in Asko verkrampfte sich.
    „Ja. Die Arme ist sehr besorgt um Sie.“
    „Ich verschwinde, und sie sucht Sie noch am gleichen Tag auf? Es ist doch wohl der gleiche Tag?“
    „Nacht. Es ist die Nacht darauf, und Sie sind ein Tor. Sie waren immer ein Tor, und Ihre Invalidität hat Ihnen keine neuen Einsichten beschert.“
    Asko antworte nicht.
    „Was wird sie tun, wenn keiner von uns beiden zurückkehrt?“, fragte er schließlich, nachdem er sich alle anderen Kommentare verkniffen hatte. Er wollte dem Monster neben sich keine weiteren Einblicke in seine Eifersucht bieten.
    „Ich hoffe, sie ist vernünftig genug, keine weiteren Schritte zu unternehmen. Aber vermutlich ist diese Hoffnung vergebens. Sie liebt Sie allzu sehr, auch wenn ich beileibe nicht einsehen kann warum. Ihr Charme kann es nicht sein, und offenbar ist es auch nicht Ihre Liebeskunst.“
    Asko fauchte.
    „Sie hat Ihnen gesagt …“
    „Sie hat mir nichts gesagt, Sie aufgeblasener Idiot! Ich bin als Mann – ja als Mann – erfahren genug, um zu sehen, was los ist. Sie haben sie nie verdient. Sie ist zu mir gekommen, weil sie wusste, dass sie Ihnen nicht allein gegen Fey-Gegner beistehen konnte. Das immerhin war ihr klar. Sie würde Sie selbst hier herausholen, wenn sie könnte. Sie hat mir ihr eigenes Blut angeboten, damit ich Sie schneller retten kann. Sehr süßes Blut. Wenn ich als Bestechungsgabe ihre Ehre verlangt hätte, hätte sie auch diese drangegeben, nur um Ihnen zu helfen. Für Sie hätte sie das getan. Nicht für mich. Vielleicht hätte ich die Möglichkeit nutzen sollen. Wir werden nun wohl beide nichts mehr von ihr haben.“
    Die alte Erinnerung daran, wie Charlotte nur halb bekleidet in den Armen des dunklen Mannes gelegen hatte, kam wieder in Asko hoch. Es hatte ihn damals vor Wut fast versteinert, und heute war es nicht anders.
    „Sie verdammter, kaltblütiger, betrügerischer, frauenschändender Männerverschnitt! Sie lassen gefälligst meine Gattin in Ruhe, oder ich verspreche Ihnen, dass ich aus Ihren Reißzähnen eine Krawattennadel mache. Wagen Sie es nicht, meine Charlotte auch nur anzurühren! Bleiben Sie fort von ihr! Sie ist meine Frau, hören Sie? Sie ist eine ehrliche und anständige Frau, und ich lasse nicht zu, dass Sie ihr wehtun oder sie für Ihre Spielchen benutzen. Haben Sie das verstanden?“
    Der Vampir lachte.
    „Ich habe Sie schon verstanden. Ich freue mich zudem außerordentlich, dass Sie sich aufgesetzt haben, Ihr Gesicht etwas Farbe bekommen hat und Sie vor Wut zischen. All dieses matte Dahingesieche und Auf-den-Tod-warten passt so gar nicht zu Ihnen. Sie müssen das hier bekämpfen. Wenn Sie an diesem Ort Ihren Lebenswillen verlieren, dann werden Sie über kurz oder lang zu nichts als einem kleinen, dunklen Wölkchen. Auch wenn Sie selbst die Wolken wohl als weiß wahrnehmen. Wir sind noch nicht tot, mein Guter!“
    Asko starrte den anderen sprachlos an. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch mit Nachdruck wieder.
    „Wir werden außerdem nie wieder Charlys Tugend diskutieren“, fügte Arpad nach einiger Zeit hinzu. „Sie werden diese Tugend dankbar als die unabänderliche Tatsache akzeptieren, die sie ist, und ich werde diese Tugend voller Bedauern als die unabänderliche Tatsache akzeptieren, die sie ist. Anstatt uns in Streitereien zu zerfleischen, sollten wir lieber zusammenhalten. Wir müssen unsere Gedanken und unsere ganze Stärke gegen die Leere dieser Realität einsetzen. Sonst wird das Nichts uns fressen. Das kann es nämlich, müssen Sie wissen.“
    Asko atmete tief ein. Durch den Schleier seines Zornes konnte er doch den Argumenten des anderen Mannes nicht eine gewisse Logik absprechen.
    „Wie kann es das?“
    „Es

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