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Jenseits von Uedem

Jenseits von Uedem

Titel: Jenseits von Uedem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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die Minute pünktlich, drückte ihm eine riesige Palme in den Arm und küßte ihn so, daß er weiche Knie bekam.

11
    »Weißt du übrigens, daß Frau Heuvelmann in deinem Altenheim arbeitet?« fragte sie ihn, als sie am nächsten Morgen beim Frühstück saßen.
    »In >meinem< Altenheim ist gut«, brummte er säuerlich.
    »Hee, so hab' ich das doch gar nicht gemeint!« sagte sie schnell und rutschte auf seinen Schoß.
    Sie teilten sich einen Schlafanzug.
    Toppe vergrub sein Gesicht an ihren Brüsten. Sie legte den Kopf weit in den Nacken.
    »Schade, daß es schon so spät ist«, murmelte Toppe und glitt mit der Hand zwischen ihre Schenkel.
    »Zu spät?« raunte sie.
    »Nein«, antwortete er bestimmt und hob sie auf den Küchentisch.

    »Komischer Zufall«, meinte er später, als sie zu ihren Autos gingen.
    »Was?«
    »Na, das mit der Heuvelmann. Und was macht die da im Heim?«
    »Sie ist Altenpflegerin. Vielleicht hat die am Samstag mit te Laak gesprochen. Die kannte ihn ja.«
    Heinrichs sah schlecht aus. Er begrüßte sie einsilbig und vertiefte sich sofort in Frau Holbes Akte von Larissa Heidingsfeld.
    Van Appeldorn hatte den gestrigen Tag bei Vecru verbracht. »Die Krug ist ziemlich sauer auf te Laak«, erzählte er.
    »Verständlich, der hat wirklich schlampig gearbeitet. Das ist aber auch das einzig Interessante in dem Laden. Die Leute haben bis jetzt alle ein lückenloses Alibi für die fragliche Zeit. Drei muß ich allerdings noch überprüfen. - Reicht mir mal einer einen Dienstreiseantrag rüber? Ich muß dafür nach Doetinchem.«
    »Apropos Alibi.« Heinrichs sah von seinen Zahlenkritzeleien auf. »Dieses Ehepaar, mit dem Braun in Emsdetten war, die heißen Dickmanns und haben eine Kneipe in der Großen Straße. Ab elf heute morgen kann man die dort erreichen.«
    »Ist gut«, nickte Toppe, aber Heinrichs hatte sich schon wieder über sein Papier gebeugt.
    Erst als Astrid erzählte, daß Frau Heuvelmann im Haus Ley arbeitete, hörte er wieder zu.
    »Ich habe mich gestern mit der Frau und einem der Arbeiter vom Gestüt kurz unterhalten. Beide Anschläge auf die Pferde sind zwischen Betriebsschluß und Heuvelmanns letztem Rundgang durch die Ställe passiert, also zwischen siebzehn und ungefähr zwanzig Uhr. Das Gestüt liegt übrigens ganz am Ende vom Kerkpad. Kennt ihr die Straße?«
    Toppe schüttelte den Kopf.
    Als Astrid aufstand, um zur Wandkarte zu gehen, schoß ihr ein Schwall Nässe ins Höschen. Sie zuckte und schickte Toppe einen tiefen Blick. Er grinste verliebt zurück. Van Appeldorn verzog spöttelnd den Mund.
    »Der Kerkpad ist eine Sackgasse«, zeigte Astrid. »Man hat ihn zur Bahnlinie am Tannenbusch hin zugemacht. Da ist jetzt eine Schranke mit einem dicken Vorhängeschloß. Mit dem Auto kommt man also nur von der B 9 aus zum Hof.«
    »Na und?« meinte van Appeldorn. »Der Pferdeschlächter kann doch auch zu Fuß gekommen sein oder mit der Fiets.«
    »Da hätte man ihn aber meilenweit sehen können«, beharrte Astrid. Sie war mittlerweile an van Appeldorns Kriteleien gewöhnt. »Im Kerkpad gibt's nur noch vier andere Häuser. Mit einem der Nachbarn habe ich gestern schon gesprochen, die anderen sind heute dran. Ich glaube, die haben da alle große Augen und Riesenohren. Die kriegen bestimmt mit, was nebenan läuft.«
    »Das kapier ich nicht«, meinte Heinrichs, über seinen Akten grübelnd.
    »Wieso?« fragte Astrid verwirrt.
    »Ich kapiere nicht, wieso Larissa Heidingsfeld nur 140.000 mitgebracht haben soll. Ihr Haus hat sie nämlich für 350.000 verkauft. Diese Detektei hat den Kaufvertrag mit rübergefaxt. Und auf ihrem Neußer Konto sind auch 350.000 eingegangen Auf das Sonderkonto in Uedem sind aber tatsächlich nur 140.000 angewiesen worden. Irgendwie sind da also innerhalb von knapp drei Wochen 210.000 Mark verschwunden.«
    Er tippte mit dem Zeigefinger auf seinen Zettel. »Und noch was ist seltsam: die Abrechnung. Wenn man mal die Beerdigungskosten draufrechnet, dann hätte die Frau den Heimplatz nur noch vier Monate bezahlen können.«
    »Und was wär' dann passiert?« fragte Astrid.
    »Das frage ich mich auch. Aber ich kriege das heute noch raus.« »Wie auch immer.« Van Appeldorn griff nach seiner Jacke »Ich mache mich jetzt auf den Weg.«
    »Deine Berichte von gestern!« rief Heinrichs.
    »Heute abend«, meinte van Appeldorn, schon halb auf dem Flur. »Dann ist es ein Abwasch.«
    Heinrichs rieb sich die Stirn.
    »Du siehst wirklich nicht gut aus«, sagte Toppe vorsichtig.
    »Ach,

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