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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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hier ist nur ein Märchen für Kinder, abgerundet und schöngeschrieben, aber in den Eckpunkten stimmt sie mit meiner Geschichte überein.“ Es musste einfach so sein, das würde so viel erklären.
    „Ich will dir ja nicht die Freude verderben …“
    „Dann lass es!“
    „… aber es gibt da ein ziemlich großes Loch in deiner Theorie. Nehmen wir an es ist wirklich einer Hexe gelungen in eine andere Welt zu reisen, und sie kam wieder zurück, dann ist da immer noch das Problem mit ihrer Erinnerung. Hätte sie ihr Gedächtnis verloren, so wie du, wie hätte sie dann diese Geschichte schreiben können?“
    Bam. Dieser Kerl verstand es wirklich gut, einem jede Hoffnung mit einem Schlag zu entreißen, aber leider hatte er damit Recht. Ich legte das Buch auf einen Beistelltisch, lehnte mich dabei über Pal, der mir im Weg saß, und nagte nachdenklich auf meiner Lippe herum. Es stimmte so viel überein, es musste einfach wahr sein. Ich übersah einfach eine Kleinigkeit, etwas das alles erklären würde. Nur was?
    „Vielleicht ist mehr als einer rüber“, sagte Kovu dann.
    Ich unterbrach mein Grübeln. „Wie meinst du das?“
    „Na so wie ich es sage. Vielleicht gab es nicht nur eine Hexe, sondern einen ganzen Zirkel, und als die Außerwählte zurückgekehrt ist, und alle feststellten, dass sie vergessen hat, was auf der anderen Seite ist, schickten sie eine zweite hinüber. Nur das diese diesmal den Auftrag hatte, alles aufzuschreiben, was sie dort erlebte, und ihren Schwestern das Geschriebene übergab. So wäre es egal ob sie es vergessen hat oder nicht.“ Er schwieg einen Moment. „Vielleicht hat die Hexe aber auch einfach Tagebuch geführt. Sowas macht ihr Frauen doch ständig.“
     „Du hast eine blühende Phantasie“, sagte Veith herablassend.
    „Nein, er könnte Recht haben.“ Ich war plötzlich ganz aufgeregt. So musste es gewesen sein. Ob nun ein Zirkel oder eine einzelne Hexe, das war die Erklärung dafür, dass dieses Märchen gab. Und apropos Märchen, das würde auch erklären, warum es dort wo ich herkam so viele Geschichten über Wesen gab, die dort gar nicht existierten. Sie waren auf die Seite Jenseits des Spiegels gereist, und wieder zurückgekehrt. Wenn man von dieser Seite ausging. Von der anderen Seite aus wäre dies Jenseits des Spiegels, oder? Ganz schön kompliziert. „Ein Spiegel, eine Art Portal, durch das die magischen Wesen reisen können.“
    „In eine andere Welt?“, fragte Veith skeptisch.
    „Natürlich, warum denn nicht. Ich meine Hallo? Sieh dich doch einfach mal um. Überall ist Magie, die unmögliche Dinge möglich macht, warum also nicht ein Spiegel der in eine andere Welt führt, in eine ohne Magie?“
    Veith blieb kritisch. „Das heißt also du stammst also aus einer anderen Welt?“
    „Cool“, sagte Kovu wieder. Man, dieses Wort hatte es ihm echt angetan. Ich hätte es in seiner Gegenwart nie erwähnen dürfen.
    Aber Veiths Frage machte mich nachdenklich. „Scheint fast so, oder?“ Ich konnte es ja selber kaum glauben, aber das machte alles einen Sinn. „Ich  muss sofort mit Gaare sprechen.“ Ich schupste Kovu von mir herunter. „Wenn das ganze wirklich stimmt, finden ich vielleicht endlich einen Weg nach Hause.“ Ich war über meine Entdeckung so aufgeregt, dass ich gar nicht merkte, das Pal ungewöhnlich still war. Kein Scherz, kein sarkastischer Spruch, nichts. Nicht mal eine Berührung.
    Ich war schon fast an der Tür, als mich Veiths leise Frage kurz halten ließ. „Willst du denn noch nach Hause?“
    „Natürlich“, sagte ich ohne zu überlegen. Doch nach ein paar Schritten wusste ich nicht mehr ob das stimmte. Wollte ich wirklich wieder nach Hause, oder reichte es mir zu wissen, woher ich kam?
     
    °°°
     
    Ich schaffte es nicht mehr in die Bibliothek. Auf halbem Wege fingen Tyge und Julica mich ab. Sie wollte los, zum Treffen. Jetzt. Ich versuchte noch ihn zu überreden einen Moment zu warten, weil ich noch mit Gaare sprechen wollte, aber er meinte schlicht, dass ich ja nicht mitkommen bräuchte. Schöne Erpressung. Er wusste genau wie scharf ich darauf war, ihn und die anderen zu begleiten. So gingen wir zurück in den Salon, um Pal, Veith und Kovu abzuholen, verabschiedeten uns noch von Erion, und waren nur Minuten später unterwegs zum Großtreffen der Rudel am nächsten Tag. 
     
    °°°
     
    Mit einiger Skepsis sah ich zu, wie die Wölfe sich gegenseitig ihr Fell von den Resten ihres Abendessens säuberten. Also, um andere abzulecken,

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