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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ich vom Tod Deines Partners in der Mine las und davon, dass Du vorübergehend der Vormund seiner kleinen Tochter bist. Ich hätte nie gedacht, dass Opale schürfen solch eine gefährliche Tätigkeit ist. Ich kann Dich nur dringend bitten: Sei vorsichtig, damit Du gesund zu mir nach Hause kommst. Ich weiß nicht, was ich ohne Dich täte, lieber Jonathan.
    Ich weiß, wie sehr Dich der Wunsch antreibt, bei allem Erfolg zu haben, also bin ich sicher, dass Du inzwischen die Familie dieser Kleinen gefunden und sie in deren Obhut gegeben hast, damit Du in der Mine weiterarbeiten kannst. Hoffentlich vergehen die nächsten Monate schnell und es nähert sich der Tag unserer Hochzeit, damit wir unser Leben als verheiratetes Paar beginnen können.
    Ich mache jetzt Schluss, denn ich kann kaum noch die Augen offen halten. Pass gut auf Dich auf, mein Liebster.
    In Liebe, Liza
    Schweren Herzens faltete Jonathan den Brief zusammen. Er hatte nicht mehr die Zeit, Liza zu antworten, sie vorzuwarnen, dass erbald nach Hause kommen und dass Marlee bei ihm sein würde. Ihm fiel ein, dass er ein Telegramm schicken könnte, er war jedoch nicht sicher, ob das die beste Möglichkeit war, solch Leben verändernde Neuigkeiten mitzuteilen.
    »Alles in Ordnung, Jonathan?«, fragte Erin.
    Er sah auf und sah sie vor sich stehen. »Ja«, erwiderte er. »Liza ist sehr beschäftigt gewesen, sie musste ihrer Großtante in deren Laden helfen.«
    Zu beschäftigt zum Schreiben, dachte Erin. »Oh, aber sie ist doch sicher damit einverstanden, dass Sie Marlees Vormund sind, oder?«
    »Das weiß ich wirklich nicht«, gab Jonathan zu.
    Erin war verwirrt. »Hat sie sich dazu denn nicht geäußert?«
    Statt ihr alles zu erklären, gab Jonathan ihr den Brief.
    »Sind Sie sicher, dass ich ihn lesen soll?«
    »Ja«, sagte er. »Vielleicht lesen Sie ja etwas zwischen den Zeilen, etwas, das ich übersehen habe.«
    Erin setzte sich auf die Stufe neben ihn und las den Brief. Sie gewann den Eindruck einer Frau, die praktisch veranlagt und nicht allzu gefühlsselig war. Aber sie schien Jonathan sehr zu lieben und sich auf ihre gemeinsame Zukunft mit ihm zu freuen. Es war ganz offensichtlich, dass sie nicht einmal in Erwägung zog, diese Zukunft könne auch Marlee einschließen. Erin fand das enttäuschend.
    »Haben Sie Liza geschrieben, dass Sie Marlee zu ihrer Aborigine-Familie bringen?«
    »Nein, dazu hatte ich keine Zeit«, gestand Jonathan. »Ich bin ja ohne große Vorplanung zum Ayers Rock aufgebrochen.«
    »Und trotzdem glaubt Liza, dass Sie Marlee zu ihrer Familie gebracht haben«, sagte Erin leise.
    »Ja. Sie nimmt wohl an, dass ich das getan habe. Das bedeutet, meine Ankunft in England mit Marlee wird ein ziemlicher Schock für sie.«
    Erin wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Einen Moment lang schwiegen beide.
    »Es ist offensichtlich, dass Liza Sie sehr liebt, Jonathan«, sagte Erin schließlich. »Und deshalb müssen Sie auf diese Liebe vertrauen. Ich bin sicher, es wird sich alles klären.« Sie gab ihm den Brief zurück.
    »Danke, Erin.« Jonathan griff nach ihrer Hand und drückte sie. »Das musste ich hören. Das habe ich gebraucht.«

37
    Bradley Forsyth erkannte seine Schwester mühelos in der Menge, die aus den Türen des Passagierterminals am Flughafen Heathrow strömte. Sie war die einzige Frau, die eine dunkle Sonnenbrille trug, obwohl es eisig kalt war und nieselte.
    Erin versuchte, ihre Anspannung zu verbergen, aber sie hätte es besser wissen müssen. Vor ihrem Bruder würde sie nie etwas geheim halten können.
    »Du siehst erschöpft aus, Erin«, sagte er besorgt, als er sie auf die Wange küsste. »Falls du damit rechnest, dass sich jetzt Journalisten und Fotografen auf dich stürzen, liegst du falsch. In der schnelllebigen Welt des Zeitungsklatsches bist du Schnee von gestern, Schwesterchen.«
    Im ersten Moment verwirrte seine Aussage Erin, dann zuckte sie mit den Schultern und nahm die Sonnenbrille ab. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber Schnee von gestern zu sein freut mich heute«, sagte sie und kletterte auf den Beifahrersitz des 1954er Commer Van, mit dem er sonst Kunstwerke auslieferte. Ihre Koffer stellte er nach hinten in den Wagen. In einem hatte Erin die Mehldose mit den Opalen, die sie und ihr Onkel in Coober Pedy gekauft hatten, verstaut. Cornelius hatte seine Nichte gebeten, die Steine schon mit nach England zu nehmen und sie in einem Banksafe aufzubewahren, bis auch er zurückkommen würde.
    Gerade

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