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Jenseits von Timbuktu

Jenseits von Timbuktu

Titel: Jenseits von Timbuktu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gercke Stefanie
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über die elektrischen Drähte schleuderte. Funken sprühten auf und erloschen gleich wieder. Nils stieß eine geballte Faust triumphierend in die Luft.
    Â»So, auf geht’s, Jungs! Ich werde jetzt ein schönes großes Loch in den Zaun schneiden.«
    Seine Frau hielt den Atem an, während er den ersten Draht durchschnitt, obwohl dieser gar keine Verbindung zu den elektrischen Drähten hatte. Erwartungsgemäß passierte nichts, und danach ging es schnell, Draht für Draht wurde gekappt, bis ein Loch im Zaun klaffte, das für einen wendigen Erwachsenen groß genug war. Schließlich riss Nils den ausgeschnittenen Teil heraus und warf ihn zur Seite. Dann näherte er sich mit der Schere den elektrisch geladenen Drähten. Er zögerte nur kurz, dann drückte er entschlossen zu, und die Scherenbacken schnappten zusammen.
    Jill hatte die Augen fest zugekniffen und öffnete sie erst wieder, als der Schmerzensschrei ausblieb. Nils war bereits dabei, die scharfen Drahtenden auseinanderzuschieben und so zurückzubiegen, dass sie keine große Verletzungsgefahr mehr darstellten. Mit einer einladenden Geste wies er auf den entstandenen Durchgang.

    Â»Die Tür ist offen, wir können eintreten. Aber es ist Beeilung angesagt. Lia wird schnell merken, dass der Strom unterbrochen ist, und jemanden herschicken, um nachzusehen, was los ist. Wer immer das sein wird, er wird bewaffnet kommen und uns nicht gerade wohlgesinnt sein. Eine Konfrontation könnte in wildes Geballere ausarten. Dazu habe ich keine Lust. Also shesha!«
    Jill hatte bereits Handscheinwerfer und Pangas aus dem Heck geholt und verteilte sie. »Damit wir uns ohne Umwege geradewegs durchs Gestrüpp schlagen können. Und bevor wir losgehen, müssen wir den Ton unserer Handys wegschalten und sie auf Vibrationsalarm stellen.« Sie zog ihres hervor und prüfte routinemäßig den Empfang. Das Display zeigte nur einen Balken, der immer wieder verschwand. Sie runzelte die Stirn.
    Nils bemerkte es. »Was ist? Probleme?«
    Â»Ja, wir haben einen sehr schwachen Empfang, und ich habe Marina versprochen, dass wir immer erreichbar sind.«
    Â»Was sollte schon passieren? Außer Marina sind Jonas, Flavio und Thabili auf der Farm, nicht zu reden von den übrigen Angestellten. Und falls etwas mit Luca ist, könnte Marina ja Jackie anrufen. Oder Thandi. Unsere Diva ist eine ganz patente Frau. Luca ist bei ihr gut aufgehoben. Also mach dir darüber jetzt keine Sorgen.«
    Â»Okay, du hast recht«, sagte sie. Obwohl es ihr schwerfiel, ihre Sorge zu unterdrücken, schaltete sie auf Vibrationsalarm und steckte das Gerät wieder in die Hosentasche. Die anderen taten es ihr nach. Anschließend schlängelte sie sich als Erste durch die Öffnung im Zaun, Nils und Wilson folgten ihr eilig. Dirk blieb an einem vorstehenden Draht hängen, zerfetzte sich die Hose und zog sich einen tiefen, stark blutenden Riss am Schienbein zu. Er schimpfte wütend vor sich hin, während er den Handballen auf die Wunde drückte, um das Blut zu stillen, was ihm aber nicht gelang.
    Jill schickte Wilson zum Wagen, um Verbandszeug zu holen.
Sie zeigte nicht, wie ihr die Verzögerung zusetzte, sondern kniete neben Dirk nieder und fing das Blut, das sich mit der Regennässe vermischte und ihm in die Schuhe lief, mit einem Papiertaschentuch auf, bis Wilson mit dem Verbandskasten zurückgekehrt war. Nachdem sie die Haut um die Verletzung herum gereinigt und getrocknet hatte, bat sie Wilson ihr zu helfen. Er drückte die zackigen Wundränder zusammen, während sie ein großes Pflaster darüberklebte.
    Â»So, ich habe es unter Spannung aufgeklebt«, sagte Jill. »Wirkt fast wie eine Wundklammer.«
    Nils war offensichtlich so nervös, dass er kaum imstande war, ruhig zu bleiben. Zum wiederholten Mal inspizierte er sorgfältig den Bereich direkt am Zaun, stocherte mit einem Stock zwischen den nassen Halmen in der durchweichten roten Erde, fand aber nichts. Danach verwandte er die gleiche Gründlichkeit auf den Weg zur Hofmauer und den Platz unmittelbar davor. Die Augen fest auf den Boden geheftet, suchte er in immer kleiner werdenden konzentrischen Kreisen das Areal davor ab. Jeden Stein drehte er um, jedes Grasbüschel teilte er. Schließlich schüttelte er entmutigt den Kopf und folgte Wilson, der schon zum Hofbereich vorgedrungen war.
    Â»Ich hab nichts mehr finden können.« Er

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