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Jenseits von Raum und Zeit

Jenseits von Raum und Zeit

Titel: Jenseits von Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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jeder Tätowiersalon auf diesem Planeten mit heißen Papieren ab. Aber ich glaube, dieser hier schon. Und ich werde bekommen, was ich will, und wenn ich Sie umbringen muß.«
    Seine Kiefer mahlten. Dann drehte er sich um und schob sich zwischen den Vorhängen hindurch. Ich folgte ihm.
     
    Irv brauchte eine Stunde, um eine neue Identitätskarte, einig« Passierscheine und einen Spezialausweis für die Besuchergalerie des Repräsentantenhauses anzufertigen. Sobald er einmal bei der Arbeit saß, entpuppte er sich als wahrer Künstler, so perfektionistisch wie Cellini, der nicht einmal einen stecknadelkopfkleinen Makel an einer zwanzig Fuß hohen Bronzefigur duldete.
    »Die Passierscheine sind okay«, sagte er, als er mir die Papiere übergab. »Verdammt, das Zeug ist so gut wie echt. Der Spezialausweis – nun, ja … Aber mit dieser ID können Sie höchstens eine Bardame zum Narren halten. Die Jungens vom Sicherheitsdienst werden auf diese Nummer bald scharf sein …«
    »Ist schon in Ordnung. Es sieht alles sehr gut aus. Was bin ich Ihnen schuldig?«
    Er hob die Schultern.
    »Hundert«, sagte er.
    »Rechnen Sie fünfzig dazu furs Aufwecken und weitere fünfzig für den Schlag auf den Kopf. Ich schicke Ihnen das Geld, sobald ich etwas von zu Hause höre.«
    »Der Schlag auf den Kopf war umsonst«, sagte er. »Aber was halten Sie davon, wenn Sie den Browning hierlassen. Mit solchen Hieben werden Sie in Zukunft ohnehin nicht mehr viel ausrichten können.«
    Ich nickte.
    »Gehen wir.« Er stieg vor mir die Stufen hinab, ging durch die Küche und öffnete die Tür. Ich nahm das Magazin aus der Waffe, warf es in den Hof und reichte ihm dann den Browning.
    »Die Kerle, die Sie ausbildeten, hatten sicher was los – nach ihren Händen zu schließen. Marine?«
    Ich nickte. Er fuhr sich durch das graue Haar.
    »Zu meiner Zeit hatte ich viel mit den Leuten von der Marine zu tun.« Seine roten Augen blickten jetzt so scharf wie Seziermesser. »Ich nehme an, Sie haben sich viel auf Achterdecks herumgetrieben, Mister. Ist übrigens nicht nötig, daß Sie mich nochmals bearbeiten. Ich kenne keine Bullen.«
    »Geben Sie mir drei Stunden Zeit«, sagte ich. »Dann erzählen Sie, was Sie wollen. Bei Ihren blauen Flecken wird man Ihnen sicher glauben.«
    »Okay«, sagte er. Ich ging hinaus, und die Tür schloß sich vor dem noch immer grauen Gesicht.
     
4.
     
    Ich ging sehr rasch, und nach zehn Minuten erreichte ich den Monticello Boulevard. Ich zog kaum Aufmerksamkeit auf mich – nur die prüfenden Blicke zweier Polizisten, die in einem Streifenwagen saßen und wohl nie erfahren würden, wie nah eine Extragratifikation beziehungsweise eine Beförderung an ihnen vorbeilief. Ich winkte einem Taxi, und es hielt neben mir.
    »Haben Sie eine Lizenz für den Regierungsdistrikt?« fragte ich den Fahrer.
    »Sind Sie denn blind?« fragte er zurück und zeigte auf einen drei Zoll breiten goldenen Aufkleber über der Windschutzscheibe. Ich stieg ein, und wir fuhren auf die Lichter der Brücke zu.
    »Kennen Sie die Eisenhowerstraße?« fragte ich.
    »Da können Sie ja genausogut fragen, ob eine Maus ihren Speck kennt«, kam es bissig zurück.
    »Nummer 9-58«, sagte ich.
    »Ah, Senator I. Albert Pulster.« Ich sah, wie er mich im Rückspiegel musterte. »Kennen Sie Pulster?«
    »Er ist mein Schwager.«
    »Tatsächlich?« Er schien nur mäßig beeindruckt. »Pulster macht jetzt ziemlich viel Wirbel in der Stadt. Noch drei Jahre bis zur Wahl, und schon heute kann man keine Zeitung mehr aufschlagen, ohne daß einen die Visage dieses Kerls angrinst. Der wird seine Partei im Weißen Haus auf Anhieb verdreifachen.«
    Die Kontrollzelle warf grelles Licht auf das nasse Pflaster. Ein Inspektor in weißer Uniform beugte sich heraus. Der Messingstern an seinem Kragen blitzte. Das Taxi bremste, das Seitenfenster glitt herab, und die kühle Luft des Flusses strömte herein. Ich reichte dem Mann meine ID und die Passierscheine, die mich dazu berechtigten, dem Feuerkontrolltechniker McNair Bericht zu erstatten. Er sah die Papiere durch und schob die Identitätskarte in den Computer, der den Fingerabdruck mit dem in den Hauptakten eingetragenen verglich. Dann las der Inspektor den Namen ab, der sich auf dem vier Zoll breiten Bildschirm zeigte. Es mußte mein Name sein. Hoffentlich ließ Tarleton nicht bereits nach mir fahnden …
    Das tat er offensichtlich nicht. Der Inspektor streckte mir ein glattes Plastikrechteck entgegen.
    »Den rechten Daumen, bitte«,

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