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Jenseits

Jenseits

Titel: Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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also im Schatten sitzen. Und Seth ist schon fast ganz vorne in der Schlange. Sagt mir einfach, was ihr wollt, dann bestellen wir für euch mit, und wir können alle drüben am Strand sitzen. Es ist sooooo viel schöner dort, ihr werdet’s kaum glauben.«
    »Nein«, erwiderte Kayla knapp. »Schon okay, Farah. Danke trotzdem.«
    »Ja«, stimmte Alex mit ein. »Danke, aber wir kommen schon zurecht.«
    Ich schaute von Alex zu Kayla und dann wieder zurück. Etwas Seltsames ging hier vor. Eigentlich war das Einzige, das ich im Moment wollte, diese blöde Eisplombe, oder wie auch immer das Ding hieß. Ich wollte sie verspeisen und dann nach Hause fahren, wo ich auf Mr. Smiths Anruf warten würde, um herauszufinden, was er von mir wollte. Ich war zwar nicht gerade scharf darauf, dass man mich einer weiteren Straftat beschuldigte, die ich nicht begangen hatte. Aber da ich wohl nicht drumrumkommen würde, wollte ich so viel wie möglich von der Wartezeit in vollklimatisierter Luft verbringen, oder zumindest im Schatten. Und auch wenn Alex und Kayla im Moment nicht ganz so gravierende Probleme hatten wie ich, fand ich es doch etwas seltsam, dass sie lieber noch eine weitere Stunde hier schwitzend in der Schlange standen, als Farahs Einladung anzunehmen.
    »Aber wir haben so einen tollen Tisch«, meinte Farah schmollend und schürzte ihre mit kirschrotem Lipgloss bemalten Lippen. Sie deutete auf ein paar glänzend blaue Picknicktische drüben am Strand, die alle im Schatten von großen gelben Sonnenschirmen standen. Es waren nur noch wenige Plätze frei, und die waren anscheinend für uns reserviert. »Hier merkt man das gar nicht, aber am Strand weht eine tolle Brise, und wenn ihr mir sagt, was ihr wollt, wird Seth es für euch mitnehmen, das schwöre ich. Was ist denn schon dabei?«
    Ich schaute nochmal Kayla und meinen Cousin an. Farah hatte recht. Was war denn schon dabei?
    Angst . Ich sah es in Kaylas auffällig geschminkten Augen. Aus irgendeinem Grund hatte sie Angst vor Farah. Oder vor jemandem, der mit dort drüben am Tisch saß.
    Und Alex? Nun, in seinen dunklen Augen konnte ich nicht das Geringste lesen. Aber ich wusste, dass zwischen ihm und Seth irgendetwas Seltsames vor sich ging. Und ich wusste, dass mein Diamant sich zu einem stürmischen Grau verfärbt hatte, als ich an jenem Tag auf dem Friedhof mit Mom vor dem Rector-Mausoleum gestanden hatte, genauso wie er sich lila verfärbt hatte, als ich Kayla das erste Mal im Neue-Wege-Büro begegnet war. Doch was das alles zu bedeuten hatte, wusste ich nicht.
    Und außerdem behielt auch ich das eine oder andere Geheimnis für mich. Also konnte ich es Alex und Kayla kaum vorwerfen, wenn sie dasselbe taten.
    Was ich jedoch wusste, war, dass ich nach der letzten Nacht – und diesem Tag, so wie er bisher verlaufen war – etwas ändern musste. Eben nochmal ganz von vorne anfangen: Nie wieder würde ich einfach nur dastehen und tatenlos zusehen, wie Leute um mich herum zu Schaden kamen.
    Was auch immer Alex und Kayla für ein Problem mit Seth und Farah hatten, oder mit sonst jemandem, der dort drüben am Tisch saß, ich würde es herausfinden. Diesmal würde ich meine Freunde vor dem Bösen beschützen. Und die einzige Möglichkeit, das zu tun, war herauszufinden, worum es sich bei diesem Bösen handelte.
    »Ich nehme einen Cola-Pool«, sagte ich zu Farah. »Das ist eine große Cola mit einer Kugel Vanilleeis drin. Und kauf von dem hier« – ich schob ihr einen Zwanzig-Dollar-Schein zwischen die weiß lackierten Fingernägel und deutete mit dem Kinn in Richtung Alex und Kayla – »einmal Schokolade mit Schokochips und Plätzchenteig und einmal Butterfinger mit M&Ms für die beiden.«
    Farahs leuchtend rote Lippen entspannten sich wieder zu einem breiten Lächeln, hinter dem blendend weiße und perfekt ebenmäßige Zähne hervorblitzten. Sie waren genauso unglaublich wie die ihres Freundes.
    »Fantastisch«, meinte sie. »Dann treffen wir uns also drüben am Tisch.«
    Fast alle Typen in der Schlange starrten Farah hinterher, als sie davonstolzierte – nicht ging – und die Falten ihres dunkelgrün karierten Schotten-Minis aufreizend hin und her wedelten (definitiv mehr als zehn Zentimeter oberhalb ihrer Kniekehlen).
    Die meisten Typen, wohlgemerkt, aber nicht Alex.
    »Warum tust du das?!«, fuhr er mich an.
    »Reg dich ab«, erwiderte ich und warf mir meine Tasche über die Schulter. Sie war ziemlich schwer, weil ich alle Bücher hineingestopft hatte, die ich heute

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