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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Die erste Sonne schickte sich gerade mal an, am Horizont aufzugehen. Aber wer auch immer da draußen stand, sah das wohl ganz anders, denn er wollte einfach nicht aufhören.
    Nur langsam drangen klare Gedanken in mein benebeltes Hirn. Wenn es einer der Lykaner wäre, würde er nicht klopfen, sondern einfach in mein Zimmer reinplatzen – wie bereits erwähnt, kein Respekt vor Privatsphäre – was unterm Strich hieß, dass es ein Mitglied des Hausstandes sein musste, und ich mich zur Tür begeben sollte, auch wenn ich so überhaupt keinen Bock hatte, mein warmes Nest zu verlassen. Das wäre zumindest höflich gewesen.
    Wieder klopfte es, nicht ungeduldig, aber doch sehr nachdrücklich.
    Auf meinem Rücken regte sich Julica. „Willst du dich nicht mal darum kümmern?“, nuschelte sie mir zu.
    „Nein“, nuschelte ich zurück. „Kovu soll gehen.“ Dann könnte ich noch ein wenig weiterpennen.
    „Kovu schläft noch“, murmelte Kovu verschlafen.
    Oh man, die wollten mich doch alle ärgern.
    Als es ein weiteres Mal klopfte, gab ich mich seufzend geschlagen, und wollte aufstehen, aber das war gar nicht so einfach, wie man glauben sollte. Ich musste Julica sehr nachdrücklich darauf hinweisen, dass ich an die Tür musste, um das Klopfen zu unterbinden, und das konnte ich auch nur, wenn sie sich von meinem Rücken bequemte. Das sah sie zwar nicht so, aber sie rutschte dennoch runter, und benutzte nun Kovus Brust als Kopfkissen.
    Noch halb schlafend richtete ich mich auf, strich mir das Haar aus dem Gesicht, und schlürfte an die Tür. Die anderen beiden pennten einfach weiter. Jupp, sie lagen in meinem Bett. Keine Ahnung wie sie dahin gekommen waren, gestern als ich unter die Decke geschlüpft war, war ich jedenfalls noch alleine gewesen. Doch diese Tatsache beschäftigte mich nicht wirklich. Auch gestern war ich mit Kovu im Bett aufgewacht, obwohl ich mich alleine hingelegt hatte. Mir war es gleich.
    Bevor es das nächste Mal klopfen konnte, hatte ich die Tür bereits geöffnet, und ein frisch gebügelter Lewis stand vor mir. „Was gibt´s?“
    „Verzeihen Sie die frühe Störung, aber an der Tür ist ein Herr der Sie zu sprechen wünscht.“
    Besuch? Für mich? „Was für ein Herr?“ Mein Gähnen zu unterdrücken, wollte mir nicht so recht gelingen, aber ich schaffte es wenigstens, mir eine Hand vor den Mund zu halten. Ich wollte ja schließlich nicht, dass der Mann, äh Satyr, von meinem morgendlichen Atem in die Flucht geschlagen wurde. Obwohl, eigentlich wollte ich das doch. Dann könnte ich wenigstens noch einmal unter die Decken kriechen. Irgendwo zwischen den beiden Wölfen in meinem Bett, würde sich schon noch ein Plätzchen finden lassen, und wenn nicht, dann würde ich mich einfach drüber packen, so wie sie es immer mit mir taten. Das war doch mal ein guter Plan.
    „Ein Vampir. Er sagte, ich solle Ihnen ausrichten, dass Djenan ihn schickt. Er hat sich mir mit dem Namen Recep vorgestellt.“
    Augenblicklich war ich hellwach. „Er ist hier?“ Blöde Frage, ich war wohl doch noch nicht so ganz wach.
    „Er wartet draußen vor der Tür. Soll ich ihn hineinbitten, damit Sie sich vorher noch ein wenig frisch machen können?“
    „Ja. Ja bitte, das wäre gut, ich komme denn gleich.“ Ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu, nur um sie gleich wieder aufzureißen. Das war wirklich unhöflich. „Danke dass Sie mir Bescheid gesagt haben.“
    „Nichts zu danken, ich tue nur meinen Arbeit.“ Er wandte sich ab, und ich schloss die Tür erneut, nur um zu meinem Kleiderschrank zu sprinten, und lautstark nach Klamotten zu suchen.
    „Hör auf so ein Lärm zu machen“, beschwerte sich Julica.
    Ich schnappte mir einen weißen Lendenschurz mit passendem Schal für den Oberkörper. Das war einer der Wenigen, der Haken im Nacken hatte. Viel einfacher zu schließen, obwohl ich im Knotenbinden in der Zwischenzeit auch ein wenig Übung hatte. „Hast du gar nicht mitbekommen, was hier gerade passiert ist, oder funktionieren deine Ohren um diese Zeit einfach noch nicht richtig?“
    „Doch, da ist jemand für dich an der Tür, aber das ist noch lange kein Grund, mich zu wecken.“
    Das war doch wirklich nicht zu fassen. Ohne den Schrank zu schließen, eilte ich ins Bad. „Der will nicht etwas von mir, sondern wir von ihm. Da ist Recep an der Tür, der Wächter der uns die Akten über Lykaner bringen wollte.“ Ich sah noch ihren verdutzen Gesichtsausdruck, dann schloss ich die Tür. So schnell ich konnte schälte ich

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