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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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den ganzen weiten Weg zum Aborigine-Lager gehalten hatte und dass sie allein in die Stadt zurückgekommen war. Unzählige Male hätte sie den Teddy verlieren können.
    »Sie wissen doch, dass Marlee Gula nie aus den Augen lässt, es sei denn, sie vertraut ihn einem von uns an. Er konnte also gar nicht sicherer aufgehoben sein als bei ihr.«
    »Diesen Teddy werde ich nie mehr mit denselben Augen sehen«, sagte Cornelius.
    Jonathan bugsierte den Opal in den Teddy zurück und stopfte die Füllung wieder hinein. »Könnten Sie uns Ihren Nähkasten bringen, Carol-Ann?«, rief er.
    Carol-Ann wusste, das war das Zeichen, dass sie die Mädchen wieder hinaus in den Garten lassen konnte. »Ja, gut«, rief sie, schickte Marlee und Michaela nach draußen und holte ihren Nähkasten.
    »Das muss unter uns bleiben«, sagte Jonathan. »Vielleicht hängt unser Leben davon ab«, fügte er feierlich hinzu.
    Sie stimmten alle zu.
    »Wird es dem Opal schaden, wenn ich den Teddy für Marlee wasche?«, fragte Carol-Ann.
    »Aber nein«, antwortete Jonathan. »Opale brauchen Feuchtigkeit.«
    Carol-Ann nähte den Teddy, dann wusch sie ihn behutsam. Alle zehn Minuten begutachtete Marlee ihren Gula, um zu sehen, ob er schon getrocknet war. Sie konnte es kaum erwarten, ihn wieder in den Arm zu nehmen und zu drücken.
    »Ich hoffe, Herberts Freund kann Marlee rasch einen Pass beschaffen«, sagte Jonathan zu Erin. »Es wäre so viel besser für Marlee, wenn wir zusammen mit Ihnen reisen könnten.«
    »Und ich würde mich über die angenehme Gesellschaft freuen«, erwiderte Erin fröhlich. Sie würde ein paar weitere kostbare Stunden mit Jonathan und Marlee verbringen können.
    Kurze Zeit später kehrten Herbert und Silvia aus der Stadt zurück.
    »Mein Freund Patrick sagt, er tut sein Möglichstes, um Marlee einen Pass zu besorgen«, sagte Herbert. »Es wird nicht länger als drei Tage dauern.«
    »Das ist ja wunderbar«, erwiderte Jonathan erfreut.
    »Wir müssen nur noch mal in die Stadt und ein Foto von ihr machen lassen«, fügte Herbert hinzu. »Das können wir gleich morgen früh erledigen. Ach, ich habe übrigens meinen Nachbarn gefragt, ob er nicht den Oldsmobile kaufen möchte. Er sieht ihn sich später mal an, auf jeden Fall ist er interessiert, da er schon seit Längerem einen Wagen sucht.«
    »Danke, Herbert. Ich bin sicher, er hat viel Freude damit.« Jonathan musste den Wagen verkaufen, denn er brauchte das Geld für die Flugtickets.
    »Ich habe einen Brief für Sie, Jonathan«, sagte Silvia und zog den Brief aus ihrer Handtasche hervor. »Der Postmeister sagt, er sei heute mit der Frühpost aus Coober Pedy gekommen.«
    »Oh! Vielen Dank!« Jonathan hatte die Hoffnung auf einen Brief von Liza beinahe schon aufgegeben, jetzt fragte er sich besorgt, was sie wohl darüber denken mochte, dass er Marlees Vormund war.
    Erin sah Jonathan mit dem Brief in den Garten gehen. Die Mädchen schaukelten, also setzte er sich auf die Stufen des Spielhauses und öffnete den Brief. Sie hoffte inständig, dass Liza ihn unterstützte, damit er endlich den Seelenfrieden, den er so dringend brauchte, fand.
    Lieber Jonathan,
    es war so schön, von Dir und all Deinen Neuigkeiten zu hören. Entschuldige, dass ich nicht öfter geschrieben habe, aber ich habe nicht nur für Dads Firma die Bücher geführt, sondern auch Großtante Madge in i hrem Laden geholfen. Dad drängt sie, sich zur Ruhe zu setzen, doch davon will sie nichts hören. Tante Madge ist wunderbar, sie wird allerdings allmählich sehr vergesslich. Ich muss immer alles überprüfen, was sie tut, und dazu noch die Kunden bedienen. Ich komme kaum nach mit dem Verkauf von Mänteln, warmen Hüten und Handschuhen, da der Winter in diesem Jahr schon sehr früh eingesetzt hat. Es ist bitterkalt hier. Komplizierter wird alles noch dadurch, dass Tante Madge letztes Wochenende auf dem vereisten Bürgersteig ausgerutscht ist und sich das Knie ausgerenkt hat. Jetzt muss sie liegen, und ich muss mich ganz allein um den Laden kümmern. Einerseits ist sie nicht mehr ständig im Weg, andererseits hab ich noch mehr zu tun, weil ich natürlich auf dem Nachhauseweg bei ihr vorbeigehen und ihr berichten muss, wie das Geschäft gelaufen ist. Wenn ich dann endlich nach Hause komme, ist es spät, und ich bin erschöpft. Oft kümmere ich mich dann noch um Dads Buchhaltung und bestelle neue Ware für den Laden. Aber wenigstens füllt die viele Arbeit die einsamen Stunden ohne Dich.
    Nun zu Dir. Ich war ganz entsetzt, als

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