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Jenseits von Uedem

Jenseits von Uedem

Titel: Jenseits von Uedem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Gerhard te Laak, einen Privatdetektiv«, begann Toppe.
    Sie zündete die Selbstgedrehte mit einem pinkfarbenen Plastikfeuerzeug an, wischte ein paar glühende Tabakkrümel von ihrem Rock, blies den Rauch aus und meinte: »Weiß ich.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Er war mal hier.«
    »Wie oft?«
    »Null Ahnung. Ich hab' den nur einmal gesehen. An Silvester.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Ja doch! Ich bin doch nicht bekloppt!«
    »An Silvester also. Um wieviel Uhr?«
    »Weiß ich nicht mehr.«
    »Überlegen Sie doch noch mal!«
    »Wenn ich's doch sage: keine Ahnung!«
    »Wir danken Ihnen für dieses Gespräch«, sagte van Appeldorn.
    Verena stutzte irritiert. »Wollt ihr mich verarschen?«
    »Keineswegs, Frau Coenders.« Toppe stand auf. »Das war's schon.«
    Sie drückte widerwillig ihre halbe Zigarette aus, zuckte die Achseln und ging.
    »Unser Ruf ist unser Kapital«, äffte van Appeldorn.
    »Und dann solche Typen! Komm, laß uns gehen.« Aber sie kamen nicht einmal bis zur Tür.

13
    Susanne Holbe kam herein und stellte ihnen den Vorsitzenden des Stiftungsbeirates vor. Er wolle sich kurz mit ihnen unterhalten, meinte sie und ging wieder.
    Herr Daamen, Studienrat i. R. war ein gepflegter Herr im grauen Anzug mit einer leisen, sorgfältigen Sprache.
    Die Geschäftsführerin habe ihm berichtet, daß Polizei im Hause sei, und da habe er sich sofort freigemacht. Er sei doch sehr irritiert. Frau Holbe habe von Anfang an die Geschäftsleitung des Hauses innegehabt und ihre Aufgabe stets hervorragend gemeistert.
    »Frau Herrweg hat damals den Wunsch geäußert, ihre Nichte einzustellen. Die beiden haben eine ganz besondere Beziehung zueinander. Frau Herrweg hat viele Jahre lang quasi Mutterstelle bei Frau Holbe vertreten.«
    Der Beirat sei ohne Zögern auf diesen Wunsch eingegangen und habe es auch nie bereut.
    Bei der »Unregelmäßigkeit«, mit der sie es jetzt zu tun hätten, träfe sie nun wirklich keine Schuld. Frau Heidingsfeld habe, wie übrigens viele »Gäste«, ein Testament zugunsten der Stiftung gemacht und es ihnen schlicht verschwiegen, daß es noch einen Erbberechtigten gab.
    »Wir hätten dem Neffen, aufgrund des Testamentes, eigentlich nur einen Pflichtteil auszahlen müssen, aber Frau Holbe hat sich dafür eingesetzt, daß er den Betrag in voller Höhe erhält. Selbstverständlich waren wir einverstanden.« »Tja«, meinte Toppe, »das interessiert uns eigentlich gar nicht so sehr. Wir ermitteln in einem Mordfall, und eine der Spuren führt nun mal in dieses Heim.«
    »Das habe ich schon verstanden. Dennoch, es tut mir leid, das sagen zu müssen, ist Ihre Anwesenheit im Haus sehr unangenehm. Sie verursacht Unruhe. Unsere Gäste sollen sich bei uns geborgen fühlen - das ist unser oberstes Ziel. Und auch in der Öffentlichkeit macht das alles keinen guten Eindruck. Uedem ist ein kleiner Ort, und unser Ruf ist unser Kapital.«
    Im Moment seien sie alle sowieso sehr betroffen. Sie hätten es ja sicher in der Zeitung gelesen: ihr lieber Herr Pfarrer - auch Stiftungsmitglied - sei am vergangenen Sonntag während der Messe einem Herzanfall erlegen.
    »Während der Messe?« sagte van Appeldorn. »Wie unangenehm.«
    Daamen lächelte sanft. »Für ihn selbst wohl nicht. Es war immer sein größter Wunsch, in der Kirche während des Dienstes zu sterben.«
    Auf Toppes Stutzen hin erklärte er, der Pfarrer sei ein gläubiger Katholik gewesen und keiner von diesen modernen Möchtegern-Seelsorgern.
    »Aber, meine Herren, ich will Sie nicht länger aufhalten.«
    »Hat Herr te Laak sich bei Ihnen gemeldet?« fragte van Appeldorn.
    »Selbstverständlich nicht. Das hätte ich Ihnen doch schon längst gesagt.«
    »Vielleicht hat er mit jemand anderem vom Stiftungsbeirat gesprochen.«
    »Nein, sicher nicht. Das hätte man mir oder zumindest Frau Holbe mitgeteilt.« »Was wollte der eigentlich von uns?« fragte van Appeldorn, als sie auf dem Privatweg zurück zur Landstraße fuhren.
    »Um Schönwetter bitten«, brummte Toppe. »Paß auf!!«
    Um ein Haar wären sie mit einem schwarzen Golf zusammengestoßen.
    Es war Astrid.
    »Muß Liebe schön sein«, knurrte van Appeldorn. »Die hält's nicht mal ein paar Stunden ohne dich aus.«
    Toppe ignorierte das und stieg aus. »Was machst du denn hier? Ist was passiert?«
    Auch Astrid kam aus ihrem Wagen. »Nein, nein, alles okay.«
    Sie warf van Appeldorn einen frechen Blick zu und küßte Toppe auf den Mund.
    »Ich muß den Hausmeister hier interviewen. Der ist nämlich ein

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